Prometheus – Dunkle Zeichen (2012) | Filmkritik

Prometheus - Dunkle Zeichen

Im Jahr 2089 entdeckt das Archäologenpaar Elizabeth Shaw (Noomi Rapace) und Charlie Holloway (Logan Marshall-Green) eine mysteriöse steinzeitliche Sternenkarte. Sie deuten die Wandmalerei als eine Einladung von Außerirdischen, welche sie auf den Namen „Konstrukteure“ taufen. Mit dem Ziel den Ursprung der Menschheit und ihre Schöpfer zu entdecken, wenden sich Shaw und Holloway an die Organisation von Peter Weyland (Guy Pearce).

Die Weyland Corp. finanziert die Reise zum unbekannten Planeten im Sonnensystem Zeta Reticuli, auf dem so viele Antworten vermutet werden. Zwei Jahre dauert der Flug zum Mond LV-223 mit dem Raumschiff Prometheus.

© 20th Century Fox

Kurz nachdem die 17-köpfige Besatzung aus ihrem Kälteschlaf erwacht und von dem Androiden David (Michael Fassbender) versorgt wird, erfahren alle Anwesenden den wahren Zweck der Expedition.

Die Stimmung auf dem Schiff ist angespannt. Als sie den neuen Planeten betreten, wissen sie noch nicht, dass sie nicht nur dem Ursprung des menschlichen Lebens auf der Spur sind, sondern auch das Ende der Menschheit in die Wege leiten könnten.

Ich bewundere die konzeptionelle Reinheit. Geschaffen, um zu überleben. Kein Gewissen beeinflusst es. Es kennt keine Schuld, oder Wahnvorstellungen ethischer Art – „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“

Ursprünglich war Prometheus – Dunkle Zeichen als Prequel zum 1979 erschienenen Film Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt gedacht. Während der Entwicklung nahm das Drehbuch jedoch immer stärkere Formen einer eigenständigen Geschichte an, so dass man nun von einem Neuanfang der Reihe sprechen kann.

© 20th Century Fox

Ridley Scott kehrt mit diesem Werk zu seinen Wurzeln zurück. Mit seinen Science-Fiction-Klassikern Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt und Blade Runner beeinflusste er das Genre ungemein. Doch der Regisseur ist wie eine Wundertüte. Mit Filmen wie Königreich der Himmel oder Der Mann, der niemals lebte und vor allem Robin Hood konnte der Filmschaffende in jüngster Zeit nur solide unterhalten, aber nie sein altes Niveau erreichen. Umso größer waren natürlich die Erwartungen bei Prometheus – Dunkle Zeichen.

Fangen wir bei dem Schauspielerensemble an. Die schwedische Schauspielerin Noomi Rapace, international bekannt durch die Verfilmung der Millennium–Trilogie, spielt zusammen mit Logan Marshall-Green (Devil) das begeisterte Archäologenpaar, dessen Ziel es ist den Ursprung der Menschheit zu erforschen.

© 20th Century Fox

Vor allem Noomi Rapace in der Rolle der Elizabeth Shaw steht dabei im Fokus. Ganz im Stile des Films Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, wo Sigourney Weaver als erster weiblicher Actionstar der Kinogeschichte präsentiert wurde, entwickelt sich auch hier ein starker femininer Held, der trotz allen Bedrohungen und Rückschlägen eisern nach Vorne schaut und sich seinen eigenen Weg in einer Männerdomäne sucht.

Immer gut für eine ansehliche schauspielerische Leistung ist auch der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender, welcher in letzter Zeit durch Werke wie Shame, X-Men: Erste Entscheidung und Inglourious Basterds seine Karriere festigen konnte. In Prometheus – Dunkle Zeichen übernimmt er die Rolle des Androiden David, der das menschliche Verhalten imitiert, um weniger aufzufallen. Dies setzt Michael Fassbender in einigen Momenten vielleicht etwas zu auffällig um und seine Figur wirkt oftmals weniger wie ein Roboter, sondern wie ein Lebewesen mit Gefühlen. Den Großteil des Films kann er jedoch als emotionsloses Wesen überzeugen, dass nur Befehle ausführt.

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Deutlich kühler, aber dafür menschlich, ist Charlize Theron als Meredith Vickers. Ihr Auftritt im Film ist eher als Nebenrolle anzusehen und ihre Figur steuert der Geschichte des Films auch nicht sonderlich viel bei. So dient auch Guy Pearce als gealteter Sir Peter Weyland lediglich dazu die Handlung der Story voranzutreiben. Bei diesen Figuren hat man leider etwas zu stark auf die Charakterisierung verzichtet.

Bei der Umsetzung des Films merkt man schnell, dass sich Ridley Scott auf vertrautem Boden bewegt. Visuell sind hier viele Parallelen zu Blade Runner festzustellen. Futuristische Raumschiffe, außerirdische Lebensformen und ein bedrohliches Setting können über 124 Minuten fesseln und mitreißen. Dabei soll der Film kaum digitale Effekte enthalten, sondern überwiegend mit althergebrachten Methoden realisiert worden sein. Das Endprodukt kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Ebenso unterhaltsam ist auch die Geschichte, welche Prometheus – Dunkle Zeichen erzählt. Eine packende These über die Entstehung der Menschheit bildet die Rahmengeschichte des Werks. Die uralte Frage nach dem Ursprung unserer Existenz lässt den Kinobesucher gefesselt in seinem Sessel den Film verfolgen und man lechzt geradezu nach Antworten. Geschickt erreicht die Geschichte nach knapp zwei Stunden ihren Abschluss, der Zuschauer wird aber letztendlich nur minimal zufriedengestellt. Fortsetzungen waren anscheinend schon früh fest eingeplant und werden wie erwartet eine komplett neue Alien-Reihe kreieren.

Prometheus – Dunkle Zeichen ist ein Science-Fiction-Film der deutlich die Handschrift von Ridley Scott trägt und daraus profitieren kann. Einer der bisher bestechendsten Filme im Kinojahr 2012.

Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Jon Spaihts, Damon Lindelof
Musik: Marc Streitenfeld
Schauspieler: Noomi Rapace, Michael Fassbender, Guy Pearce, Idris Elba, Logan Marshall-Green, Charlize Theron

Handlung:

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Bildrechte: 20th Century Fox

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