Die Frau in Schwarz (2012) | Filmkritik

Die Frau in Schwarz

Edwardische Epoche – Großbritannien: Der junge Anwalt Arthur Kipps (Daniel Radcliffe) lebt mit seinem 4-jährigen Sohn Joseph (Misha Handley) und einem Kindermädchen zusammen. Seine Ehefrau Stella (Sophie Stuckey) starb während der Geburt ihres Sohnes. Seit diesem tragischen Vorfall wird er von Visionen heimgesucht und auch die finanzielle Lage verschlechtert sich Tag für Tag.

Um seinen Job zu behalten, erhält er von seinem Vorgesetzten eine letzte Chance. Er soll sich um die Hinterlassenschaften der verstorbenen Witwe Alice Drablow kümmern, welche einst mit ihrem Ehemann, Sohn Nathaniel und Schwester Jennet Humfrye (Liz White) das entlegende Anwesen Eel Marsh bewohnte.

Aus diesem Grund reist er in das einsame Küstendorf Crythin Gifford, in welchem ihn die Einwohner alles andere als freundlich begrüßen. Nur wenige heißen das neue Gesicht Willkommen. Dazu gehört unter anderem Sam Daily (Ciarán Hinds), ein wohlhabender Grundbesitzer, der zusammen mit seiner Frau Elizabeth (Janet McTeer) lebt.

Als der junge Familienvater mit der Arbeit beginnt, stellen sich ihm allerlei merkwürdige Hindernisse in den Weg. Die Dorfbewohner wollen ihn schnellstmöglich aus ihrer Gemeinde vertreiben und während der Arbeiten im entlegenen Anwesen hört er beängstigende Stimmen und merkwürdige Geräusche. Zudem sieht er immer wieder eine mysteriöse Frau in Schwarz. Als er die Dorfbewohner auf diese anspricht, stößt er plötzlich auf noch mehr Ablehnung.

Kipps stellt Nachforschungen an und gräbt immer mehr Geheimnisse rund um das Eel Marsh House und seine ehemaligen Bewohner aus. Doch je mehr er an das Tageslicht befördert, desto bedrohlicher wird sein Umfeld.

Die Überraschung ist anfangs groß, wenn man Schauspieler Daniel Radcliffe auf der Leinwand sieht und er nicht mit dem Namen Harry Potter angesprochen wird und keine blitzförmige Narbe auf der Stirn trägt. Doch nachdem die überaus erfolgreiche Harry Potter-Reihe im Jahr 2011 ihren Abschluss fand, müssen sich die Schauspieler nun neuen Herausforderungen stellen und versuchen ihr altes Image abzulegen.

Aus diesem Grund entschied sich Daniel Radcliffe für den Horrorfilm Die Frau in Schwarz (Originaltitel: The Woman in Black), welcher auf einem Roman von Susan Hill aus dem Jahr 1983 basiert.

Regie führte bei diesem Werk James Watkins, der bereits bei dem Film Eden Lake einige Erfahrungen in dem Genre sammeln konnte.

Schauplatz des Geschehens ist ganz klassisch ein entlegenes Dorf im Nirgendwo und ein verfluchtes altes Anwesen, in dem es spuckt und Geister verstorbener Vorfahren ihr Unwesen treiben. Mitten hinein in dieses grausige Szenario tritt plötzlich der junge Charakter Arthur Kipps, welcher den Warnungen der Einheimischen vorerst keinen Glauben schenken will.

Die Frau in Schwarz - Jetzt bei amazon.de bestellen!

Die zu Beginn des Films doch recht ungewohnte Rolle von Daniel Radcliffe entwickelt sich im Laufe des Filmes immer weiter und man vergisst nach anfänglichen Schwierigkeiten relativ schnell, dass dies einst der kleine Zauberlehrling war.

Generell gibt es nicht viele Charaktere, die von Daniel Radcliffe ablenken, denn in guter Horrormanier muss eine Person abgeschottet von der Außenwelt mit den Verstorbenen kämpfen.

Besonders die Szenen, in welchen der Protagonist alleine in dem alten Anwesen ist, machen Spaß und sorgen für ordentlich Gänsehaut. Leider wird diese Atmosphäre zum Ende hin etwas zerstört, wenn der Charakter Sam Daily auf einmal mit von der Partie ist.

Im Großen und Ganzen verlässt sich die Die Frau in Schwarz auf die typischen Schockmomente, wenn beispielsweise wilde Tiere im Haus für geheimnisvolle Geräusche sorgen, bleiche Kinder vor der Kamera erscheinen oder Personen hinter einem auftauchen. Diese altbewährten Mittel können nicht jeden überraschen, sorgen aber hin und wieder mal für ein Zucken.

Finanziell hat sich der Film für Daniel Radcliffe allemal gelohnt. So konnte Die Frau in Schwarz bei Produktionskosten von rund 15 Millionen Dollar an den Kinokassen bislang 123 Millionen einspielen. Zudem gilt er bereits jetzt als erfolgreichster britischer Horrorfilm der letzten 20 Jahre. Aber auch schauspielerisch kann man dem Hauptakteur nicht viel vorwerfen. Ein Horrorfilm, der mit einfachen Mitteln zu unterhalten weiß.

Regie: James Watkins
Drehbuch: Jane Goldman
Musik: Marco Beltrami
Schauspieler: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Janet McTeer, Sophie Stuckey, Liz White

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Ähnliche Beiträge

Offizieller Trailer zu „Weird: The Al Yankovic Story“ mit Daniel Radcliffe

Erstes Poster zu „Weird: The Al Yankovic Story“ mit Daniel Radcliffe

The Lost City (2022) | Filmkritik