Umständlich zur Schwangerschaft

Nachdem die biologische Uhr für Kassie (Jennifer Aniston) unüberhörbar tickt, startet sie mit Hilfe des Hobbysamenspenders Roland (Patrick Wilson) den letzten Versuch, ihren Traum von der Schwangerschaft zu verwirklichen. Dies ist eine Maßnahme, die bei vielen fortpflanzungsfreudigen Frauen am Ende einer langen Kette von Bemühungen steht, um den sehnlichen Wunsch nach der eigenen kleinen Familie zu erfüllen.

„Umständlich zur Schwangerschaft. Was passiert mit Paaren, die es unbeirrt versuchen, aber noch keinen Erfolg hatten?“

Der Wunsch nach einem Kind ist in Vielen tief verankert. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Jennifer Aniston in ihrem neusten Film, der romantischen Komödie „Umständlich verliebt“, nichts unversucht lässt um schwanger zu werden. Bei ihr hapert es allerdings nicht am Glück oder an der Fruchtbarkeit sondern schlicht und ergreifend am passenden Partner. Ab dem 11. November kann sich jeder den sympathischen Film im Kino ansehen und die Aniston auf ihrem turbulenten Weg durch die Wirrungen des mannlosen Kinderkriegens begleiten.
Wenn man allerdings den passenden Partner gefunden hat und es trotzdem nicht mit dem Nachwuchs klappen möchte, dann kann es im wirklichen Leben auch ziemlich verrückt werden. In der Regel gilt, je länger man kein Babygeschrei in der Wohnung hört, desto merkwürdigere Wege ist ein Paar bereit zu gehen. Bei einigen Paaren lassen sich sogar unterschiedliche Phasen auf dem Weg zur Schwangerschaft erkennen.

Phase 1
Am Anfang ist alles noch voller Euphorie und Disney-Feenstaub liegt in der Luft: Man schickt die Pille ins Exil, spaziert gut gelaunt zur Apotheke und deckt sich mit einem Vorrat an Ovulationstests ein, um auch keinen kostbaren Eisprung zu verpassen. Voller Tatendrang stürzt man sich in den Liebesakt – angetrieben von der ungetrübten Vorfreude auf den ersehnten Familienzuwachs.

Phase 2
Oft aber führen die ersten engagierten Versuche nicht sofort zum angesteuerten Ziel. Doch anstatt es geduldig weiter zu versuchen – getreu dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ – gehen viele Paare bereits nach wenigen Monaten zu Phase 2 über. Diese Phase erinnert viel weniger an Disney-Romantik, als an eine Trainings-Szene aus den Rocky-Filmen. Aus dem zärtlichen Liebesspiel wird nicht selten ein verbissener Zeugungsakt, in dem neben einem strikten Zeitplan, den es unter allen Umständen einzuhalten gilt, vor allem Disziplin und Durchhaltevermögen gefragt sind. Und auch der Ton unter den Liebenden wird mitunter etwas rauer. Etwa dann, wenn Frau ihrem Liebsten die eng sitzenden Unterhosen verbietet, in denen sie seinen Hintern nur wenige Wochen zuvor noch so blumig bewundert hat.

Gerne begibt sich die Frau nach dem Akt auch in geradezu artistische Positionen, um den möglicherweise orientierungsgestörten Spermien den richtigen Weg zu weisen und dem kostbaren Gut überdies eine möglichst lange und effiziente Verweildauer zu garantieren. Eine nette Geste, auch wenn es im Prinzip keine Rolle spielt, ob man danach einen Kopfstand macht, vom Schrank springt oder sich zusammen mit russischen Kosmonauten in die Schwerelosigkeit begibt. Die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung erhöht sich dadurch leider nicht.

Phase 3
Das instinktive Bedürfnis nach Nachwuchs führt ein Paar unter Umständen auf gänzlich neue Pfade abseits von Rationalität und Vernunft. Sobald ein Paar damit beginnt, seine sexuellen Aktivitäten nach den Mondphasen auszurichten, ist es wahrscheinlich bei Phase 3 angelangt. Okay, der Mond vermag das komplette Meer in Bewegung zu versetzen, warum sollte er es nicht auch mit fünf Millilitern Sperma schaffen? Dennoch hat der Mond auf Schwangerschaften in etwa soviel Einfluss wie Nicole Kidman auf ihre falten- und mimikfreie Stirn.

Auch andere esoterische Mittelchen werden gerne zu Hilfe genommen, seien es jahrtausendealte chinesische Wundermittel, die auf erstaunliche Weise die Manneskraft stärken sollen oder wundersame Steine, die zuvor mit sexueller Energie aufgeladen worden sind. Wer nicht schon selbst in dieser Lage gesteckt hat, wird wohl kaum nachvollziehen können, welche Blüten die unerfüllte Sehnsucht nach einem Kind tragen kann.

Phase 4
Wenn alle Bemühungen schwanger zu werden – so abwegig sie Außenstehenden bisweilen auch erscheinen mögen – dennoch zu keinem Erfolg führen, kann es durchaus passieren, dass Mann ohne sein Wissen auf die Auswechselbank gesetzt wird, während Frau sich aus wachsender Verzweiflung heraus allmählich nach anderen, vermeintlich zeugungskräftigeren Geschlechtspartnern umsieht. Schlimmstenfalls, wie in Kassies (Jennifer Anistons) Fall sogar bei einer Samenbank.
Doch soweit muss man es ja gar nicht erst kommen lassen. Anstatt sich im heimischen Schlafzimmer zu seltsamen Experimenten hinreißen zu lassen, sollten viele Paare sich lieber vor Augen halten, dass nichts die Fruchtbarkeit mehr behindert, als eine geballte Ladung Stress. Es bleibt für jedes Paar zu hoffen, dass sie der Weg durch die Phasen des Kinderzeugens letztendlich ebenso zum Happy End führt, wie in der Hollywood-Komödie „Umständlich verliebt“, die ab dem 11. November witzige Aufklärungsarbeit im Kino leisten wird.

Trailer:

Quelle: umstaendlich-verliebt.film.de

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