„Taken 3“: Ein actiongeladener Abend mit Liam Neeson

Was kann es schöneres geben, als mit ein paar Freunden, Chips und Getränken und Liam Neesons actiongeladenen Onelinern die Nacht durchzumachen? Also schnell zum Handy gegriffen und ein paar Kumpels bestellt und mit Chips und Bier versorgt, damit man die nächsten 300 actiongeladenen Minuten bei Kräften bleibt.

Spätestens seit dem ersten Teil der Entführungsreihe ist Liam Neeson (Schindlers Liste) im Olymp der Actionhelden angelangt und weiß durch seine markante Mimik und schnelle Schläge als Kämpfer zu überzeugen. Ohne große Martial Arts-Verrenkungen kämpft sich das irische Raubein im ersten Teil durch die Pariser Unterwelt um die geliebte Tochter Kim (Maggie Grace) aus den Fängen von albanischen Mädchenhändlern zu befreien. Dabei geht der liebende Familienvater über Leichen und tut, was er im Geheimdienst am besten gelernt hat: mit stoischer Besessenheit die Verantwortlichen der Entführung ausfindig zu machen und die Tochter mit allen Mitteln zu befreien. Mit düsterer Optik und einem kühlen Charme wird das Pariser Nachtleben zum Spielplatz für die gewaltsame Entvölkerung des Menschenhandels.

Der zweite Teil zeigte dann deutlich mehr Sonnenlicht und verspricht mit Istanbul als Schauplatz mehr Exotik. Fast wie ein Reisebericht beginnend werden Bryan Mills (Liam Neeson) und seine Familie zur Zielscheibe eines Gangsters, der seinen, in Teil 1 getöteten Sohn rächen möchte. Natürlich lässt sich Mills nicht so leicht unterkriegen und spannt sein Töchterchen Kim mehr und mehr in die rasante Action ein. Sie muss Granaten werfen, einen Fluchtwagen fahren oder vor wütenden US Soldaten in Deckung gehen.

Natürlich wird wieder einiges an Action geboten, bleibt aber von der kämpferischen Eins-Gegen-Eins-Action hinter dem filmischen Vorgänger zurück.

Nach diesen zwei Teilen war uns als Zuschauern klar, dass es jetzt nur noch heftiger werden kann. Doch wer soll in Teil 3 der Taken Reihe entführt werden? Waren es Bryans Angehörige nicht leid, ständig als Geisel zu enden? Welcher Schauplatz würde jetzt nach Paris und Istanbul folgen?

Natürlich L.A.! Diesmal beginnt die Hatz allerdings mit dem Mord an Bryans Ex Ehefrau Lenore (Famke Janssen), der prompt dem Protagonisten in die Schuhe geschoben wird. Diesmal schlägt der dritte Teil allerdings ähnliche Töne wie Auf der Flucht mit Harrisson Ford an und wird zu einem Thriller, indem der Held statt Rache zu üben, die eigene Unschuld beweisen muss.

Dabei muss er sich nicht nur vor den Russen in acht nehmen, die die ehemalige Gemahlin auf dem Gewissen haben, sondern auch der Polizei einen Schritt voraus sein. Immerhin ist Inspector Franck Dotzler (Forest Whitaker) ein erfahrender Ermittler, der Bryan Mills um jeden Preis fassen will. In einem rasanten Katz und Maus-Spiel geht es hier kreuz und quer durch L.A.. Zwar gibt es keine exotischen Schauplätze mit Urlaubsfeeling zu bestaunen, dafür punktet der finale Teil der Reihe mit einer komplexeren Story und der sinnvollen Verwendung von Bryans alten Geheimdienstkollegen, die etwas an das A-Team erinnern. Auch darf Töchterchen Kim wieder etwas mehr am Abenteuer des Vaters teilhaben. Doch insgesamt bleibt vom düsteren Setting des ursprünglichen Films nicht mehr sonderlich viel übrig.

Was in unserer Männerrunde auffiel war die Tatsache, dass es mit jedem Teil etwas schwächer wurde. Gerade der erste Teil war in besonderem Maße schonungslos, knallhart und unheimlich düster. Liam Neeson konnte hier als besorgter Vater seine Fäuste fliegen lassen. Die Action war schnörkellos, effektiv und überzeugend. Sehr oft war ein Schrei des Entsetzens seitens der Zuschauer zu vernehmen, als es beispielsweise zur Folterszene mit Nägeln und Stromkabeln kam. Oft wurden Augen zugekniffen und Münder blieben offen.

Waren wir schließlich alles gewöhnt oder nahm der Gewaltgrad gewaltig ab? Das Setting wurde immer heller, freundlicher und präsentierte sich immer mehr im Gewand der Hochglanzoptik.

Insgesamt hat aber Liam Neeson als Bryan Mills schon Kultstatus unter Action-Kennern. Immerhin sitzen seine Sprüche und er verkörpert eine Härte, die man ihm einfach abnimmt. Der Taken-Marathon war ein Spaß für jeden Actionfan. Wer es liebt, Fäuste, Autos und Kugeln fliegen zu sehen, wird sich auf jeden Fall freuen können. Actionkino sieht fern aller Computereffekte und CGI-Gewitter einfach besser aus. Da handgemachte Action kaum noch seinen Weg ins Kino findet, kann man sich glücklich schätzen, dass Liam Neeson der Mann der Stunde ist! Einen männlicheren Helden kann man sich kaum wünschen.

Fazit: 8/10 Für einen lustigen Abend mit viel Action und Spaß!

Wie die restlichen Blogger ihren Actionabend verbracht haben, könnt ihr hier nachlesen: leinwandreporter.com | moviebreak.de

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