16 Blocks (2006) | Filmkritik

Ein wirklich mieser Tag für den New Yorker Polizisten Jack Mosley (Bruce Willis). Eigentlich wollte er nach einer langen Schicht in den Feierabend, doch daraus wir wohl nichts.

Bruce Willis unterwegs in 16 Blocks

Sein Chef brummt dem ausgebrannten und abgehalfterten Cop einen undankbaren Job auf. Er soll den Kleinkriminellen Eddie (Mos Def) vom Revier aus zum Gericht fahren, wo dieser in einem Prozess gegen korrupte Gesetzeshüter aussagen soll. Es scheint ein simpler Job, ein Kinderspiel, zu sein.

© Warner Home Video

Nur 16 Blocks mit dem Auto und dann zum Feierabend pünktlich zu Hause. Doch daraus wird nichts. Kaum hält Jack mal kurz am Straßenrand an, um sich neuen Schnaps zu kaufen, da fliegen auch schon die Kugeln durch die Luft. Jemand scheint mit allen Mitteln verhindern zu wollen, dass der plappernde Eddie lebend zu seiner Verhandlung erscheint.

Quasselnde Ganoven und korrupte Cops

Und dieser Jemand ist kein geringerer als Jacks Kumpel und Kollege Frank (David Morse).

Und so hat Jack nicht nur den ständig quasselnden Ganoven an der Backe, sondern muss ihn vor Leuten schützen, die nur zu gut wissen, wie seine nächsten Schritte aussehen. Immerhin wissen Cops, wie ein echter Bulle eben denkt.

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Regisseur Richard Donner weiß, wie Actionfilme und ganz besonders Buddy-Cop Filme gehen. Immerhin hat er mit Lethal Weapon das Genre erst so richtig berühmt gemacht. Mit Bruce Willis (Stirb Langsam-Reihe) hat er dann auch jemanden gefunden, der perfekt in die Rolle des heruntergekommenen und zynischen Großstadtbullen passt.

Im Schatten von Leathal Weapon

Mit müdem und leeren Blick bahnt sich Bruce Willis seinen Weg durch jedes Hindernis. Als klarer Kontrast mimt Rapper Mos Def (Per Anhalter durch die Galaxis) den lebensfrohen, naiven und gutmütigen Gauner, der in jedem Menschen das Gute sieht und sich von Herzen wünscht, eine Bäckerei zu eröffnen.

Tatsächlich ist das Actionvehikel mit dem ungleichen Paar teilweise recht spannend und unterhaltsam. Beide Hauptdarsteller machen ihre Arbeit gut und bringen die Figuren lebensecht auf die Leinwand.

Der ganz große Actioner ist 16 Blocks allerdings nicht. Die Intensität eines Stirb Langsam oder den coolen Witz von Leathal Weapon wird man hier leider nicht finden.

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Zwar kommt während einer Geiselnahme im Bus sehr viel Spannung auf, der Konflikt wird danach aber recht unspektakulär im Schnelldurchlauf erledigt. Gerade im Finale hätte dem Film die typische Action der 80er Jahre gutgetan, wo man sehr viel ballert und sämtliche Autos zu Schrott fährt.

Zum Schluss gibt´s noch Geburtstagstorte

Für Fans von Bruce Willis lohnt ein Blick trotzdem. Immerhin zählt 16 Blocks noch zu den letzten Werken, die man sehen kann, ohne es zu bereuen. Aktuelle Willis-Werke wie Survive the Night und Trauma Center haben ein deutlich niedrigeres Niveau. Auch die Schauspielleistung von Mos Def in 16 Blocks ist hier positiv zu erwähnen, auch wenn seine Rolle auf einem sehr schmalen Grat zur Nervensäge wandelt. Aber das muss man auch erst einmal hinbekommen.

Am Ende gab es dann doch ein kleines Tränchen zu verdrücken. Ich sage nur Geburtstagstorte.

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