Wicked

Wicked: Teil 1 (2024) | Filmkritik

Leben heißt zu lernen wie man fliegt.

von Markus Grunwald

Wicked erzählt die Vorgeschichte der berühmten Hexen von Oz – eine originell gedachte Musical-Adaption, die auf der Bühne viele Herzen erobert hat.

Wicked – Buntes Musical mit schweren Längen

Im Kino funktioniert der Zauber leider nur bedingt. Was visuell vielversprechend beginnt, entpuppt sich schnell als überladenes Spektakel mit musikalischem Overkill.

Wicked: Teil 1 Kritik

© Universal Pictures

Im Zentrum stehen Elphaba (Cynthia Erivo) und Glinda (Ariana Grande), zwei ungleiche junge Frauen, die sich an der Universität Glizz begegnen.

Elphaba trifft Glinda: Zwei Hexen, zwei Wege

Aus anfänglicher Rivalität entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft – doch die Wege der beiden trennen sich, als sie dem Zauberer von Oz begegnen.

Glinda wird zur guten Hexe, Elphaba zur bösen – aber wer hier wirklich gut oder böse ist, bleibt Interpretationssache.

Wicked: Teil 1 Kritik

© Universal Pictures

Für eingefleischte Musical-Fans mag das Ganze ein Genuss sein – für andere ist es möglicherweise leider das Gegenteil.

Zu viel Musical, zu wenig Kino

Wicked ist ein Film, der in vielen Bereichen Schwächen zeigt – doch im Finale gelingt ihm mit einer eindrucksvollen Szene und einem kraftvollen Song ein emotionaler Höhepunkt, der vieles davon vergessen lässt. Dennoch bleibt der Weg dorthin oft zu überladen und unausgewogen.

Die meisten Songs wirken uninspiriert, überinszeniert und ehrlich gesagt stellenweise nervig. Natürlich richtet sich der Film einfach stärker an ein Publikum, das mehr mit glitzernder Ästhetik, emotionalem Pathos und Musical-Romantik anfangen kann – für manche könnte das genau den Reiz ausmachen.

Wicked: Teil 1 Kritik

© Universal Pictures

Besonders die erste Stunde zieht sich wie Kaugummi: langatmig, dialogarm, musikalisch anstrengend. Nichts geht voran, alles ist Geplänkel.

Von Oz bis Überdruss

Erst mit dem Auftauchen des Prinzen nimmt der Film an Fahrt auf. Zwar ist das Hollywood-typische Storytelling recht vorhersehbar, aber immerhin kommt dann endlich etwas Dynamik ins Spiel.

Optisch hat Wicked einiges zu bieten: Kulissen, Kostüme und Effekte sind wirklich liebevoll gestaltet. Auch der Cast macht seine Sache gut. Cynthia Erivo verleiht Elphaba emotionale Tiefe, und Ariana Grande überrascht mit ordentlicher Bühnenpräsenz. Trotzdem wirkt das Ganze überladen, aber gleichzeitig irgendwie leer. Wie schafft es ein Film, so viel zu zeigen und trotzdem nicht vom Fleck zu kommen?

Wicked: Teil 1 Kritik

© Universal Pictures

Ein weiteres Manko: die deutsche Synchronisation der Songs.

Deutsche Synchro mit altbekannten Problemen

Wie so oft leidet sie an der typischen Schöne-und-das-Biest-Problematik: Lippenbewegung und Tonspur sind oft nicht synchron, vor allem bei Nahaufnahmen wirkt das ungewollt komisch. Zwar hält es sich noch in Grenzen, stört aber dennoch die Immersion.

Der vielleicht größte Kritikpunkt ist die unnötige Zweiteilung: Teil 1 dauert stolze 2,5 Stunden – und dennoch hat man das Gefühl, dass kaum etwas passiert. Dass die Story auf zwei Filme à drei Stunden gestreckt werden soll, wirkt wie eine kreative Sackgasse. Viel Show, wenig Substanz.

Wicked ist sicher kein Totalausfall – dafür ist die visuelle Umsetzung zu gelungen und der Cast zu solide. Aber für Nicht-Musical-Fans dürfte der Film eher anstrengend als unterhaltsam sein. Die Songs zünden nicht, der Rhythmus ist holprig, und die Handlung braucht ewig, um auf den Punkt zu kommen. Eine einzige Szene oder ein tolles Lied reichen da leider nicht aus, um die vielen Schwächen zu kaschieren.

Mit einem Extrapunkt für Jeff Goldblum, der dem Ganzen immerhin ein bisschen Charme verleiht.

Bewertung

Bewertung_5

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Informationen

Wicked: Teil 1 | 12. Dezember 2024 (Deutschland) 7.4
Handlung:

Bildrechte: Universal Pictures

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