Nach dem Tod von Anführer Snoke hat Kylo Ren (Adam Driver) die Leitung der Ersten Ordnung übernommen. Des Weiteren hat der jahrzehntelang für tot gehaltene Imperator Palpatine im Hintergrund heimlich eine neue Armee aufgebaut. In seinen Plänen sollen die Sith wieder zu alter Stärke zurückkehren. Laufen soll der von ihm geplante Angriff unter dem Namen – Die letzte Ordnung.
Kylo reist zum Imperator, um sich die alleinige Herrschaft des Universums zu schnappen. Doch der Imperator bietet Kylo eine Flotte von hunderten Sternenzerstörern an, allesamt ausgestattet mit einer Waffe ähnlich der des Todessterns. Jedoch nur unter der Bedingung, dass Kylo den letzten Jedi, Rey (Daisy Ridley), tötet.
Diese wird in der Zwischenzeit auf dem Stützpunkt des Widerstands von Leia Organa (Carrie Fisher) trainiert. Durch einen eingeschleusten Spitzel bei der Ersten Ordnung erfahren die Rebellen ebenfalls, dass der Imperator noch lebt. Um seinen Aufenthaltsort zu finden und seine Pläne zu stoppen, brauchen sie aber den Sith-Finder. Also, wer gewinnt: die Sith oder die Jedi? Und wie wird die Skywalker-Saga zu Ende gehen?
Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers ist der nunmehr neunte Film der Star Wars-Reihe. Regie führte JJ Abrams, wie bereits im siebten Teil der Saga. In Episode VIII: Die letzten Jedi hingegen übernahm Rian Johnson die Regie. Mit vielen Comedy-Elementen, wenig Respekt vor der Star Wars-Reihe und vor allem keinem Handlungsfortschritt war Episode VIII besonders bei den Fans ein deutlicher Bruch. Selten waren die treuen Anhänger so sehr gespalten über einen Star Wars-Film wie bei Episode VIII.
Die Erwartungen an das Finale Star Wars Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers waren somit bestenfalls nur mittelmäßig. Die Herausforderung für Regisseur und Sci-Fi-Spezialist Abrams war immens. Erstens mussten die Fehler aus Episode VIII geglättet werden, zweitens musste die neunteilige Skywalker-Reihe zu einem Ende gebracht und drittens die Geschichte um Rey und Ren beendet werden.
Insgesamt schafft es Abrams zumindest teilweise allen Anforderungen gerecht zu werden: Die Figurenentwicklung von Rey und Kylo Ren wird wunderbar weiterentwickelt. Die enge Verbindung zwischen der dunklen und der guten Seite wird an ihnen bestens dargestellt. Auch die Herkunft von Rey bekommt eine neue Wende, die vielleicht schon eher erst in einer neuen Trilogie hätte aufkommen sollen.
Des Weiteren bekommt Kylo Ren seine Momente und seine innere Zerrissenheit zwischen Gut und Böse erfährt neuen Aufwind. Auch Reys Charakter bekommt einen neuen Schwung. Doch bei all den Figuren gibt es auch einen großen Kritikpunkt: Regisseur Abrams übertreibt es etwas mit der Nostalgie zur alten Star Wars-Reihe. Er holt Figuren wie Lando Calrissian zurück an Bord und baut im Gegenzug einige Neue ein. Damit versucht er den Bruch in der Saga zu flicken, übertreibt es jedoch.
Es passt nicht immer zum Storytelling, dass die ganzen alten Gesichter wieder auf der Leinwand zu sehen sind. Abgesehen von vielen Zufällen und einer deutlich kleineren Star Wars-Welt als noch in den ersten sechs Teilen, fehlt die konsequente Weiterentwicklung der Handlung. Die Geschichte der neuen Trilogie wirkt viel zu unüberlegt und wenig strukturiert.
Episode IX könnte genauso gut die Fortsetzung von Episode VII sein, als hätte Episode VIII gar nicht existiert. Dies ist schade, da der letzte Teil ein gutes Ende findet. Es wäre deutlich mehr möglich gewesen, besonders weil die Grundidee der Episoden VII bis IX zu überzeugen weiß.
Leider vergeht auch viel Zeit damit die Wogen wieder zu glätten. Unvollendete Figuren, wie General Hux werden eliminiert, und neue Gesichter kommen hinzu. Mehr Zeit hätte hier wirklich gut getan. Zumal der neue Star Wars sehr schnell geschnitten ist und einem kaum Zeit zum Atmen lässt. Die eine oder andere ruhige Minute hätte hier durchaus für noch mehr Gefühl gesorgt.
Die Beziehung zwischen Kylo und Ray ist zum Beispiel geglückt. In Episode IX bekommen die bis dahin eher blassen Figuren endlich mehr Tiefe. Des Weiteren findet die Skywalker-Geschichte nun ihr wohlverdientes Ende. Mehr als 42 Jahre Storytelling sind vorbei. Dies liegt größtenteils an den guten schauspielerischen Leistungen von Adam Driver und Daisy Ridley. Sie geben ihren Rollen die richtigen Emotionen und die benötigte Tiefe.
Auch die Darstellung von Imperator Palpatine durch Ian McDiarmid ist passend. Die Inszenierung des Imperators ist düster und ideal für die Reihe. Allerdings ist es auch ein Schlag ins Gesicht oder eher ein Blitz aus den Fingerspitzen gegen die Autoren, da sie nicht in der Lage waren, einen neuen Bösewicht zu schaffen. Hier wäre genügend Luft gewesen für kreative Ideen.
Auch der Umgang mit Luke und Leia ist gut. Ihre Figuren bekommen einen würdevollen Abschied. Andere bekannte Figuren zeigen sich im Film zumindest stimmlich. Mit tollen Sound und Bildeffekten unterhält der neunte Film. Schöne Bilder, überragende Momente und Emotionen gehören zum Film.
Beim Showdown wäre etwas mehr Übersichtlichkeit besser gewesen. Aber: die titelgebende Star Wars-Musik und allein das Geräusch des Lichtschwerts lassen einen wahren Fan nicht komplett kalt. Auch die Wendungen gegen Ende des Films sind in Ordnung. Mit noch mehr Ruhe und besseren Vorgängerfilmen, wäre Episode IX sicherlich noch griffiger. Doch insgesamt steht fest: Star Wars bleibt Star Wars und daran wird sich in den nächsten Jahrzehnten auch nichts ändern. Man liebt es oder man hasst es.
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