The Mandalorian S01 | Serienkritik

The Mandalorian

Fünf Jahre nach dem Untergang des Imperiums reist der Mandalorianer (Pedro Pascal) als Kopfgeldjäger durch die Galaxis. Seine Aufträge erhält er meistens von Greef Karga (Carl Weathers), dem Kopf der Gilde von Kopfgeldjägern.

Sein neues Zielobjekt: eine unbekannte Person, die ungefähr 50 Jahre alt sein soll. Der Mandalorianer hat lediglich einen Peilsender bekommen, um die Zielperson zu finden.

© The Walt Disney Company

Trotz der ungewöhnlich wagen Beschreibung der Zielperson, macht sich der Mandalorianer auf die Suche nach seiner neuen Zielperson. Doch auf seiner Reise lauern unvorhergesehene Gefahren, denn er ist nicht der einzige, der nach der begehrten Beute jagt. Mit Hilfe eines Kampfdroiden, der ebenfalls als Kopfgeldjäger seine Taschen füllt, stürmen sie den möglichen Unterschlupf und schalten die Angreifer aus.

Doch als sie dem Signal zu einer unscheinbaren Box folgen und diese öffnen, finden sie in dieser ein Baby. Als der Kampfdroide plötzlich seine Waffe zieht und die Zielperson erledigen will, verstößt der Mandalorianer gegen die Regeln der Kopfgeldjäger-Gilde: Er vernichtet den Kampfdroiden und flieht mit der unbekannten Spezies.

Für den Mandalorianer ändert sich von nun an alles. Er ist jetzt der Gesuchte und ihm sitzen sämtliche Kopfgeldjäger der Gilde im Nacken. Auf seiner Flucht quer durch die Galaxis versucht er das einzig richtige zu tun: Baby-Yoda zu beschützen. Doch gelingt ihm die Flucht tatsächlich und welche Macht steckt in diesem mysteriösen Säugling?

© The Walt Disney Company

The Mandalorian ist eine US-amerikanische Serie, die von Jon Favreau (The Jungle Book) entwickelt wurde. Die acht Episoden der ersten Staffel erschienen auf dem Streaming-Portal Disney+. Eines vorweg: Die Mini-Serie ist absolute Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.

Jede Folge, gut 30 Minuten lang, ist mit tollen Effekten, bildschönen Welten und immer wieder neuen Figuren ausgestattet. Lediglich eine Handvoll Charaktere bleiben dem Zuschauer für mehrere Folgen erhalten. Dies ist wunderbar kurzweilig, aber auch untypisch für eine Serie.

Normalerweise gibt es viele Figuren in einer Serie, die irgendwann m Laufe der Handlung aufeinandertreffen. In dieser Disney-Serie ist alles jedoch irgendwie anders. Es wirkt fast schon so als ob jede einzelne Episode von der nächsten getrennt ist. Dies ermöglicht keinen runden Erzählfluss, sondern vielmehr einen Einblick in das spontane Leben eines Kopfgeldjägers. Monoton schleppt sich der Mandalorianer von Etappe zu Etappe, Planet zu Planet, ohne anzuhalten.

© The Walt Disney Company

Er reist von einer Spezies zur nächsten, ohne sesshaft zu werden. Diese Eigenschaft macht The Mandalorian zu einer perfekten Unterhaltungsserie. Für mehr Tiefgang reicht es jedoch nicht. Denn die Figuren und die emotionale Bindung, die man eventuell aufgebaut hat, verschwinden nach einer Folge wieder. Dies ist der größte Schwachpunkt der Disney-Serien.

Das Problem der Emotionalität ist bei einem genauen Blick auf die Marvel-Blockbuster des Maus-Konzerns jedoch nichts Neues. Jeder Film hat das gleiche Schema und dieses hat auch die Serie The Mandalorian übernommen. Die Erwartungshaltung nach der totalen Übersättigung an Star Wars-Produktionen in den vergangenen Jahren war nicht allzu hoch. Es ist das geworden, was zu erwarten war.

Die kleine positive Überraschung ist der Sound der Serie. Der Komponist Ludwig Göransson, der für Black Panther (2018) den Oscar gewann, trifft neue Töne, anstatt auf den klassischen Star Wars-Sound zurückzugreifen. Je nach Situation verändert sich die musikalische Untermalung in eine dezente, aber dennoch positive Richtung. Die Musik ist nie zu aufdringlich, sondern sehr gezielt eingesetzt.

© The Walt Disney Company

Des Weiteren sorgen viele verschiedene Figuren und ein wunderbares Set-Design für eine tolle Atmosphäre. Die Serie sieht fantastisch und abwechslungsreich aus. Im Vergleich zu den Star Wars-Filmen Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht (2015), Episode VIII – Die letzten Jedi (2017) und Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers (2019) wirkt die Optik sehr stimmig. Dies ist mit einer der größten Pluspunkte der Science-Fiction-Serie. Jedes Detail, ob es die Ausrüstung des Mandalorianers oder sein Raumschiff sind, wirkt passend.

Schauspielerisch ist wenig zu sagen. Die Hauptfigur wird mit aufgesetztem Helm von Pedro Pascal (Game of Thrones) souverän verkörpert. Seine Bewegungen geben der Titelfigur eine gewisse Tiefe, ohne einen genauen Blick in die Seele des Kopfgeldjägers zu erhaschen. Die Nebenfiguren sind in ihrer sparsamen Laufzeit auch gut besetzt aber unauffällig. Der gesamte Cast kann überzeugen, ohne sich aber allzu sehr hervor zu spielen.

© The Walt Disney Company

Insgesamt ist The Mandalorian eine gelungene Serie, die es schafft das total überlaufene Star Wars-Franchise mit netten Ideen, einem guten Design und einer passenden Story aufzuwerten. Es fühlt sich an wie ein leichtes Aufatmen. Endlich auch mal etwas Neues innerhalb des Franchises.

Auch die fehlenden Berührungspunkte zur Skywalker-Reihe machen The Mandalorian besser. Star Wars-Fans werden diese Serie wohl kaum meiden können. Fraglich ist nur, ob auch diese Serie bis zur vollständigen Übersättigung fortgesetzt wird oder ob tatsächlich zeitig ein passendes Ende gefunden wird.

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