Stowaway – Blinder Passagier (2021) | Filmkritik

Im Weltraum hört dich niemand schreien und auch sonst ist die endlose Leere des Alls alles andere als ein wirtschaftlicher Ort.

Stowaway: Wer ist mit an Bord?

Eine Rakete mit drei Wissenschaftlern ist auf dem Weg zu einer zwei Jahre andauernden Mission auf dem Mars. Doch schon beim Start gibt es einige kleine Schwierigkeiten mit den Systemen. Nichts, womit Commander Marina Barnett (Toni Collette) und ihr Team nicht fertig würden.

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Als sie jedoch auf den blinden Passagier Michael (Shamier Anderson) treffen, ändert sich die Lage dramatisch. Plötzlich reicht der Sauerstoffvorrat nicht mehr für alle.

Mayday: Sauerstoffmangel

Und die Forscher müssen sich die Köpfe zerbrechen, wie sie das Überleben aller und zeitgleich die wichtige Mission retten können.

Biologe Kim (Daniel Dae Kim) versucht mit Hilfe von Algen schnell Sauerstoff zu produzieren und Medizinerin Zoe (Anna Kendrick) flickt die Blessuren des Neuankömmlings zusammen.

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In dem Kammerspiel Stowaway – Blinder Passagier wird die Situation immer drastischer. Wenn allen Beteiligten keine rettende Idee kommt, wird es keine Überlebenden geben. Statt die Beteiligten Wissenschaftler nun gegeneinander auszuspielen, um es dem Gewissen leichter zu machen, wen man opfern könnte, verhalten sich die Protagonisten besonnen und ruhig.

Wer darf überleben?

Auch Michael, der unfreiwillige Zuwachs der Crew führt absolut nichts Böses im Schilde. Um so schwerer die moralische Entscheidung, die es bald zu treffen gilt. Denn niemand ist so einfach entbehrlich.

So trotzt die Crew der Marsmission einem Ionensturm, technischen Ausfällen und der Angst vor dem Tod, um einen Weg zu finden, der alle Passagiere an ihr Ziel führt. Doch wird es einen Ausweg geben oder ist Michael Schuld am Untergang der drei Astronauten?

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Ein realistisches Szenario der leisen Töne, welches sich tatsächlich der aktuellen Weltraumtechnik bedient, die es heutzutage gibt. Ohne zu viel Fiktion wird hier der Fokus nicht nur auf die Wissenschaft gesetzt, sondern Stowaway – Blinder Passagier schafft es, auch ein realistisch anfühlendes Klima unter den Beteiligten zu schaffen.

Dabei steht das moralische Dilemma immer im Mittelpunkt der Handlung ohne sich im Rausch eines Thrillers voller Explosionen und Zerstörung zu verlieren.

Wenn ein einfacher Sauerstoffkanister ins All driftet und Anna Kendrick verzweifelt ins Leere greift, sind angreifende Aliens oder Meteoritenschauer gar nicht nötig.

Wenige Orte, starke Darsteller

Die Besetzung ist durchweg stark und authentisch und man freundet sich sehr schnell mit den Charakteren an. Das ist auch wichtig, da man sonst nicht um ihr Leben fürchten würde.

Zwar sind die Schauplätze nur auf zwei drei Standorte innerhalb des Raumschiffes begrenzt, dennoch kommt zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, dass diese Entscheidung aus Kostengründen getroffen wäre.

Toni Colette (Knives Out) ist die starke und analytische Anführerin und trotz der Autorität eine normale Person mit Emotionen und Empathie. Da sie den Spagat zwischen Überleben und Missionserfolg vollbringen muss, ist ihre Figur nicht selten der Spielverderber.

Daniel Dae Kim (Hawaii Five-0) verkörpert als etwas unterkühlter Biologe den verkopften Teil der Crew, der ruhig aber realistisch an die Sache herangeht, ohne zu emotional zu werden. Dabei hält er seine persönliche Meinung gepflegt zurück. Doch sein Blick spricht Bände und man merkt, dass er trotz seiner stoischen Ruhe verzweifelt ist.

Und da wäre natürlich noch Anna Kendrick (Pitch Perfect), die als Medizinerin sehr euphorisch und hibbelig ist. Sie glaubt an das Gute und sieht in jeder noch so ausweglosen Situation noch etwas Hoffnung. Doch auch sie erkennt trotz ihrer positiven Energie, dass am Ende vielleicht kein Happy End wartet.

Sie schafft es sogar, unmenschlichen Mut aufzubringen, was man anfangs nicht von ihr denken würde.

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Shamier Anderson (Wynonna Earp) darf seiner Rolle etwas mystisches und geheimnisvolles geben. Auch wenn er keine düsteren Pläne hegt, gibt er nur wenig Preis. Doch obwohl er unscheinbar und undurchsichtig bleibt, merkt man, dass der einen recht sympathischen Kerl spielt.

In den unendlichen Weiten des Alls beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit!

Regisseur Joe Penna (Arctic) hat mit wenigen Mitteln und starken Darstellern alles richtig gemacht und einen spannenden Thriller geschaffen, der angesichts seines Realismus überraschend frisch daherkommt.

Ohne die üblichen Klischees und Pathos wird eine überraschend geerdete Geschichte erzählt, in denen es einfach um Menschen geht, die in einer extremen Gefahrensituation gefangen sind.

Wer Filme wie Der Marsianer oder Gravity mag, wird auch mit Stowaway einen äußerst realistischen Trip ins Weltall bekommen, den man so schnell nicht wieder vergisst.

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