Die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr den Film-Kalender ganz schön durcheinander gewirbelt. Zahlreiche Filme wurden immer und immer wieder nach hinten geschoben und besitzen nun teilweise gar keinen konkreten Veröffentlichungszeitpunkt mehr. Nun hat auch Disney in Anbetracht der andauernden Pandemie in zahlreichen Ländern und neuen Ausbrüchen zahlreiche Blockbuster verschoben und seinen Zeitplan für Veröffentlichungen komplett über den Haufen geworfen.
Das Studio kündigte an, dass die kommende Generation neuer Star Wars-Filme und die Avatar-Fortsetzungen um je ein Jahr verschoben werden.
- Avatar 2 verschoben auf den 16. Dezember 2022
- Star Wars Projekt 1 verschoben auf den 22. Dezember 2023
- Avatar 3 verschoben auf den 20. Dezember 2024
- Star Wars Projekt 2 verschoben auf den 19. Dezember 2025
- Avatar 4 verschoben auf den 18. Dezember 2026
- Star Wars Projekt 3 verschoben auf den 17. Dezember 2027
- Avatar 5 verschoben auf den 22. Dezember 2028
Disney plant also weiterhin, dass Weihnachtsgeschäft auch in den kommenden Jahren mit seinen etablierten Marken zu dominieren. Jedes Jahr zwischen 2022 und 2028 wird Disney ein neues Star Wars-Abenteuer oder eine Avatar-Episode veröffentlichten.
James Camerons lange verschobene Fortsetzungen von Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009) werden nun ab 2022 jeden zweiten Dezember Premiere feiern. Der zweite Teil von Avatar, welcher unter dem Titel Avatar: The Way of Water erscheint, sollte ursprünglich 2014 in den weltweiten Kinosälen anlaufen und wird nun voraussichtlich 13 Jahre nach dem ersten Film debütieren. In der Zwischenzeit wird ab 2023 alle zwei Jahre um Weihnachten herum ein neuer Star Wars-Filmen debütieren.
Das Live-Remake Mulan des klassischen Zeichentrickfilms wurde gar komplett aus dem Kinokalender gestrichen. Es sollte ursprünglich bereits im März dieses Jahres anlaufen und wurde schließlich auf den 21. August verschoben. Dieses Datum wurde jedoch immer unwahrscheinlicher, da die Kinos weltweit nicht in nennenswertem Umfang öffnen konnten.
In einem weiteren merkwürdigen Schritt verzögerte Disney die Adaption The Personal History of David Copperfield des gleichnamigen Charles Dickens Romans um nur zwei Wochen auf den 28. August 2020. Es ist uns schleierhaft, wie sich die Lage der öffentlichen Gesundheit in dem großen Markt der USA in so kurzer Zeit sinnvoll verbessern soll.
Wes Andersons komödiantisches Drama The French Dispatch wurde ebenfalls aus dem Kalender von Disney gestrichen, während der Horrorfilm Antlers des Produzenten Guillermo del Toro auf den 19. Februar 2021 verschoben wurde.
Ridley Scotts Ritter-Epos The Last Duel mit Adam Driver und Matt Damon in den Hauptrollen, war ursprünglich für eine limitierte Veröffentlichung an Weihnachten 2020 geplant und wird stattdessen am 15. Oktober 2021 ausgestrahlt. Der Film wurde als potenzieller Oscar-Favorit gesehen.
Disney hat jedoch nicht alle Filme aus dem Jahr 2020 verbannt. Interessanterweise enthielt die enorme Welle an Verschiebungen nicht den Film The New Mutants, den Superheldenthriller, den das Studio von Fox geerbt hatte. Vorerst ist die Veröffentlichung des oft verschobenen Comic-Abenteuers noch für den 28. August 2020 geplant. Vor wenigen Tagen wurde zudem erst ein neuer Trailer veröffentlicht.
Kenneth Branaghs Neuverfilmung des Agatha Christie Krimis Tod auf dem Nil wurde ebenfalls lediglich um zwei Wochen auf den 23. Oktober 2020 verschoben. Später im Jahr am 4. Dezember 2020 wird zudem der übernatürliche Horrorfilm The Empty Man von Regisseur David Prior erscheinen.
Bereits in den vergangenen Monaten hat Disney seinen gesamten Kalender gehörig aufgemischt. Marvels Black Widow soll nun am 6. November 2020 anlaufen, Pixars Animationsfilm Soul startet am 20. November 2020, Ryan Reynolds Action-Abenteuer Free Guy ist für den 11. Dezember 2020 geplant und Steven Spielbergs West Side Story-Remake feiert am 18. Dezember 2020 Premiere.
Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass auch diese Filme noch Verschiebungen erleiden und etliche Filmstudios in den kommenden Wochen ihre Filmstarts ebenfalls verschieben werden. Inwieweit der europäische Markt in den kommenden Wochen und Monaten von den zahlreichen Verschiebungen verschont bleibt, gilt abzuwarten. Es könnte sein, dass einige Studios an ihren Plänen für manche Filme festhalten und diese nur in bestimmten Regionen anlaufen lassen.
Eine große Enttäuschung für alle Filmfans gilt es jedoch noch zu beichten. Christopher Nolans Zeitreise-Thriller Tenet steht nun ganz ohne Termin dar. Warner Bros. soll jedoch für den Film nun eine „unkonventionelle Veröffentlichung“ vorbereiten.