Es ist das Ende des 12. Jahrhunderts in England und Robin Longstride (Russell Crowe) ist ein gewöhnlicher Bogenschütze im Dritten Kreuzzug. Nachdem König Richard von Löwenherz im Kampf fällt, wollen Robin und drei seiner Kameraden, nach zehn Jahren Krieg, in ihre Heimat zurückkehren. Bei ihrem Rückweg sehen sie einen Hinterhalt auf die Leibgarde des Königs, welche die Krone ihres verstorbenen Königs zurück nach England bringen sollen, durch Sir Godfrey (Mark Strong), einem englischem Ritter mit französischer Abstammung.
Dieser wurde durch den König von Frankreich damit beauftragt König Richard zu ermorden. Als die Angreifer bemerken, dass der König bereits tot ist, werden sie von Robin und seinen Mitstreitern attackiert und in die Flucht geschlagen. Als Belohnung für ihre Jahre im Krieg, nehmen Robin und seine Männer daraufhin die Waffen und Rüstungen der toten Soldaten an sich, um zu Hause in England als Nobelmänner zu leben. Dem sterbenden Sir Robert Loxley verspricht Robin noch dessen Schwert seinem Vater in Nottingham zurückzubringen und die Krone der königlichen Familie zu übergeben. Wieder in der Heimat gibt sich Robin als Loxley aus und überbringt der Königsfamilie die Nachricht vom Tod des Richard von Löwenherz.
Somit wird nun König John, sein jüngerer Bruder, Thronfolger. Dieser versucht sein verarmtes Königreich durch noch höhere Steuern zu regieren und sendet Sir Godfrey aus diese einzutreiben. Dieser hat jedoch andere Pläne und plant heimlich einen Bürgerkrieg und die Invasion der Franzosen.
Wer bei Robin Hood zuerst an einen Zeichentrickfilm mit einem Fuchs in der Hauptrolle oder Kevin Costner als König der Diebe denkt wird mit Regisseur Ridley Scotts (Gladiator) eigener Interpretation eines älteren und beleibten Robin Hood zu Beginn vielleicht seine Probleme haben. Jedoch kann man sich nach den anfänglichen Besorgnissen mit der Idee anfreunden und durch die detailgetreuen Kostüme und alten Bekannten wie Bruder Tuck (Mark Addy), Little John (Kevin Durand) und Will Scarlet (Scott Grimes) wieder wie im alten Sherwood Forest fühlen. Dies sind aber nicht die einzigen bekannten Charaktere, welche im Film eine tragende Rolle spielen.
Ebenfalls Lady Marian (Cate Blanchett), der Sheriff von Nottingham (Matthew Macfadyen), Sir Godfrey (Mark Strong), König John (Oscar Isaac), Sir Walter Loxley (Max von Sydow) und viele weitere treiben die Geschichte voran. Dies geschieht aber mit so einer enormen Geschwindigkeit, dass die Story sehr lückenhaft und gequetscht wirkt. Der Zuschauer entwickelt kaum Emotionen oder gar Sympathie mit einem der vielen Charaktere, wodurch keine Charakterisierung zustande kommt und jede Person eigentlich austauschbar wäre. Die wenigen actionreichen Schlachten und Schwertkämpfe werden zwar von einem tadellosen Soundtrack und stillvollen Landschaftsbilder in Szene gesetzt, machen aber nur einen Bruchteil des Films aus. Viel mehr gibt der Film leider auch nicht her, abgesehen von albernen Witzen und den mittlerweile typischen Emanzipationsszenen, wobei die weibliche Hauptrolle plötzlich in der Schlacht mitkämpfen muss.Alles in allem bleibt der Film damit weit hinter seinem Potenzial, die Anfänge des vogelfreien Robin Hood darzustellen, zurück und scheitert an der schwachen und lückenhaften Story.
Der Zuschauer kann eigentlich nur auf eine Fortsetzung hoffen, in der Robin endlich die Reichen bestiehlt und das arme Publikum von seinen Qualen erlöst.
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Brian Helgeland, Ethan Reiff, Cyrus Voris
Musik: Marc Streitenfeld
Darsteller: Russell Crowe, Cate Blanchett, Matthew Macfadyen, Mark Strong, ,Oscar Isaac, Kevin Durand, Mark Addy, William Hurt, Danny Huston, Max von Sydow
Bildrechte: Universal Pictures