5 Centimeters Per Second (2007) | Filmkritik

5 Centimeters per Second

Die Geschichte von 5 Centimeters per Second beginnt im Japan der 1990er Jahre und beschreibt drei einzelne Geschichten, in welchen der Junge Takaki Tōno immer wieder den Hauptpart spielt.

The speed at which the sakura blossom petals fall… Five centimeters per second.

Kapitel 1: Ōkashō

Als der etwas schüchterne und kränkliche Takaki Tōno seine neue Mitschülerin Akari Shinohara kennenlernt, beginnt zwischen beiden eine innige Freundschaft. Fortan verbringen sie ihre Jugend zusammen und ein starkes Band verbindet sie.

© Kazé

Nach dem Abschluss der Grundschule verlieren sich Takaki Tōno und seine beste Freundin Akari Shinohara jedoch aus den Augen, da Akari mit ihren Eltern in eine andere Stadt zieht. In einer Zeit ohne Handy und Internet können die beiden nur durch Briefe in Kontakt bleiben.

Als Takaki erfährt, dass er zusammen mit seiner Familie nach Kagoshima umziehen muss, verabredet er sich zu einem letzten Treffen mit Akari. Am Tag des Treffens bricht jedoch ein hinderlicher Schneesturm herein und verzögert die Reise von Takaki immer wieder. Minuten werden zu Stunden und die Zeit der Verabredung ist schon längst verstrichen. Doch Takaki fährt immer weiter seinem Ziel entgegen.

Kapitel 2: Cosmonaut

Takaki ist mittlerweile im dritten Jahr an der Oberschule in Tanegashima, der Stadt, in welcher sich auch das Tanegashima Space Center befindet. Kanae Sumida, eine Klassenkameradin von Takaki, hat sich in ihren Mitschüler verliebt, seit sie ihn zum ersten Mal erblickt hat.

© Kazé

Sie bringt jedoch nicht den Mut auf ihm dies zu gestehen. Deshalb gibt sie alles dafür, um möglichst viel Zeit mit ihm verbringen zu können.

Doch Takaki scheint ihre Gefühle nicht wahrzunehmen und schreib durchweg SMS an eine unbekannte Person.

Kapitel 3: 5 Centimeters Per Second

Im Jahre 2008 haben sich die Charaktere vollends aus den Augen verloren und jeder lebt sein eigenes Leben. Takaki arbeitet als Computer-Programmierer in Tokyo und Akari bereitet sich auf ihre Hochzeit vor. Doch die herunterfallenden Kirschblütenblätter lassen alle in Erinnerungen an vergangene Tage schwelgen.

Der japanische Anime-Regisseur Makoto Shinkai veröffentlichte im Jahr 2004 seinen 90-minütigen Animefilm The Place Promised In Our Early Days, welcher Science-Fiction und Romantik verbindet. Bei seinem Folgewerk 5 Centimeters per Second wollte er anschließend keine Fantasy- oder Science-Fiction-Elemente mehr verwenden, sondern einen Blick auf die realen Probleme werfen, welche durch Liebe, Zeit und Distanz entfacht werden.

© Kazé

Das Ergebnis sind drei einzelne Kurzfilmen, die den Charakter des Takaki Tōno verfolgen und drei Ausschnitte seines Lebens widerspiegeln, in welchen er sich mit Entfernung und Zuneigung befassen muss. Jedes Kapitel behandelt dabei einen anderen Grad der Trennung zwischen zwei Menschen.

It must really be a lonelier journey than anyone could imagine. Cutting through absolute darkness, encountering nothing but the occasional hydrogen atom. Flying blindly into the abyss, believing therein lie the answers to the mysteries of the universe.

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Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der räumlichen Trennung, während das zweite Kapitel nicht erwiderte Gefühle als Hindernis thematisiert. Das finale Kapitel stellt die zeitliche Distanz in den Vordergrund.

Besonders der Anfangsfilm schafft es durch außergewöhnliche Bilder, glaubhafte Gefühle und einen bedrückenden Soundtrack, eine unglaublich dichte Atmosphäre aufzubauen, welche eine junge Liebe in ihren schönsten Facetten darstellt. Das folgende Kapitel kann ebenso mit seinen schönen Bildern und Landschaften überzeugen, schwächelt aber leider etwas an der Geschichte, die nach dem gefühlsbetonten Start etwas zu oberflächlich wirkt. Der Abschluss entschädigt dafür jedoch mit einer perfekten Botschaft über die Liebe und hinterlässt den Zuschauer in nachdenklicher Träumerei.

Wie schon angeschnitten, saugt einen das Umfeld von 5 Centimeters Per Second direkt in das Geschehen und der Film bietet großartige Bilder, die die Themen Drama und Liebe malerisch zu unterstreichen wissen. Allein für diese Kunstfertigkeit ist der Film schon einen Blick wert.

Unterstützt wird das gesehene Bild vom großartigen Sound und Tonschnitt. Die Musik wurde von Tenmon produziert und besteht überwiegend aus Klavier-Elementen. Die sanfte Musik unterstützt dabei hervorragend die melancholische Atmosphäre des Films. Wer also wunderschöne Animationen gepaart mit einer romantischen Geschichte favorisiert, wird mit 5 Centimeters Per Second ein kleines Meisterwerk erleben.

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Bildrechte: Kazé

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