The Frighteners (1996) | Filmkritik

Lange bevor Peter Jackson mit Der Herr der Ringe (2001) sein filmisches Meisterwerk ablieferte, arbeitete der kauzige Regisseur mit Michael J. Fox (Zurück in die Zukunft) an einem irrwitzigen Horrorklamauk über Geister, einem Hochstapler und einem Massenmörder.

Peter Jackson als Horror-Regisseur

Anfang der 90er Jahre hatte sich Jackson mit Bad Taste (1987) und Braindead (1992) bereits einen Namen als ein Macher von kleineren Horrorstreifen erworben, die eine treue Anhängerschaft hervorbringen konnten. Mit The Frighteners schickt der neuseeländische Regisseur den jungenhaften Michael J. Fox auf eine ganz besondere Geisterjagd.

© Universal Pictures Germany GmbH

In der Rolle des Hochstaplers Frank Bannister muss der jungenhafte Darsteller den Sensenmann persönlich zur Strecke bringen. Frank, der seit einem schrecklichen Autounfall Geister sehen kann, verdient sein Geld damit, ahnungslosen Hausfrauen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der Herr der Geister

Dabei lässt er zwei Geisterkumpel auf den armen Haushalt los, um dann mit eher zweifelhaften Mitteln ein paar hundert Dollar Honorar für seine Dienste abzugreifen.

Eines Tages trifft er auf die Lynskeys. Während die Ehefrau Lucy (Trini Alvarado) den Schabernack glaubt, ist der Gatte Ray (Peter Dobson) wenig überzeugt. Zu dumm nur, dass nach dem Job ausgerechnet Ray das zeitliche segnet.

Als noch ein paar andere Bürger der Stadt durch rätselhafte Umstände zu Tode kommen, fällt der Verdacht recht schnell auf den Möchtegern-Ghostbuster.

Wer steckt hinter den Morden?

Doch in Wahrheit muss sich der junge Mann nun einem gewaltigen Schreckgespenst stellen, dass selbst durch Franks Geisterkumpel nicht aufgehalten werden kann.

Nur Lucy glaubt an die Unschuld des Betrügers, der seine Gabe nun endlich für eine gute Sache einsetzt. So muss er erfahren, dass seine Frau nicht an den Folgen des Autounfalls starb und hinter dem Schnitter in Kapuze ein ganz besonderer Killer steckt.

© Universal Pictures Germany GmbH

In einem Vorwort von Peter Jackson persönlich verrät der Regisseur, dass es diesem Film zu verdanken war, dass später jene Ring-Trilogie gedreht werden konnte, für die der Neuseeländer so weltbekannt wurde.

Mehr Klamauk statt Grusel

Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass The Frighteners trotz guter Ideen häufig viel zu albern und kindisch daherkommt. Für einen Film mit FSK 18 verhalten sich die Figuren wie Toons und überdrehen mit infantilem Humor in einem wahren Slapstick-Theater, für das man sich manches Mal fremdschämen muss.

Und auch die Effekte, für damalige Verhältnisse ganz passabel, sind heute nur noch bedingt ertragbar.

Der Soundtrack von Danny Elfman (Batman) haut jedoch immer noch richtig auf die Pauke und man merkt, dass hier ein Komponist am Werk war, der sein Handwerk nicht nur versteht, sondern gerade in abgedrehten Fantasy-Horror-Orgien regelrecht aufblüht.

© Universal Pictures Germany GmbH

Michael J. Fox, der sich als Zeitreisender Highschoolschüler Marty McFly in unsere Herzen spielte, mimt hier abermals einen spitzbübischen und intelligenten Protagonisten, der durch seinen jugendlichen Charme und Wortwitz jede Hürde mit Leichtigkeit nimmt.

Ein Film, der in die Jahre gekommen ist

Der Rest der Charaktere wird durch übertriebene Blödeleien eher unrealistisch und teilweise störend wahrgenommen. Aber vielleicht passte dieser Film eher zu den Sehgewohnheiten der 90er und ist nach heutigen Maßstäben nicht mehr objektiv zu betrachten.

Wer also sein kindliches Gemüt bewahrt hat und die wenigen Filmauftritte von Michael J. Fox zu würdigen weiß, wird hier recht mittelprächtig unterhalten werden.

Wer angesichts des unheimlichen Filmcovers auf einen Gruselschocker hofft, wird hier leider unterversorgt.

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Bildrechte: Universal Pictures Germany GmbH

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