The Equalizer

The Equalizer (2014) | Filmkritik

Rachethriller mit Stil, Wucht und herausragendem Hauptdarsteller

von Mathias Grunwald

Im Jahr 2014 erlebt das Action-Genre ein wahres Comeback – und das gleich im Doppelpack: Während Keanu Reeves mit John Wick (2014) eine stilisierte One-Man-Army präsentiert, setzt The Equalizer auf düstere Atmosphäre, erbarmungslose Härte und einen überlegenen Denzel Washington in der Hauptrolle.

Denzel Washington definiert Gerechtigkeit neu

Der Film von Regisseur Antoine Fuqua (Olympus Has Fallen, Southpaw) ist dabei mehr als nur ein Rachethriller – er ist ein moderner Abgesang auf Ungerechtigkeit und Korruption.

The Equalizer Filmkritik

© Sony Pictures

Robert McCall (Denzel Washington) ist ein stiller, ordnungsliebender Einzelgänger, der seine Tage in einem Baumarkt verbringt und seine Nächte mit einem Buch und Tee in einem 24-Stunden-Diner.

Jeder verdient Gerechtigkeit

Doch hinter der Fassade des ruhigen Herren verbirgt sich ein ehemaliger Elite-Agent, der es satt hat, tatenlos zuzusehen, wenn Schwächere leiden müssen.

Als die junge Prostituierte Teri (Chloë Grace Moretz) von russischen Gangstern brutal zusammengeschlagen wird, erwacht McCalls dunkle Seite. Er greift zur Selbstjustiz – präzise, kaltblütig und mit einer unaufhaltsamen Entschlossenheit.

The Equalizer Filmkritik

© Sony Pictures

Denzel Washington ist ohne Frage das Herzstück des Films. Mit stoischer Ruhe, beeindruckender Präsenz und einem Blick, der mehr sagt als tausend Worte, trägt er The Equalizer fast im Alleingang.

Denzel Washington: Der stille Rächer

Seine Darstellung des ehemaligen Killers, der versucht, in einer ungerechten Welt Frieden zu finden, ist fesselnd und kraftvoll.

Wer um Regen bittet, muss auch den Matsch verkraften.

Gegenspieler Marton Csokas (xXx – Triple X) als eiskalter russischer Vollstrecker liefert ihm ein beachtliches Duell auf Augenhöhe – beide Figuren wirken glaubhaft, gefährlich und kompromisslos. Chloë Grace Moretz spielt solide, bleibt jedoch eher ein Auslöser für McCalls Rachefeldzug als ein bleibender Charakter. Ihre Rolle hätte – leider – auch problemlos durch jede andere Darstellerin ersetzt werden können.

The Equalizer Filmkritik

© Sony Pictures


Was The Equalizer wirklich von anderen Filmen abhebt, sind die stilisierten, fast choreografierten Actionszenen.

Brutale Eleganz: Wenn Action Kunst wird

Ob Gartenschere, Korkenzieher oder Schusswaffe – McCall nutzt, was greifbar ist, um seine Gegner mit chirurgischer Präzision auszuschalten. Die Gewalt ist teils explizit, aber nie selbstzweckhaft. Sie unterstreicht den inneren Konflikt eines Mannes, der eigentlich nicht mehr kämpfen will – es aber muss.

Raum für Interpretation statt überladener Story

Die Rahmenhandlung liefert nur die nötigsten Informationen über McCalls Vergangenheit – vieles bleibt bewusst vage. Und das ist auch gut so. Denn der Fokus liegt klar auf der Action und der inneren Wandlung des Protagonisten.

Diese Reduktion auf das Wesentliche verleiht dem Film eine Intensität, die viele moderne Actionstreifen vermissen lassen und bietet genau die Unterhaltung, die der Zuschauer sucht.

The Equalizer Filmkritik

© Sony Pictures

Die Atmosphäre ist durchweg düster, urban und perfekt abgestimmt auf den entschlossenen Alleingang des Helden – unterstützt von einem stimmigen Soundtrack und einer markanten Bildsprache. Die zwei Stunden Laufzeit vergehen in dieser Szenerie wie im Flug.

Der Beginn eines Franchise

The Equalizer war so erfolgreich, dass bereits zwei Fortsetzungen (2018 und 2023) und die Netflix-Serie The Equalizer – Schutzengel in New York folgten. Eine TV-Serie existierte bereits in den 1980er-Jahren – der Film basiert lose auf dieser Vorlage. Dass sich daraus ein kleines Franchise entwickeln konnte, ist vor allem Denzel Washington zu verdanken, der seine Figur mit einer solchen Überzeugungskraft ausstattet, dass man ihm jedes Wort, jede Bewegung und jede Reaktion abnimmt.

Er wollte nicht meine Hilfe, er wollte meine Erlaubnis.

Präzise wie ein Uhrwerk – The Equalizer überzeugt

The Equalizer ist ein düsterer, kompromissloser Rachethriller, der vor allem durch die brillante Darstellung von
Denzel Washington und seiner stoischen Ruhe, seinem Charisma und seiner tödlicher Präzision getragen wird, während die kompromisslosen Actionsequenzen und das dichte Sounddesign für einen bleibenden Eindruck sorgen.

Auch wenn die Rahmenhandlung bewusst reduziert bleibt und Chloë Grace Moretz kaum Akzente setzen kann, steht der Film fest auf den Schultern seines Hauptdarstellers. Die brutalen, aber stilvollen Actionszenen sind ein echtes Highlight und lassen keine Langeweile aufkommen. Wer auf stylische Gewalt und einen wortkargen Antihelden steht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Bewertung

Bewertung_8

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Informationen

The Equalizer | 9. Oktober 2014 (Deutschland) 7.3

Bildrechte: Sony Pictures

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