Wir schreiben das Jahr 1945. In einem Herrenhaus mitten in den USA lebt Grace (Nicole Kidman) allein mit ihren beiden Kindern Anne und Nicholas. Ihr Mann Charles (Christopher Eccleston) ist aus dem Kriegseinsatz nicht wieder zurückgekehrt.
Spuk im Landhaus
Um das große Anwesen auf der auf der Kanalinsel Jersey in Schuss zu halten, heuert die zierliche Hausherrin mit der strengen Garderobe drei Bedienstete an. Doch in letzter Zeit ist der Hausfrieden mehr als gestört. Die Kinder hören nachts Stimmen, es poltert und rumpelt auf den oberen Etagen und das Klavier spielt, ohne dass jemand daran sitzt.
Schiebt Grace anfangs alles auf die lebhafte Phantasie ihrer Sprösslinge, fehlen später die Erklärungen für die unheimlichen Vorkommnisse. Die Haushälterin scheint mehr zu wissen, als sie vorgibt und auch das Anwesen selbst birgt einige dunkle Geheimnisse.
Besucher aus dem Limbus
The Others ist ein unheimlicher und atmosphärischer Film, der vor allem durch das intensive Spiel von Akteurin Nicole Kidman (Bombshell – Das Ende des Schweigens) und dem Irrgarten gleichen Zimmergewirr des Herrenhauses Tiefe bekommt.
Mit nebligen Wiesen, düsteren Korridoren und beklemmenden Kameraeinstellungen wird die Stimmung stets gut eingefangen.
Ist Grace zu Anfang noch die Ruhe in Person, wandelt sie sich von Minute zu Minute zur hysterischen Übermutter mit extrem religiösen Ansichten und einem gehörigen Schuss Paranoia. Schon zu Beginn beschleicht den Zuschauer das Gefühl, hier stimme etwas nicht, bis am Ende aus einer Vermutung Gewissheit wird. Ähnlich, wie in The Sixth Sense kann der Plottwist komplett überzeugen, auch wenn es einen hier nicht ganz so unvorbereitet trifft.
Ein schauriges Kammerspiel
The Others ist ein solider Geisterfilm mit teilweise Grusel und einer äußerst interessanten Geschichte. Zwar hätte man das Geisterthema ruhig etwas visueller gestalten können, aber vermutlich sollte hier eben die eigene Fantasie auf Hochtouren arbeiten, statt alles genau portioniert vorgesetzt zu bekommen.
Sicher ist der Film von Regisseur Alejandro Amenábar kein Meisterwerk aber er leistet sich, ähnlich dem Schauspiel von Frau Kidman, keinerlei Schwächen. Trotzdem hätten dem Film, der so gut wie immer an den selben Schauplätzen stattfindet ein paar zusätzliche Schauwerte nicht geschadet.
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