2018 wurde mit Spider-Man: A New Universe ein absoluter Überraschungshit gelandet. Nicht nur gelang Sony endlich, etwas originelles mit seiner Marvel-Lizenz, es gab sogar einen Oscar für das animierte Spektakel.
Spider-Man schwingt zu neuen Höhen
Miles Morales schwang sich nicht nur zielsicher durch ein buntes New York, sondern auch in die Herzen der Zuschauer und zeigte eindrucksvoll, dass ein Spider-Man nicht unbedingt von Peter Parker verkörpert werden muss.
Und da in Hollywood nach einem solchen Erfolg eine Fortsetzung zwingend erforderlich wird, haben Phil Lord und Christopher Miller (Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen) gleich zwei Fortsetzungen geplant.
In Across the Spiderverse wird Miles Morales (Shameik Moore) einmal mehr mit den Auswirkungen des Multiversums konfrontiert. Auf eine Weise, die sich das MCU mit Doctor Strange nicht zu erzählen wagte.
Ein Mix aus Farben, Klängen & Eindrücken
Statt nur ein paar Varianten anzudeuten, bekommen wir einen ganzen Überseecontainer mit Varianten des Spinnenhelden ins Gesicht geschleudert. Derartige Details gab es sonst nur in Ready Player One zu sehen, wo sich die Standbildfunktion des Blu-ray-Players bei fast allen Massenszenen lohnt.
Schon die Eröffnungssequenz ist ein toller Mix aus Farben, Klängen und Eindrücken und zeigt, welche kreativen Kräfte hier am Werk waren. Doch statt einer Totalüberladung fürs Gehirn wirkt alles gut strukturiert und bringt eine Ordnung ins Chaos des Multiversums.
Wer den ersten Film von 2018 noch gut im Gedächtnis hat, wird sich auch in der Fortsetzung sofort, wenn nicht sogar besser zurecht finden.
Gab es für mich noch im ersten Teil eine Reizüberflutung, die teils in totaler Orientierungslosigkeit endete, wurde ich hier sanft mit der Eleganz eines Netzschwingers durch die Schluchten des Multiversums getragen.
Es muss nicht immer Peter Parker sein
Hatte A New Universe im dritten Akt mit den Regeln von Oben und Unten gebrochen, konnte ich mich hier deutlich besser durch die Bilder bewegen.
Doch natürlich lebt der Film vor allem durch seine Protagonisten. Miles ist dabei wieder der vielschichtige und sympathische Junge, der sich nicht nur als Held beweisen muss, sondern auch mit den Ansprüchen seiner überfürsorglichen Eltern zu kämpfen hat.
Der Drang unabhängig zu sein kollidiert hier ein ums andere Mal mit Mummy und Daddy, die nicht loslassen können.
Auch Spidergwen ist großartig inszeniert worden, die es ebenfalls nicht leicht mit dem Vater hat. Ihr Konflikt ist aber gleichzeitig vielmehr größer.
Starke Helden im Multiversum
Sie muss sich zwischen Familie, Heldenkarriere und Liebe entscheiden und merkt schnell, dass nicht alles auf einmal möglich ist. Die junge Heldin ist nicht nur stark und clever sondern auch verletzlich, was sie nahbar und sehr sympathisch macht.
Wer glaubt, dass bei unzähligen Mulit-Spider-Männern nur noch Platz für Cameos statt Charaktere ist, der irrt. Wieder picken sich die Macher des Films ein paar wenige aus, die dafür um so wichtiger für die Handlung werden.
Spider-Man 2099, Spider-Woman, Spider-Punk und Spider-Man India sind hier mehr als nur Stichwortgeber. Sie spielen ganz besondere Rollen. Bei einer Laufzeit von 141 Minuten, was extrem lang für einen Animationsfilm ist, wird sich alle Zeit genommen, die für Figuren und Handlung wichtig ist.
Auf den Punkt: The Spot
Antagonist The Spot ist ebenfalls absolut genial umgesetzt und ist nicht nur witzig, sondern auch eine echte Bedrohung, die es nicht zu unterschätzen gilt.
Statt des Bösewichts der Woche, ist er eine wirkliche Gefahr in diesem Film, ohne zu einem platten Schurken zu werden.
Es geht um viel. Es geht um Bestimmung, um Schicksal und die eigene Identität. Es bleibt am Ende des Films nicht nur viel von der Bildgewalt hängen, man spürt auch, dass man gerade eine tolle Reise hinter sich hat.
Spider-Verse 3 mit Superschurken
Und da der Film mit einem abrupten Cliffhanger geendet hat, ist die Reise auch noch nicht vorbei.
Die Animationen sind hervorragend und auch die musikalische Untermalung ist auf einem richtig hohem Niveau. Zwar fehlt hier der Ohrwurm, wie Sunflower von Post Malone des ersten Teils aber trotzdem ist es ein Genuss für Augen und Ohren, durch das Spiderverse zu reisen.
Für Fans des Netzschwingers gibt es also keine Ausrede, sich nicht das Kinoticket zu gönnen.
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