Summer Ghost (2021) | Filmkritik

Summer Ghost Filmbewertung

Urban Legends sind moderne Geschichten, die mündlich oder über verschiedene Medien verbreitet werden und oft mysteriöse Elemente enthalten.

Ein Treffen mit dem Tod

Vor allem Horrorfilme, wie zum Beispiel The Blair Witch Project, Slender Man oder Baba Yaga – Sie kommt, um dich zu holen bedienen sich einer Schauerfigur für ihre Rahmenhandlung. Auch der Anime-Kurzfilm Summer Ghost stellt einen Geist in den Mittelpunkt.

Doch das traurige Geistermädchen verfolgt im Gegensatz zu den genannten Schauermärchen ein ganz anderes Ziel.

© KSM Anime

Gemäß einer urbanen Legende taucht während eines Sommerfeuerwerks der geheimnisvolle Geist eines Mädchens auf. Dieses Mädchen, dem man nachsagt, Selbstmord begangen zu haben, streift rastlos über einen verlassenen Flughafen.

Wie ist es ein Geist zu sein?

Drei Schüler, Tomoya, Aoi und Ryo, entscheiden sich, nach ihr zu suchen. Die zwei Jungen und das Mädchen haben sich im Internet kennengelernt und wissen zunächst wenig voneinander.

Bei ihrer Geisterbeschwörung offenbart sich, dass die verlorene Seele – Ayane, wie sie sich vorstellt – ein Geheimnis birgt. Jeder im Trio hat seine eigenen Beweggründe, Ayane zu begegnen. Es wird schnell klar, dass dieses Treffen weit mehr ist als nur eine sommerliche Geisterjagd.

© KSM Anime

In knapp 40 Minuten erzählt Regisseur Loundraw eine bewegende Geschichte über Verlust, Mobbing und Freundschaft. Nicht nur der Geist von Ayane verbirgt ein schreckliches Geheimnis, auch die drei Schüler Tomoya, Aoi und Ryo müssen mit unterschiedlichen Sorgen zurecht kommen.

Potenzial für so viel mehr Tiefgang

Auch wenn es heißt Weniger ist manchmal mehr wäre es bei Summer Ghost wünschenswert gewesen, dass es der Kurzfilm auf Spielfilmlänge geschafft hätte. Die einzelnen Probleme werden recht schnell thematisiert und erklärt. In den wenigen Minuten des Films bleibt leider kaum Zeit für Erklärungen und Wandel.

Trotz seiner kurzen Spielzeit wollen aber doch Gefühle und Emotionen aufkommen, die besonders zum Finale hin für das ein oder andere Tränchen sorgen können.

© KSM Anime

Der Zeichenstyle ist gelungen, auch wenn die Animationen stellenweise grob wirken, können die Farben und Formen viel wett machen. Nicht nur wenn das Feuerwerk abbrennt, auch wenn es in Geistergestalt durch die Stadt geht, fühlt man sich in der Welt der Figuren angekommen.

Ein kurzer Geheimtipp

Der Soundtrack ist ebenfalls großartig und unterstützt mit seinen sanften Klängen die traurige Geschichte des Films.

Abschließend punktet Summer Ghost neben all seinen düsteren und traurigen Momenten mit der Botschaft: Das Leben ist etwas Besonderes, auch wenn es immer unerwartet und manchmal schmerzlich ist. Man sollte jeden Tag genießen, als könnte es der letzte sein.

Handlung:

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Bildrechte: KSM Anime

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