Saturday Night erzählt die mitreißende Geschichte der 90 chaotischen Minuten vor der ersten Ausstrahlung von Saturday Night Live im Jahr 1975.
Live From New York, it’s Saturday Night
Unter der Regie von Jason Reitman (Ghostbusters: Legacy) und basierend auf einem Drehbuch von Gil Kenan und Reitman taucht der Film tief in die hektische, unorganisierte und beinahe gescheiterte Entstehung der bahnbrechenden Late-Night-Comedy-Show ein.
Das Bühnenbild ist unvollständig, Skizzen und Reihenfolgen sind unklar, und zwischen den Komikern und Autoren brodelt es vor kreativen Spannungen. Dennoch gelingt es der bunten Truppe, in einem wahren Kraftakt ein Stück Fernsehgeschichte zu schreiben.
Reitman gelingt es, die 70er-Jahre-Atmosphäre mit beeindruckendem Detailreichtum einzufangen – von der Kleidung bis hin zur Filmästhetik. Die gezeigten chaotischen Vorbereitungen und ständigen Rückschläge steigern die Spannung und vermitteln die Dringlichkeit, unter der die Pioniere von Saturday Night Live arbeiteten.
Gelungenes Zeitporträt, aber mit Schwächen
Dabei schöpft der Film viel Energie aus der treibenden Musik und den dynamischen Abläufen, die den Zuschauer in den Strudel der Ereignisse ziehen. Allerdings wirkt die Handlung in ihrer Problemdichte stellenweise übertrieben, und das plötzlich glatte Finale, in dem alle Konflikte auf magische Weise gelöst werden, enttäuscht.
Das wahre Highlight des Films ist der Cast, der Originaldarsteller wie John Belushi, Chevy Chase und Gilda Radner in ihren frühen Jahren zeigt. Die Darstellungen sind mit Herz und Hingabe inszeniert, und für Fans dieser Comedy-Ikonen weckt der Film eine nostalgische Begeisterung. Doch für Zuschauer, die mit diesen Namen und Gesichtern nicht vertraut sind, könnte Saturday Night an Tiefe und emotionalem Zugang verlieren, da viele Anspielungen und Szenen nur für Eingeweihte ihre volle Wirkung entfalten.

© Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)
Gabriel LaBelle schlüpft in die Rolle von Lorne Michaels, dem visionären Produzenten, der die Show ins Leben rief und mit seiner Entschlossenheit und Kreativität beeindruckt. Rachel Sennott begeistert als Rosie Shuster, die als Autorin und kreative Kraft hinter den Kulissen eine tragende Rolle spielte. Chevy Chase wird von Cory Michael Smith verkörpert, der dessen trockenen Humor und markante Persönlichkeit überzeugend darstellt.
Eine Hommage an die Originaldarsteller – mit überzeugendem Ensemble
Ella Hunt übernimmt die Darstellung von Gilda Radner und verleiht ihrer Figur die perfekte Mischung aus Charme, Verletzlichkeit und komödiantischem Talent. Dylan O’Brien als Dan Aykroyd bringt Energie und Vielseitigkeit in seine Rolle, während Emily Fairn als Laraine Newman mit scharfer Präsenz und Esprit beeindruckt. Matt Wood schlüpft in die herausfordernde Rolle des legendären John Belushi, dessen Charisma und unbändige Energie den Film prägen.
Komplettiert wird das Ensemble von Lamorne Morris als Garrett Morris, der als erster afroamerikanischer Darsteller der Show Geschichte schrieb.

© Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)
Eine große Enttäuschung ist der Abspann des Films, der anstelle von Originalaufnahmen der ersten Ausstrahlung oder einer Hommage an die Comedy-Größen lediglich klassische Credits zeigt. Dies ist eine verpasste Gelegenheit, die emotionale Verbindung zum Zuschauer zu vertiefen und die Bedeutung dieser Kultshow gebührend zu feiern.
Ein Film für Kenner und Fans der Comedy-Legenden
Saturday Night ist eine temporeiche und spannende Hommage an die Entstehung einer TV-Revolution. Trotz einiger dramaturgischer Übertreibungen und einem etwas flachen Finale bietet der Film ein unterhaltsames Porträt der chaotischen Geburtsstunde von Saturday Night Live. Für Fans von SNL und den Comedy-Ikonen der 70er ist es ein sehenswertes Vergnügen – alle anderen könnten jedoch das Gefühl haben, nicht vollständig abgeholt zu werden.
Hinweis: Seit dem 13. Februar 2025 gibt es Saturday Night bei PLAION PICTURES* als Blu-ray und DVD.


Bildrechte: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)
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