The Legend of Hei (2019) | Filmkritik

Tief in einem üppigen und urtümlichen Wald lebt Hei. Er ist ein kleiner Geisterjunge, der sich in ein schwarzes Kätzchen verwandeln kann. Eines Tages wird der Wald jedoch gerodet und es bleibt dem Jungen nur die Flucht.

Eine magische Reise

In der Stadt der Menschen wird es allerdings auch schnell ungemütlich, als ein paar Männer versuchen, die schwarze Katze in einer Gasse zu überwältigen. Doch zum Glück tauchen Stormend und seine Begleiter auf. Sie sind ebenfalls Spirits wie Hei und beschließen, das Kind in Nöten mit sich zu nehmen.

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Man sitzt am Lagerfeuer und tauscht Geschichten und gegrillte Fleischspieße untereinander aus. Ein gemütlicher Schlafplatz suggeriert Hei, endlich zu Hause angekommen zu sein. Doch auch hier wärt der Frieden nicht ewig, als ein Meister der Spiritgilde mit Namen Infinity das Lager attackiert. Im ganzen Gewirr bleibt Hei allein zurück und gerät in die Finger des schweigsamen und überaus mächtigen Angreifers.

Wer ist gut und wer ist böse?

Auch wenn er anfangs dessen Gefangener zu sein scheint, merkt Hei zunehmend, dass Infinity keinerlei Feindseligkeit hegt. Sie schippern schier endlos auf einem Floß Marke Eigenbau Richtung Spirit-Gilde. Nur dort könne der unerfahrene Katzenjunge seine Kräfte zu kontrollieren lernen. Das wahrlich gewaltige Mächte in dem Burschen schlummern, scheint dem Meister mehr und mehr klar zu werden.

Und je länger die unfreiwillige Reise mit dem stillen Fremden dauert, desto mehr zweifelt das Kind daran, wer hier eigentlich gut und wer der Böse ist.

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Manchmal lauern in den einfachen Dingen große Kräfte. In dem chinesischen Animationsfilm The Legend of Hei stecken ebenfalls ungeahnte Qualitäten. Sind Animationen und Hintergründe am Anfang noch recht minimalistisch ausgearbeitet, steigert sich das Abenteuer mit jeder Minute.

Der Kampf für die Natur

Wenn Infinity auf Stormend trifft, wird ein wahres Gewitter an Effekten und Kampfanimationen losgelassen, die selbst in gezeichneter Form zu beeindrucken wissen. Berstende Fenster, biegende Metallstreben und gewaltige Kräfte bahnen sich ihren Weg durch das Geschehen! In schnellen aber niemals hektischen Sequenzen werden Schläge und Tritte im Stakkato geboten. Dabei bleiben die Animationen lupenrein und übersichtlich und man fühlt sich auf Dragonball-Art und Weise gut unterhalten.

Die Reise des jungen Hei durch die Menschenwelt ist voller Gefahren und Wunder. Es geht um Freundschaft, Vertrauen und Selbsterkenntnis. Einst lebten die Spirits in Harmonie mit den Menschen, bis die schnelle industrielle Revolution drohte die Natur zu zerstören. Seitdem gibt es Spirits, die den Kampf gegen die Stadtbewohner suchen, um das zu retten, was vom einst endlosen Wald noch übrig ist. Dabei wird schnell klar, dass ein kleiner Junge in Katzengestalt der Schlüssel im Kampf um unsere Welt wird.

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Als Legend of Luo Xiaohei starteten Heis Abenteuer einst 2011 in Form einer Flash-Webserie mit über 40 Episoden. Der Erfolg bescherte der Reihe zusätzlich eine Umsetzung als Graphic Novel und nun als Animationsfilm in Spielfilmlänge welcher als Prequel zu verstehen ist.

Für die Augen, Ohren und das Herz

Dabei setzt der Film glücklicherweise keinerlei Vorkenntnisse voraus und steht wunderbar für sich. The Legend of Hei wird inzwischen bereits als der erfolgreichste chinesische Animationsfilm in Japan tituliert.

Ein Grund mehr, sich als Freund von Animes an dieses Werk zu wagen. Wer es zulässt, bekommt tatsächlich etwas für Augen, Ohren und Herz geboten und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

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