Feinster Psychogrusel mit hochkarätiger Star-Besetzung – geht das überhaupt? Klar geht das! Denn genau das kommt dabei heraus, wenn die Macher von Paranormal Activity und der Regisseur von Der Exorzismus von Emily Rose auf den smarten Hollywood-Star Ethan Hawke treffen.
Mit Sinister (Kinostart: 22. November 2012) erweisen sich die Filmemacher Scott Derrickson und James Blum einmal mehr als Garanten für originellen Kinohorror. Und Ethan Hawke präsentiert sich mal von einer ganz neuen, furchteinflößenden Seite.
Ultra-Low, Ultra-Cool, Jason Blum
Mit seiner Produktionsfirma Blumhouse begründete Blum im Jahr 2000 ein neues Modell der Filmproduktion, die Ultra Low-Budget-Filme für eine breite Auswertung konzipiert. Spätestens mit dem erfolgreichen Horror-Franchise Paranormal Activity bewies er, dass selbst mit einem schmalen Taler maximaler Kinogenuss möglich ist. Die von ihm produzierten Genrevertreter setzen weniger auf Effekthascherei als auf in sich schlüssige Geschichten, die den Zuschauer derart in ihren Bann ziehen, dass schon kleinste Bewegungen, Schatten und Geräusche für aufgestellte Nackenhaare sorgen.
Originelle Horrorfilme schwimmen derzeit auf der Erfolgswelle – und das ist nicht zuletzt Jason Blum zu verdanken. Auch seine Low-Budget-Produktion Insidious von James Wan entwickelte sich zu einem der profitabelsten Filme des letzten Jahres. Inzwischen ist bereits die Fortsetzung geplant. Zu Blums kommenden Grusel-Produktionen gehören außerdem Not Safe For Work von Joe Johnston und Lords of Salem von Rob Zombie. Zudem ist Blum einer der ausführenden Produzenten des ABC-Thrillers The River mit Bruce Greenwood.
Scary, scarier, Scott Derrickson
Seine Vorliebe für übernatürlichen Grusel stellte Scott Derrickson bereits mit dem Schocker Hellraiser V: Inferno unter Beweis, mit dem er 2004 sein Filmproduktions-Studium an der University of Southern California abschloss. Noch im selben Jahr schrieb er das Drehbuch zu Düstere Legenden 2, und auch Land of Plenty, der 2004 unter der Regie von Wim Wenders gedreht wurde, basiert auf einer Geschichte des Filmemachers.
International machte sich Scott Derrickson als Koautor und Regisseur des Horrorstreifens Der Exorzismus von Emily Rose, der auf der wahren Geschichte von Anneliese Michel beruht, einen Namen. Der Film gewann 2005 den Saturn Award als bester Horrorfilm und wurde 2006 von der Chicago Film Critics Association in die Liste der „Top 100 Scariest Films Ever Made“ aufgenommen. Mit über 140 Millionen Dollar übertraf das weltweite Einspielergebnis alle Erwartungen der Studios und verhalf dem Regisseur bei kommenden Projekten wie der Verfilmung des Sci-Fi-Klassikers Der Tag, an dem die Erde stillstand mit Keanu Reeves zu mehr Freiheiten. Mit dem Horrorthriller Sinister widmet sich Scott Derrickson als Drehbuchautor, Regisseur und ausführender Produzent erneut mit gewohnter Hingabe dem Gänsehaut-Genre.
Sanft, knallhart, völlig verrückt – Ethan Hawke kann alles
Für die Rolle des schüchternen Eliteschülers Todd Anderson in Peter Weirs Klassiker Der Club der toten Dichter schmiss der gebürtige Texaner 1989 sein gerade begonnenes Schauspielstudium. Eine hervorragende Entscheidung, denn die Rolle bescherte dem damals 19jährigen den Durchbruch. Nur vier Jahre nach seiner ersten Leinwanderfahrung an der Seite von River Phoenix im Sci-Fi-Film Explorers – Die fantastische Reise (1985).
Es folgten Kinoerfolge wie Wolfsblut (1991), Überleben (1993) oder das Generation X-Drama Reality Bites – Voll das Leben (1994), wofür er glänzende Kritiken erhielt. 1995 spielte er die männliche Hauptrolle im romantischen Drama Before Sunrise, dem 2004 die Fortsetzung Before Sunset folgte, für die er als Koautor mit einer Oscar®-Nominierung gewürdigt wurde.
Seine härtere Seite zeigte der smarte Hollywood-Star in Filmen wie Training Day (2002), der ihm ebenfalls eine Oscar®-Nominierung einbrachte, Lord of War – Händler des Todes (2005) und Das Ende – Assault on Precinct 13 (2005). Zuletzt war Hawke in Total Recall zu sehen und spielte in dem Blockbuster Daybreakers einen Wissenschaftler, der die Menschheit vor dem Aussterben rettet.
Auch am Theater konnte Ethan Hawke bereits überzeugen. Inzwischen hat der vielseitige Künstler auch schon seinen zweiten Roman Ash Wednesday (2002) veröffentlicht. Und weil sich Hawke ausgesprochen wohl fühlt in der Rolle des Schriftstellers, darf er die auch in Sinister übernehmen. Darin mimt er den Krimi-Autor Ellison Oswalt, der aus finanziellen Gründen und zu Recherchezwecken mit Frau und Kindern in ein Haus zieht, in dem einst eine Familie unter mysteriösen Umständen getötet wurde. Und nicht nur der Genrekenner weiß, dass ein solches Heim noch einige schaurige Überraschungen für seine neuen Bewohner bereithält.
Es gibt also keine Ausreden: Am 22. November 2012 startet Sinister in den Kinos – ein Pflichttermin für alle Freunde von feinstem, ausgeklügelt-schockierendem Horror.
