Hostel 3 (2011) | Filmkritik

Hostel 3

Scott steht kurz davor seine Traumfrau zu heiraten. Es ist nur noch eine Woche, bis das glückliche Paar vor den Traualtar tritt. Natürlich haben sich Scotts Freunde Carter, Justin und Mike einen würdigen Abschied überlegt. Gemeinsam fahren die vier Freunde nach Las Vegas, um dort ein ausgiebiges Wochenende mit Alkohol, Glücksspiel und jeder Menge Stripperinnen zu genießen. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft treffen sie auch schon auf die zwei Escorts Kendra und Nikki. Eine wilde Nacht beginnt.

Als am nächsten Morgen die Freunde verkatert in ihrem Hotelzimmer aufwachen, müssen sie feststellen, dass Mike nicht mit ins Hotel zurückgekommen ist. Nachdem sie ihn nicht erreichen können, beginnen sie mit der Suche.Schnell stoßen sie dabei auf den Elite Hunting Club, dessen Mitglieder eine sadistische Show in der Stadt veranstalten und mit Menschenleben spielen. Auch die Freunde sind nun Teil eines perversen Folterspiels.

Regisseur Eli Roth sorgte im Jahr 2005 mit seinem Splatterfilm Hostel für weltweiten Ekel und Entsetzen. In Mitten der Slowakei lockten einheimische Frauen die ausländischen Touristen mit falschen Versprechungen in eine Falle – danach begann die erbarmungslos Folter. Die Kamera hielt natürlich bei jeder Quälerei direkt drauf. Mit einem Budget von unter 5 Millionen US-Dollar konnte der Film den Voyeurismus seines Publikums wecken und spielte weltweit 80 Millionen US-Dollar ein.

Natürlich folgte nach diesem Erfolg im Jahr 2007 die Fortsetzung Hostel 2. Erneut stand nicht eine tiefgreifende Geschichte im Vordergrund, sondern die perversen Foltermethoden. Ziel des zweiten Teils war dabei lediglich, die krankhafte Gewalt des Vorgängers zu überbieten. 2011 kehrt nun die Reihe mit Hostel 3 zurück. Dieses Mal aber als Direct-to-DVD-Produktion. Dass dabei das Budget anscheinend deutlich reduziert wurde, merkt der Zuschauer an allen Ecken und Kanten des Films. Der Film kopiert besonders in der Anfangsphase seine Vorgänger ohne große Innovationen. Eine Gruppe von feierhunrigen Freunden begibt sich in ein unbekanntes Terrain und tappt dabei nichts ahnend in eine gefährliche Falle.

Gelockt werden sie dabei wie immer von viel nackter Haut. Wo bei den Vorgängern nun aber die unmenschlichen und blutverschmierten Peinigungen detailliert in den Mittelpunkt gestellt werden, versucht man in Hostel 3 anscheinend eine Geschichte in die Gewaltorgie einzubinden. Dieser Versuch ist jedoch schnell zum Scheitern verdammt.

Gore-Fans die sich anschließend wenigstens auf das Blutbad freuen, werden ebenfalls bitter enttäuscht. Es scheint kein Geld für die blutigen Foltereien vorhanden gewesen zu sein. Bei jeder mörderischen Misshandlung schwenkt die Kamera nach wenigen Sekunden bereits zu einer Wand, welche mit einigen Blutspritzern der Fantasie des Beobachters freien Lauf lässt. Bei den Schauspielern handelt es sich Genre-typisch um die unterbeschäftigten Schauspieler, die neben Schreien und um Gnade betteln nicht viel zu tun haben. Einzig der deutsche Schauspieler Thomas Kretschmann, bekannt aus „Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat“ und „Der Untergang“, fällt in seinen wenigen Szenen etwas auf.

Am Ende kann Hostel 3 dem Zuschauer wenig brauchbares liefern. Keine Geschichte, keine Unterhaltung und nicht einmal stumpfes Gemetzel. Der Einzige der letztendlich wirklich gefoltert wurde, war der Zuschauer, der bis zum Ende durchgehalten hat.

Regie: Scott Spiegel
Drehbuch: Michael D. Weiss
Schauspieler: Thomas Kretschmann, Brian Hallisay, Skyler Stone, John Hensley, Zulay Henao, Kip Pardue, Sarah Habel, Evelina Oboza, Kelly Thiebaud, Chris Coy, Nickola Shreli, Jeanette Manderachia

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