Das Werk Paradies: Liebe feierte seine viel beachtete Weltpremiere im diesjährigen Wettbewerb von Cannes und startet am 3. Januar 2013 bundesweit im Kino.
Der Film ist der erste Teil von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie. Für den zweiten Teil, Paradies: Glaube, der im Wettbewerb des diesjährigen Filmfestivals Venedig Weltpremiere feierte, wurde Ulrich Seidl mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Der dritte Teil, Paradies: Hoffnung, wird seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2013 feiern. Damit folgt die Weltpremiere auf dem neben Cannes und Venedig wichtigsten Filmfestival.
In Paradies: Liebe erkundet Ulrich Seidl weiblichen Sextourismus in seinen globalen, ökonomischen und skurrilen Facetten. Ihm gelingt ein so bestechender wie unbestechlicher Film, der die Grenzen zwischen Macht und Ohnmacht verwischt.
eresa ist Mitte 50, alleinerziehende Mutter und nicht mehr besonders gut in Form. Sie teilt ein Schicksal, das in Westeuropa eben nicht nur männlich ist: null Sexualleben, unaufgeregter Lebensabend, unselbständige Kinder. Was ihr am meisten fehlt, ist für sie jedoch unerschwinglich: das Gefühl begehrt zu werden. Ihre Sehnsucht nach Liebe und der Marktwert ihres Körpers driften proportional auseinander.
In Afrika möchte Teresa davon eine Auszeit nehmen. An den weißen Stränden Kenias sind die Männer zahlreich und die Angebote noch viel mehr. Als sogenannte Sugarmamas genießen Teresas Freundinnen die Liebesdienste junger schwarzer Beachboys, die sich so ihren Lebensunterhalt verdienen. Bedrängt von eifrigen Männern wird auch Teresa unversehens zur Sextouristin. Hier, wo es exotisch, warm und dabei immer schön sauber ist, spricht man eine neue Sprache der Liebe, die auch Teresa verstehen kann.
Nur hier kann sie sich der Illusion hingegeben, dass ihr alternder Körper ein Pfand der Liebe und nicht der Ökonomie ist. Doch lange hält dieser Glaube nicht. Auf der Jagd nach Liebe wird Teresa selbst zum Opfer.
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