Abraham Lincoln Vampirjäger (2012) | Filmkritik

Der junge Abraham Lincoln (Benjamin Walker) wächst im Jahr 1818 zusammen mit seinen Eltern Nancy (Robin McLeavy) und Thomas (Joseph Mawle) auf der Plantage von Jack Barts (Marton Csokas) auf und verdienen sich auch dort ihr täglich Brot. Eines Nachts wird Abe Zeuge davon, wie Jack Barts in das Haus der Familie eindringt und seine Mutter angreift. Kurze Zeit später stirbt Nancy an den Verletzungen dieser Tat. Der Mörder kommt jedoch durch seine mächtige Position ungeschoren davon.

Neun Jahre verstreichen und mittlerweile ist auch Vater Thomas seiner Frau in das Reich der Toten gefolgt. Abraham ist zu einem rachsüchtigen Mann aufgewachsen, der sich Mut antrinkt, um Jack Barts ein für alle mal von der Welt der Lebenden zu tilgen.

Sturzbetrunken überrascht er sein Opfer in der Nacht und schießt ihm in den Kopf. Doch Jack Barts lässt sich keineswegs durch eine einfache Kugel beseitigen – er ist ein blutdurstiger Vampir. Dieser stürzt sich sofort auf Abraham und will ihm an die Kehle. Im letzten Moment eilt Henry Sturges (Dominic Cooper) dem vermeintlichen Opfer zur Hilfe und nimmt den verletzten Abraham bei sich auf.

Henry klärt Abraham über die Existenz der Blutsauger auf und willigt ein, den rachsüchtigen Mann als seinen Schüler aufzunehmen. Abraham Lincoln wird ein talentierter Vampirjäger, getrieben von seinem Ziel der Vergeltung. Doch mit den Jahren erkennt Abe den umfassenden Plan der Vampire, sein geliebtes Heimatland in ihre Gewalt zu bringen. Ein grausamer Krieg gegen die Untoten beginnt.

Regisseur Steven Spielberg hat mit seinem mehrfach Oscar-nominierten Werk Lincoln eindrucksvoll die Figur des Abraham Lincoln für die große Leinwand adaptiert. Mit starken Schauspielern und bewegenden Momenten erzählt er die letzten Monate im Leben des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Einen wichtiger Punkt hat er in seinem historischen Biopic jedoch vollkommen außer Acht gelassen. Bei Nacht schlägt der Präsident hungrigen Blutsaugern mit seiner silbernen Axt den Kopf von den Schultern und verteidigt sein Land gegen eine Invasion von Vampiren. Zum Glück hat der russische Filmschaffende Timur Nuruachitowitsch Bekmambetow (Wanted) nun mit Abraham Lincoln Vampirjäger (Originaltitel: Abraham Lincoln: Vampire Hunter) diese Lücke geschlossen.

Der Film ist eine rasante Mischung aus Action, Fantasy und Horror. Relativ zügig erhält der Zuschauer eine Einführung des Protagonisten Abraham Lincoln und bekommt ein klischeehaftes Motiv für die nächtliche Vampirjagd geliefert. Anschließend geht es in Windeseile durch das Training – Baum fällen, Axt schwingen, Dunkelheit überwinden. Große Vorwürfe muss man dem Film dabei nicht machen, schließlich will der Zuschauer rollende Köpfe sehen und keine Geschichtsstunde durchleben.

Umso anstrengender auszuhalten sind für das Publikum in Abraham Lincoln Vampirjäger die bedeutenden Ereignisse im Leben des Abraham Lincoln, allen voran seine Liebschaft zu Mary Todd, welche etwas zu viel Raum im Gesamtwerk spendiert bekommen hat. Unterhaltsamer und innovativer ist dafür Geschichte rund um den Bürgerkrieg, der nun von Vampiren beeinflusst wird.

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Wie zu erwarten glänzt der Film durch blutspritzende Kämpfe und schwungvolle Gefechte. Vor allem wenn Abraham gegen einen Widersacher auf tosenden Pferden kämpft, die wild durch die Landschaft reiten oder ein rasender Zug zum Schauplatz wird, bekommt der Zuschauer etwas für sein Eintrittsgeld geboten. Dabei hält sich die 3D-Technik überraschend passiv im Hintergrund und lenkt nicht allzu oft mit übertriebenen Gegenständen ab, die einem ins Gesicht fliegen.

Gestemmt wird die Persönlichkeit des 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika von Schauspieler Benjamin Walker. Dieser wirkte zuvor eher in unbekannteren Produktionen mit und reicht in keinem Moment an die Oscar prämierte Darstellung von Daniel Day-Lewis in Lincoln herankommen. Dies ist aber auch nicht das Ziel des Films und für die Geschichte über einen vampirjagenden Präsidenten, der in jüngeren Jahren oftmals tollpatschig ist, reicht sein Spiel allemal.

Dominic Cooper als sein bester Freund Henry Sturges war kürzlich unter anderem in My Week with Marilyn (2011) und Captain America – The First Avenger (2011) zu sehen. Seine Darstellung eines geheimnisvollen Schattenwandlers wirkt gekonnt und ansprechend. Im Zusammenspiel mit Benjamin Walker harmonieren die beiden Darsteller in den unterschiedlichen Zeitabschnitten des Films.

Vervollständigt wird der Cast von Namen wie Anthony Mackie, Mary Elizabeth Winstead, Rufus Sewell, Marton Csokas und Jimmi Simpson.

Jeder, der sich sich Abraham Lincoln Vampirjäger anschaut, weiß worauf er sich mit dem Werk einlässt. Der Film ist kein patriotisches Denkmal über die Sklavenbefreiung und den Bürgerkrieg, sondern ein amüsantes und dreckiges Gemetzel von Vampiren durch einen knallharten Präsidenten.

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