The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte (2019) | Filmkritik

The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte

Nicht einmal Corona kann verhindern, dass auch im Jahr 2020 der Oktober von Horrorfilmen dominiert wird. Und so lädt unter anderem The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte in das Bestattungsunternehmen von Montgomery Dark ein, um dem Zuschauer eine bunte Mischung aus kleinen Horrorgeschichten zu erzählen.

Vier Schauergeschichten über den Tod

Regisseur Ryan Spindell ist hierbei kein Neuling auf dem Gebiet von Furch und Schrecken. Mit zahlreichen Kurzfilmen wie The Babysitter Murders (2015), Hell Hole: Dark Harvest (2016) und Bundle of Nerves (2014) hat dieser das Genre schon bedient und die Einflüsse der Kurzfilme sind in The Mortuary unverkennbar.

© capelight pictures

Wer in dem Örtchen Raven’s End stirbt, landet bei Leichenbestatter Montgomery Dark. Mit einer langjährigen Erfahrung von der letzten Salbung bis hin zur Verbrennung sind die Toten bei ihm in besten Händen.

Doch Montgomery Dark interessiert sich nicht nur für die toten Körper, auch kennt er die Hintergrundgeschichten all seiner kalten Kunden.

Aushilfe gesucht im Leichenschauhaus

Als sich eines Tages die draufgängerische Sam in das Anwesen von Montgomery Dark traut und sich über den ausgeschriebenen Job erkundigt, beginnt der mysteriöse alte Mann ihr die Geschichten der Verstorbenen zu erzählen. Kann Sam den schrecklichen Horrorgeschichten standhalten oder flüchtet sie vor den Schauergeschichten?

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Die Rahmenhandlung von The Mortuary ist schnell abgearbeitet. Nachdem der Zuschauer den kauzigen Montgomery Dark kennengelernt hat und die mutige Sam zustimmt seinen blutigen Erzählungen zu lauschen, beginnt für das Publikum der Horror.

Vorsicht: Nicht zu früh abschalten!

Insgesamt werden vier einzelne Episoden vorgetragen, wobei sowohl die Spannung als auch der Horror von Geschichte zu Geschichte zunehmen. Vor allem die ersten beiden Darbietungen des Leichenbestatters müssen als langweilig und sehr vorhersehbar abgetan werden. Dies sieht auch Figur Sam so.

Ein gefräßiger Spiegel auf der Toilette und ein explodierender Penis lassen so manch einen Zuschauer vielleicht sogar zu früh wegschalten. Dabei entfesselt der Horrorfilm The Mortuary seine wahre stärke tatsächlich erst in der zweiten Hälfte und mit seinen beiden letzten Geschichten.

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Hier hat nicht nur ein genervter Ehemann damit zu kämpfen, sich um seine komatöse Ehefrau zu kümmern, auch verwandelt sich ein gemütlicher Abend des Babysittings in ein schreckliches Blutbad. Gerade diese beiden Geschichten spielen hervorragend mit der Erwartung des Publikums und können zudem eine gesunde Portion Schauer verbreiten. Gerne hätte das Niveau der ersten Episoden aber auch schon auf dieser inhaltlichen Qualität ausgefeilt sein können.

Das Geheimnis von Montgomery Dark

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Was die schauspielerische Leistung der Akteure betrifft, ist Clancy Brown (The Ballad of Buster Scruggs) in der Rolle des Montgomery Dark zweifelsfrei das Highlight. Mit einer gesunden Portion Humor und Horror spielt Brown den mysteriösen Leichenbestatter konsequent von Anfang bis Ende.

Der weitere Cast rund um Caitlin Custer in der Rolle der Sam sowie Christine Kilmer, Jacob Elordi, Barak Hardley und Sarah Hay kann sich nicht wirklich hervorspielen, fällt aber auch nicht negativ auf.

Insgesamt ist die Kurzgeschichten-Sammlung The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte eine gut gemischte Tüte an Horror, Gore-Effekten und schwarzem Humor. Schade nur, dass die Geschichte ein wenig zu spät richtig in Fahrt kommt. Für einen gemütlichen Halloween-Abend ist der Episodenfilm aber definitiv einen Blick wert.

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