The Shannara Chronicles S02 | Serienkritik

Die Abenteuer des Halbelfen Wil Ohmsford (Austin Butler) gehen in die zweite Runde. Zwar wurde durch seinen tapferen Einsatz und dem seiner Gefährten das Sterben des Ellcrys-Baums verhindert, doch schon droht neues Unheil.

Bandon (Marcus Vanco), der einstige Schüler des Druiden Allanon (Manu Bennett), hat sich der dunklen Seite zugewandt und versucht den bösen Hexenmeister wiederzubeleben. Und durch die sogenannten Bluträcher wird Jagd auf alle gemacht, die mit der Magie im Bunde stehen – Gut wie Böse. Es gibt also viel für unsere Helden zu tun. Doch neben neuen Feinden, stehen auch neue Verbündete bereit, um das Schicksal der Königreiche zu retten.

Nach einer eher durchwachsenen ersten Staffel wird die Serie mit 10 neuen Episoden aufgefrischt. Ob man es jetzt mit Fantasy-Größen wie Game of Thrones aufnehmen kann?

Die zweite Staffel der Fantasyserie, basierend auf den Büchern von Terry Brooks, setzt nach den Ereignissen der ersten Staffel an. Will Ohmsford hat sich zurückgezogen und versucht sich erfolglos als Heiler, während Eretria (Ivana Baquero) ebenfalls untergetaucht ist und sich der Liebe zur jungen Lyria (Vanessa Morgan) hingibt, nur um kurz darauf festzustellen, dass die Geliebte in Wahrheit eine echte Prinzessin ist.

Der einzige, der sich noch um den Friedenserhalt bemüht, ist der Druide Allanon, der Jagd auf seinen früheren Schüler Bandon macht. Der Möchtegern-Schurke scharrt sein Gefolge um sich und versucht den Hexenmeister wieder auferstehen zu lassen. Trotz des beherzten Eingreifens des Druiden kann die Zeremonie vollzogen werden und das Böse fortan wieder ungehindert durch die Welt streifen.

Wil wird schnell von einer unbekannten jungen Dame aufgespürt, die sich später als Mareth (Malese Jow) vorstellt und die Tochter des mürrischen Druiden Allanon ist. Sie versucht den jungen Shannara vom Dasein eines Heilers zum Weltenretter zu bewegen.

Doch mit jeder Minute wächst die Gefahr. Die Bluträcher machen Jagd auf die Helden und auch der Hexenmeister trachtet nach dem Leben der jungen Kämpfer. Verstärkung folgt in Form des wehrhaften Kopfgeldjägers Jax (Gentry White), der anfangs noch im Dienste der Königin Leah steht, sich aber bald auf die Seite Eretrias stellt. Kann mit diesen Neuzugängen das Böse endlich aufgehalten werden?

Es folgt eine kleine Zeitreise Wils zum eigenen Elternhaus, zahlreiche Duelle mit Bluträchern und Schergen des Hexenmeisters, der im Übrigen aus dem Blute Allanons erschaffen wurde und folglich auch dessen düstereres Erscheinungsbild besitzt. Natürlich ist Mereth dazu bestimmt, irgendwann in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Bis dahin bahnt sich aber noch die obligatorische Liebesgeschichte zu Will an, an dem bereits Eretria und Elfenprinzessin Emberle in Staffel 1 großes Interesse hatten.

In beeindruckenden Außenaufnahmen wird die Stärke der Neuseeländischen Kulissen bestens in Szene gesetzt und durch mehrere Studiosets gut ergänzt. Gerade in den Außendrehs gelingt es, echte Fantasy á la Herr der Ringe zu versprühen, doch sind Kostüme und Effekte bei weitem nicht annähernd so gut, wie der große Fantasybruder, und wirken eher wie dreist platzierte H&M Werbung.

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Ähnlich wie Game of Thrones, pro Staffel ein Buch umzusetzen, versucht The Shannarah Chronicles es dem Serienkonkurrenten gleich zu tun. Doch Fantasy ist mit hohem Risiko und Budget verbunden, was man in einzelnen Szenen deutlich merkt. Mal sind Effekte und Setting stimmig, mal wirkt alles B-Movie artig billig und plump. Auch die Handlung pendelt zwischen spannenden Kämpfen und teils langweiligen, sich wiederholenden Dialogen.

Besonders Austin Butler als Wil Ohmsford wirkt erneut farblos und kann nicht überzeugen. Als Schönling muss er nur lieb gucken und wirkt in all seinem Handeln wenig authentisch. Lichtblick bleibt Manu Bennett als Druide, der mit Kraft und Charisma die Handlung hauptsächlich durch seine Erfahrung trägt, auch wenn seine Figur deutlich von der Romanvorlage abweicht. Denn statt ein klappriger Zauberer zu sein, ist er ein gewaltiger Kämpfer, wie er eben nicht im Buche steht. Das mag die Leser und Fans verstimmen, sorgt im TV jedoch für den größten Unterhaltungsfaktor.

Dass junge Akteure mit einer gewissen Attraktivität nicht langweilig sein müssen, zeigen die Neuzugänge Jax und Mereth, die sehr gut gelungen sind und die Handlung deutlich voranbringen. Marcus Vanco als dunkler Adept Bandon dagegen ist eine echte Nervensäge, die lediglich weinerlich ist. Zwar kann er hier und da eine echte Bedrohung sein, geht dann aber, dank fehlendem Charisma, sang und klanglos unter.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. So ist die zweite Staffel von Höhen und Tiefen durchzogen und findet nur selten den richtigen Ton. Die Außenaufnahmen sind schön und stimmig, während manche Sets und Kostüme nach Cosplay-Fotoshootings aussehen, was wohl dem austragenden Sender MTV geschuldet ist. Die Zuschauer blieben dem 10-teiligen Fantasyspektakel derart fern, dass eine dritte Staffel ausgeschlossen scheint. Und das trotz des interessanten Cliffhangers am Ende.

Wer Lust auf Fantasy hat, kann, in Ermangelung von Alternativen, trotzdem reinschauen. Die Staffel ist dank weniger Episoden schnell zu schauen und bietet trotz zahlreicher Schwächen in der Erzählung genug Inhalt für einige kurzweilige Abende.

Staffelübersicht zu The Shannara Chronicles

Idee: Al Gough, Miles Millar
Darsteller: Austin Butler, Poppy Drayton, Ivana Baquero, Manu Bennett, Aaron Jakubenko
Länge pro Episode: ca. 42 Minuten

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