An seinem 21. Geburtstag wird Tim (Domhnall Gleeson) von seinem Vater (Bill Nighy) in ein uraltes Familiengeheimnis eingeweiht. Es ist allen Männern seiner Familie möglich, durch die Zeit zu reisen.
Dafür muss er sich nur an einen dunklen Ort begeben und ganz fest an den speziellen Augenblick denken, an den er zurückreisen will. Tim ergreift natürlich sofort die Gelegenheit und ändert peinliche Momente in seiner Vergangenheit. Doch was er sich am meisten wünscht, ist es endlich seine Frau fürs Leben zu finden.
Nachdem er ins chaotische London umgezogen ist, lernt er eines Tages die überaus attraktive Mary (Rachel McAdams) kennen, in die er sich unsterblich verliebt. Er möchte alles richtig machen und beginnt damit, die Missgeschicke, die ihm während der Dating-Phase passieren, per Zeitreise zu kaschieren.
Doch schließlich stellt Tim fest, dass auch Fehler ihre guten Seite haben können und zum Leben einfach dazugehören.
Nach Tatsächlich… Liebe und der Kreuzfahrt-Komödie Radio Rock Revolution liefert Regisseur Richard Curtis mit Alles eine Frage der Zeit (Originaltitel: About Time) ein Kinoerlebnis der ganz großen Gefühle. Seinen Sinn für britischen Humor bewies er schon mit den Drehbüchern zu Kinohits wie Notting Hill und Vier Hochzeiten und ein Todesfall.
In seiner nun dritten Regiearbeit erzählt er die romantische und liebenswerte Geschichte des jungen Tim und verknüpft diese mit einem bekannten Fantasy-Motiv: der Zeitreise. Erstklassige Darsteller und viele originelle Details machen Alles eine Frage der Zeit zu einer berührenden und nachdenklichen Tragikomödie, durch die man beschwingt und nachdenklich zugleich die Kinosessel verlässt.
Tim ist was Frauen angeht ziemlich unbeholfen. Ulkig ist es mit anzusehen, wie dem Protagonisten immer wieder Missgeschicke passieren und er diese durch einen kurzen Sprung in die Vergangenheit auszubaden versucht – mal mehr, mal minder erfolgreich. Als er die bezaubernde Mary kennenlernt scheint diese wie für ihn geschaffen.
Die Rolle des netten, schüchternen Mädchens von nebenan ist mit Rachel McAdams ideal besetzt. Nach Die Frau des Zeitreisenden (2008) verschlägt es die Schauspielerin wieder an die Seite eines Mannes, der durch die Zeit wandeln kann. Die eigentliche Attraktion der Familie ist jedoch Altmeister Bill Nighy, der als schrulliger, jedoch endlos liebevoller Vater begeistert und mit seiner Art die Zuschauerherzen erobert.Etwas Neues oder Innovatives zum Genre des Zeitreisefilms schafft Curtis nicht. Vielmehr setzt er seinen Fokus auf die Familiengeschichte, die auch ohne Zeitreiselemente hätte erzählt werden können. Zwar blieben unterhaltsame Sprünge in die Vergangenheit nicht aus, der Film aber lebt vielmehr durch die Entwicklung der einzelnen Charaktere, die durch viele Wendungen wie einem schweren Unfall und dem Tod geprägt ist. Das Wechselspiel zwischen Komik und Tragik hält die Spannung der rund zwei Stunden konsequent aufrecht. Der Zuschauer wird in den Bann der einzelnen Familienmitglieder gezogen und fühlt diesen stets mit. Dies wird dadurch unterstützt, dass Curtis auf große Lacher verzichtet, und stattdessen auf britischen Understatement-Humor setzt.
Was der Film wohl erfolgreich vermittelt, ist dass es auf die kleinen Dinge im Leben ankommt um glücklich zu sein, und auch dann Ausbesserungen mittels Zeitreisen nicht beitragen können. Bei der Logik muss man wie der Plot schon vermuten lässt, ein paar Abstriche machen. Und sofern man über die nicht vermeidbaren Kitschelemente hinwegsehen kann, wird man hier eine leichtfüßige und liebevolle Romantik-Komödie mit überzeugenden Darstellern erleben.
Richard Curtis erzählt mit Alles eine Frage der Zeit eine hoffnungslos romantische, lebensbejahende und einfühlsame Geschichte, der es sowohl an Ernsthaftigkeit als auch an herrlicher britischer Komik nicht fehlt.
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