Upload (2020) – Staffel 1 | Kritik

Upload Amazon Video Prime

Eine Welt, in der der Tod erst der Anfang ist. Mit Hilfe modernster Technik lässt sich das Bewusstsein nach dem Ableben digitalisieren und, je nachdem wie gut das Konto bestückt ist, kann man die Ewigkeit in Frieden und Luxus verbringen. Was nach einer Folge der Serie Black Mirror klingt, ist in Wahrheit die neue Serie Upload auf dem Streaminganbieter Amazon Prime Video.

Und im Gegensatz zu den düsteren und deprimierenden Geschichten der britischen Science-Fiction-Serie Black Mirror gestaltet sich Upload vor allem deutlich bunter und freundlicher. Doch auch hier gibt es Verrat, Mord und überraschend viele explodierende Köpfe à la Kingsman: The Secret Service (2014)!

© 2019 Amazon.com Inc.

Willkommen im Jahr 2033: Die Menschheit hat nicht nur den Tod überwunden, sondern auch selbstfahrende Autos, Hologramm-Telefone, 3D-Lebensmitteldrucker und vieles mehr gehört mittlerweile zum Alltag. Nur die digitalen Dating-Apps scheinen sich kaum verändert zu haben.

Doch obwohl alles so schön und friedlich sein könnte, herrscht auch in der digitalen Zukunft eine Zweiklassengesellschaft: während sich die Reichen problemlos in das luxuriöse virtuelle Jenseits Lakeview hochladen lassen können, müssen andere sich mit weniger glamourösen Welten geschlagen geben oder akzeptieren den Tod ganz ohne Schnickschnack.

Der junge Entwickler Nathan Brown (Robbie Amell) arbeitet jedoch an einem Projekt, das es allen Menschen erlaubt das digitale Jenseits zu erleben. Doch während seiner Forschungsarbeit geschieht es: Sein selbstfahrenden Auto baut einen Unfall und Nathan landet im Krankenhaus. Dort steht er vor einer schicksalhaften Entscheidung: versucht er seine Verletzungen zu überleben oder lässt er sich auf Nummer sicher nach Lakeview hochladen?

Nachdem er sich überstürzt mit seiner oberflächlichen Freundin Ingrid (Allegra Edwards) abgesprochen hat, wählt er das luxuriöse Jenseits Lakeview der Firma Horizen.

Nach dem Upload in die traumhafte Kulisse von Lakeview trifft Nathan seinen Kundenservice-Engel Nora Anthony (Andy Allo). Schon bald wird sie zu einer Freundin und Vertrauten, die ihm hilft, sich in dieser neuen digitalen Verlängerung des Lebens zurechtzufinden. Und auch werden die Spuren deutlicher, dass vielleicht mehr hinter Nathans Unfall steckt als zunächst gedacht.

Die 10-teilige Amazon Prime Video-Serie Upload entführt den Zuschauer in eine digitale Zukunft, die teils gar nicht so abwegig scheint. Dabei machen die futuristischen Erfindungen, die unseren Alltag erleichtern, manchmal sogar mehr Spaß als die solide Grundgeschichte, die man recht schnell durchschaut hat.

© 2019 Amazon.com Inc.

Selbstfahrende Autos und Holo-Telefone lassen einen von einer bequemen Zukunft träumen und die Digitalisierung des Gehirns ist ein Wunschtraum, der sicherlich so einige hoffen lässt, dass diese Forschung tatsächlich eines Tages Realität wird.

Zusammen mit der Figur Nathan lernen wir die Vorteile, aber auch die Nachteile dieser Welt kennen. Die negativen Aspekte werden allerdings primär durch das fehlende Guthaben dargestellt. Doch auch aufdringliche Pop-ups in Menschenform und der wabbelige Sex-Anzug erschweren den digitalen Alltag nach dem Tod.

Upload setzt hier vor allem auf eine gesunde Prise Humor und schafft es damit ordentlich zu punkten. Hinzu gesellt sich nach und nach eine romantische Liebesgeschichte, die die Barriere zwischen Leben und Tod zu überwinden hat. Als wäre dies nicht schon genug Inhalt für Staffel 1 nimmt auch eine Handlung voller Verrat und Mord an Fahrt auf. Diese hätte man sich allerdings für Staffel 2 aufheben sollen, so dass der rote Faden dieser ernsten Handlung mehr Beachtung und Tiefgang hätte aufbauen können.

Was die Besetzung angeht können die Hauptdarsteller Robbie Amell (The Babysitter) als Nathan Brown und Singer-Songwriterin Andy Allo in der Rolle des gutmütigen Engels Nora Antony überzeugen. Die Chemie zwischen beiden stimmt und auch Allegra Edwards als verwöhnte Ingrid Kannerman komplettiert amüsant das Liebesdreieck.

Hinzu gesellen sich die Sidekicks Luke (Kevin Bigley) und eine KI in Menschengestalt, die endlose Male in Lakeview herumrennt und alle Gäste versorgt. Auch hier stimmt der Humor wieder Szene für Szene.

Zum Ende hin lässt sich jedoch erahnen, dass Amazon Prime Video eine zweite Staffel zu Upload anvisiert und dementsprechend offen endet auch der erste Ausflug ins Jenseits-Hotel Lakeview mit ein wenig Länge in der Erzählung. Somit ist der erste Besuch zwar nicht vollends zufriedenstellend, aber macht doch Lust auf mehr technische Erfindungen des Jahres 2033.

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