Am 26. August 2010 startet der Tanzfilm „Step Up 3D“ in den deutsche Kinos. Vartan – Gründer und Choreograph von Deutschlands erfolgreichster Breakdance-Crew Flying Steps und Tänzer Benny standen nun in einem Interview Rede und Antwort zum Film. Dabei sprechen die Mitglieder des vierfachen Breakdance-Weltmeisters über ihre Leidenschaft und Freude am Tanz.
Step Up 3D:
In diesem Interview berichten Choreograph Vartan und Tänzer Benny über ihre gesammelten Eindrücke aus dem Kinosessel, sprechen über Ihre Leidenschaft zum Tanzen, Ihre persönlichen Vorbilder und geben einige Einblicke hinter die Kulissen von Deutschlands erfolgreichster Urban Dance-Crew.
Das komplette Interview könnt ihr hier lesen:
Wie hat Euch der Film gefallen?
Vartan & Benny: Der Film hat uns sehr gut gefallen!
Kam die Tanz-Performance überzeugend rüber?
Vartan: Ja! In einigen Szenen kam die Performance sogar sehr überzeugend rüber!
Wie haben Euch die Performances der Hauptdarsteller gefallen?
Benny: Die Hauptdarsteller wurden gut inszeniert, obwohl sie tänzerisch bei weitem nicht auf dem Level von vielen der anderen Step Up 3D Tänzer performen. Dafür verfügen sie über erstklassige schauspielerische Qualitäten.
Die Crews im Film leben zusammen in Tanz-Wohngemeinschaften, die Pirates in einem eigens zum Tanzen eingerichteten Haus. Wo trainiert Ihr? Braucht Ihr bestimmte Locations für Euer Training?
Vartan: Wir trainieren in verschiedenen Locations. Vorrangig natürlich in unserer Flying Steps Dance Academy, aber auch oft in der Pataman Gym Time Tricking Schule und mit anderen Tänzern in verschiedenen Jugendclubs.
Was inspiriert Euch, um neue Choreografien auf die Beine zu stellen?
Benny: Musik, Filme, Comic-Helden, Kampfsport, andere Tanzstile und Kunstformen, sowie das Leben an sich.
Wie lange müsst Ihr eine neue Show, wie z.B. FLAME einstudieren, bis alles perfekt sitzt?
Vartan: Das hängt von der jeweiligen Show und deren Rahmenbedingungen ab. Bei FLAME hat insbesondere die komplexe Konzeption und Planung viel Zeit in Anspruch genommen. Insgesamt sind zwischen der Idee und der Premiere fast drei Monate vergangen. Bei RED BULL FLYING BACH dauerte das aufwendige Choreographie-Training nahezu zwei Monate. Die Idee hinsichtlich einer abendfüllenden Performance zu klassischer Musik entstand bereits über ein Jahr vor der Premiere.
Das sieht im Film immer so leicht aus. Gibt es eigentlich auch mal Verletzungen, wenn Ihr trainiert?
Benny: Gerade beim Tanzstil B-Boying (Breakdance) wird wohl jeder Profi irgendwann mit Verletzungen konfrontiert. Wir haben bereits Muskelzerrungen, Schürfwunden, Hexenschüsse und Bandscheibenvorfälle davongetragen. Das passiert leider ab und zu, da der Körper extrem belastet wird. Richtiges Aufwärmen und Dehnungsübungen helfen Verletzungen zu vermeiden.
Wie lange kann man auf so einem hohen Niveau tanzen? Ab wann muss man sich mit dem Karriereende befassen?
Vartan: Im Urban Dance gibt es niemanden, der dir sagt, wann du aufhören sollst. Das macht jeder mit sich selbst aus. Ich kenne viele Tänzer, die schon über 40 Jahre alt sind und trotzdem noch selbst aktiv tanzen. Ich selbst würde dann aufhören, wenn ich die Lust am tanzen verlieren würde oder keine Ziele mehr hätte. Selbst wenn man aufhört selbst aktiv zu tanzen, bleibt einem die Möglichkeit sich mit anderen Tätigkeiten aus dem Tanzgeschäft zu befassen, wie beispielsweise Choreographie, etc.
Im Film kamen die Battles oft wie Boxkämpfe rüber, kann man das vergleichen?
Benny: Ein Battle ist für mich mehr als ein Boxkampf. Ich komme mir dabei vor wie ein Gladiator, als ob es um Leben und Tot gehen würde. Du musst den Gegner mit deinen Waffen schlagen – mit deinem Style, deinen Moves und deiner Kreativität.
Wie seid Ihr zum Street-/Breakdance gekommen? Habt Ihr evtl. mit anderen Tanzformen Erfahrung?
Vartan: B-Boying (Breakdance) habe ich Mitte der 80er Jahre im Fernsehen gesehen, in Filmen wie BEAT STREET, WILD STYLE und BREAKIN´. Das hat mich so fasziniert, dass ich 1989 selbst angefangen habe. Als Choreograph von RED BULL FLYING BACH habe ich mich auch mit dem Tanzstil Contemporary befasst. Selbst tanze ich B-Boying, Popping, Locking und House.
Wer oder was war Eure Inspiration oder Euer Vorbild? Und warum?
Vartan & Benny: Ganz klar Michael Jackson aus den Gründen, die auch im Film genannt werden. Sein Tanz und seine Musik bewegen uns, lassen uns träumen und motivieren uns Großes zu erschaffen.
Seit wann trainiert Ihr professionell?
Vartan: Seit 1990
Benny: Seit 1995
Wie oft trainiert Ihr in der Woche?
Vartan & Benny: Wir trainieren 5 mal pro Woche jeweils 3 bis 6 Stunden.
Wow, das ist ja wirklich eine ganze Menge. Was macht Ihr denn in Eurer Freizeit – außer tanzen?
Vartan: Ich verbringe Zeit mit meiner Familie und treffe mich mit Freunden.Benny: Da meine Familie in der Schweiz lebt, können wir uns nicht oft sehen, aber ich versuche Zeit mit ihnen zu verbringen, wann immer es möglich ist. Ansonsten feiere ich gerne mit meinen Freunden und Freundinnen in Clubs.
Sicher gibt es auch mal Tage an denen Ihr nicht so gut drauf seid. Wie motiviert Ihr Euch in solchen Zeiten?
Vartan: Meine Tochter gibt mir in solchen Zeiten sehr viel Motivation.
Benny: Wir halten als Crew fest zusammen und motivieren uns gegenseitig.
Was habt Ihr in der nächsten Zeit vor, welche Projekte beschäftigen Euch aktuell?
Benny: Wir arbeiten an vielen spannenden Projekten. Zurzeit ist Klassik ein großes Thema bei uns. Nach dem Erfolg von RED BULL FLYING BACH planen wir eine Deutschland-Tour, sowie internationale Aufführungen in exklusiven Locations.
Wo seht Ihr Euch in 10 Jahren?
Vartan: In 10 Jahren ist Flying Steps eine große Marke im Bereich Entertainment. Wir setzen noch größere Produktionen um und vermitteln ein hochkarätiges Portfolio einzigartiger Künstler.
Quelle: pureonline.de