„The Great Wall“: Mythen und Fakten zur Chinesischen Mauer

Es benötigte sage und schreibe 1.700 Jahre, um die mit 8.851 Kilometern längste Wand der Welt zu errichten: die Chinesische Mauer. Doch wie wurde die größte je von Menschenhand gebaute Festung angefertigt? Wir beleuchten die faszinierendsten Mythen, die sich um die Chinesische Mauer ranken und erklären die interessantesten Fakten.

Segen und Fluch für die Menschen

Es gab eine Zeit, in der chinesische Strafgefangene dazu verdonnert wurden, ihre Buße mit dem Weiterbau der Chinesischen Mauer zu tun. Gesetzesverstöße von Steuerhinterziehung bis Mord wurden überwiegend mit dem Mauerbau bestraft. Die Arbeiten waren extrem gefährlich. Schätzungsweise Hunderttausende Arbeiter kamen während der Erbauung ums Leben.

Doch die große Mauer bedeutete mitnichten nun Schmerz und Folter. Zwischen 1966 und 1976 wurden ihr einige Steine entnommen, um sie für die Errichtung von Häusern für Zivilisten zu verwenden.

Von Drachen, Tränen und fehlenden Steinen

Der Verlauf der Chinesischen Mauer soll einer Legende nach nicht von ungefähr kommen. Demnach habe ein Drache den Arbeitern den Kurs vorgegeben. Einige Menschen behaupten sogar, dass der Verlauf der Mauer einem Drachen, der sich durch die Berge schlängelt, sehr ähnlich sehe. Die Arbeiter seien damals der Spur des Drachen gefolgt.

Einer dieser Arbeiter sei der Mann von Meng Jiangnu gewesen. Soldaten sollen dem Mythos nach zur Zeit des ersten Kaisers Qin Shi Huangdi ins Dorf gekommen sein, um ihn für den Bau der großen Mauer zu holen. Das Flehen und Bitten von Meng Jiangnu, ihren Mann zu verschonen, blieb ungehört. Nachdem die junge Frau in der Folge nie eine Nachricht von ihrem Mann erhielt, machte sie sich auf eine lange, beschwerliche Reise zur Mauer. Dort teilten Arbeiter ihr mit, dass ihr Mann während der Arbeiten verstorben und eingemauert geworden sei. Meng Jiangnu soll dann so sehr geweint haben, dass die Mauer aufbrach und die Überreste ihres Mannes offenbarte. Zusammen mit den Knochen sprang Jiangnu ins Meer. An dieser Stelle steht heute noch ein Tempel, der an die Sage erinnert.

Auch Yi Kaizhan war einer Legende nach ein Arbeiter, der berechnete, dass es exakt 99.999 Steine benötige, um den Jiayuguan Pass zu bauen. Sein Vorgesetzter glaubte ihm jedoch nicht und drohte damit, alle Arbeiter mit drei Jahren harter Arbeit zu bestrafen, wenn die Kalkulation am Ende nicht 100-prozentig stimmen würde. Nach Abschluss des Projekts blieb ein Stein hinter dem Stadttor Xiwongs zurück. Yi Kaizhan erklärte seinem Chef, dass eine übernatürliche Kraft den Stein dort hingesetzt hätte, um die Mauer zu fixieren. Würde der Stein auch nur einen Millimeter bewegt werden, würde die komplette Mauer einstürzen. Aus diesem Grund wurde der Stein nie wieder bewegt und kann heute noch auf dem Turm des Jiayuguan Pass besichtigt werden.

Neue Entdeckungen

Die Chinesische Mauer gilt mit einer offiziellen Länge von rund 8.851 Kilometern als größtes je von Menschenhand errichtetes Bauwerk. Schätzungen vermuten, dass die Mauer sogar einmal mehr als doppelt so lang war. Der Natur geschuldet wird sie immer wieder von Bergen und Flüssen unterbrochen.

Wie faszinierend und unbegreiflich die Chinesische Mauer auch heute noch ist, zeigen die neusten Funde aus dem Jahr 2012. Dort entdeckten Archäologen bisher unbekannte Abschnitte dieses einzigartigen Bauwerks, die noch identifiziert werden müssen. Sie befinden sich auf und an der Grenze der heutigen Mongolei.

Regisseur Zhang Yimou lässt den Mythos der Chinesischen Mauer in seinem epischen Fantasy-Abenteuer The Great Wall (3D) mit einer visuell atemberaubend inszenierten Geschichte aufleben – ab 12. Januar nur im Kino!

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