Thor: Love and Thunder (2022) | Filmkritik

Die Guardians of the Galaxy erleben gemeinsam mit Thor Odinson (Chris Hemsworth) Abenteuer in der Galaxie. Doch Thor sucht nach mehr Sinn in seinem Leben und nach der großen Liebe.

Ein neues Abenteuer für den Space-Wikinger

Wie gerufen erscheint plötzlich Jane Foster (Natalie Portman) in einem Gefecht. Die beiden hatten vor gut acht Jahren eine Liebesbeziehung, doch die kluge Wissenschaftlerin hat sich extrem verändert. Denn Jane ist nun eine Superheldin. Sie kämpft mit dem Hammer Mjölnir, den Thor einst besaß und dabei trägt sie auch noch Thors Kostüm. Völlig überrascht, seine einstige Liebe wiederzusehen, möchte er wieder Zeit mit ihr verbringen. Allerdings steht ihrem Liebesglück ein neuer Bösewicht im Weg.

Gorr the God Butcher (Christian Bale) reist durch das Universum, um Götter zu töten. Und Thor befindet sich auf seiner Abschussliste. Zusätzlich hat Gorr mehrere Kinder aus New Asgard entführt. Scheinbar muss der Gott des Donners wieder einmal beweisen, dass er ein Held ist. Nur stehen ihm auch andere Götter im Weg, die seine Warnung bewusst ignorieren.

© Disney

Thor: Love and Thunder ist der 29. Film innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU) und der vierte Teil der Thor-Reihe. Anders als seine drei Vorgängerfilme setzt diese Superhelden-Verfilmung auf mehr Tiefgang und schafft sehr stilsicher den Spagat zwischen Comedy und Drama. Die lustigen Passagen funktionieren genauso gut wie die traurigen. Deshalb ist der vierte Teil der Reihe der beste bisher.

Taika Waititi erzählt die Thor-Reihe gelungen weiter

Zuerst einmal fällt in den Superhelden-Filmen mit dem Gott des Donners die hohe Vielseitigkeit innerhalb der Reihe auf. Von einem Standard-Blockbuster, über reine Comedy bis hin zu Dramedy: Jeder Film setzt auf einen anderen Stil. Eng beieinander liegen die Teile drei und vier.

Dies ist auch nicht verwunderlich, da der Regiestuhl hier jeweils mit Oscar-Preisträger Taika Waititi (Jojo Rabbit) besetzt wurde. Nur fällt im Vergleich zum dritten Teil die bessere Story und das gelungenere Wechselspiel zwischen Comedy und Drama auf. Thor: Tag der Entscheidung haperte ein wenig an der zu hohen Gag-Dichte und der niedrigen Ernsthaftigkeit. Der vierte Film ist also eine smarte Weitererzählung.

© Disney


Dies liegt beispielsweise an den besseren Figuren. Mit den Guardians sind bekannte und liebenswerte Figuren mit dabei. Zwar ist ihre Screen-Time eher überschaubar, jedoch sorgen sie für einen guten Auftakt. Chris Hemsworth spielt Thor vielleicht so gut, wie noch nie zuvor. Physisch hat er sich richtig reingehängt. Allein sein Bizeps lässt alle Nebenfiguren winzig aussehen.

Ein Wiedersehen mit der Ex-Freundin

Außerdem merkt man dem Australier an, dass er richtig Lust auf seine Rolle hat. In den ruhigen Momenten gibt er seiner Figur Tiefgang und einen Hauch Gebrochenheit und in den witzigen Momenten unterhält er wunderbar. Dies ist auch seinem Outfit zu verdanken. Denn wenn Thor in seinem Kostüm im Krankenhaus mit einer Ärztin spricht, ist es rein optisch ein lustiges Bild.

Des Weiteren kehrt Natalie Portman als Jane Foster zurück ins Thor-Franchise. Sie ist selbst zur Superheldin aufgestiegen. Auch sie überzeugt in ihrer Rolle. Und dann gibt es noch den Bösewicht Gorr the God Butcher. Endlich gibt es mal einen guten Gegenspieler. Er ist aus nachvollziehbaren Gründen auf der Jagd nach Göttern und setzt sich gekonnt von den bisherigen Bösewichten ab. Mit Oscar-Preisträger Christian Bale (Batman-Trilogie) wurde ein geeigneter Schauspieler für diese Rolle gecastet.

Bale bekommt es hin, mit wenigen Szenen gefährlich zu wirken. Zugleich sieht er ultra-fies und düster aus. Mit ihm und seiner Figur hat Regisseur Waititi eines der größten Schwachstellen des MCU ausgemerzt. Die bisherigen Schurken – ausgenommen Thanos und The Vulture – konnten nicht überzeugen und spielten meistens einen Standard-Blockbuster-Schurken. Mit Gorr the God Butcher hat der Film einen würdigen Antagonisten. Wunderbar abgerollt wird das Ensemble durch Thors Weggefährten Korg, den Taika Waititi wieder selbst spielt, und der hier als Erzähler fungiert.

© Disney

Neben dem guten Cast sowie der passenden Mischung aus Drama und Comedy ist auch der Style von Thor: Love and Thunder ein Hingucker. Der bunte 80er-Look sieht hübsch aus auf der großen Leinwand.

Viele Figuren & viel Witz & Herz

Zusätzlich sind die Kostüme schön und der Score von Michael Giacchino und Nami Melumad passt. Angenehmer Nebeneffekt: Der Superhelden-Film sticht in dem diesjährigen Kino-Sommer heraus. Auch die straffe Inszenierung sorgt für Kurzweilige Unterhaltung. Darüber hinaus streut Waititi auch jede Menge Meta-Gags ein, die dem Superhelden-Genre gut tun.

Kritikpunkt ist zumindest zeitweise die hohe Figurendichte, die es für Nicht-MCU-Kenner schwer machen wird, der Handlung zu folgen. Außerdem dauert es ein wenig, bis sich die Handlungsstränge vereinen und klar ist, wo die Reise hinführt. Marvel-Fans werden damit jedoch kein Problem bekommen. Doch insgesamt ist Thor: Love and Thunder eine positive Überraschung und ein Götter-Trip mit viel Witz und Herz.

Handlung:

Fotos


alle Bilder >>

Bildrechte: Disney

Ähnliche Beiträge

Ein festlicher Disney Kurzfilm: „Der Junge & der Oktopus“

Furiosa: A Mad Max Saga (2024) | Filmkritik

Neuer Trailer zur heiß erwarteten Vorgeschichte „Furiosa: A Mad Max Saga“