Die erste Serienverfilmung von Ronja Räubertochter, die zur Weihnachtszeit 2024 in der ARD Mediathek Premiere feiert, entführt Zuschauer in eine lebendige Welt voller Abenteuer, Magie und Geheimnisse.
Eine zeitlose Geschichte neu erzählt
Graugnome, Wilddruden, Rumpelwichte und wilde Wälder prägen das Setting, während Ronja, gespielt von Nachwuchstalent Kerstin Linden, ihren Weg in einer gefährlichen, aber faszinierenden Umgebung sucht. An ihrer Seite steht Birk Borkason, verkörpert von Jack Bergenholtz Henriksson, der nicht nur ein Freund, sondern auch ein wichtiger Verbündeter wird.
Die Regisseurin Lisa James Larsson hat mit viel Hingabe eine Coming-of-Age-Geschichte geschaffen, die von Freundschaft, Mut und dem Wunsch nach Freiheit erzählt.
Die dynamischen Darbietungen von Ronja und Mattis sind ein Highlight der Serie. Ihre Beziehung, geprägt von Liebe, Konflikten und Respekt, bildet das emotionale Zentrum der Erzählung.
Starke Protagonisten und atmosphärische Inszenierung
Mit eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen und detailreichen Kostümen fängt die Serie die raue Schönheit der Wildnis ein, in der Ronja lebt und lernt. Die düstere Atmosphäre wird durch gruselige Kreaturen des Waldes verstärkt, die den Zuschauer immer wieder in die magische, aber gefährliche Welt von Astrid Lindgren ziehen.
Trotz starker Hauptdarsteller bleibt die Serie nicht ohne Schwächen. Nebenfiguren wie die Räuberbande oder Lovis hätten mehr Tiefe und Bedeutung verdient, während neu eingeführte Charaktere wenig zur Handlung beitragen. Einige Dialoge wirken steif und unausgereift, was die emotionale Bindung an die Geschichte manchmal beeinträchtigt. Die visuelle Umsetzung überzeugt jedoch mit beeindruckender Kameraarbeit, solider Musik und einem stimmungsvollen Intro, das die Zuschauer in die Welt von Ronja eintauchen lässt.
Die Serie hebt sich deutlich von der fröhlicheren, familienfreundlicheren Verfilmung von 1984 ab. Mit ihrer düsteren Filmsprache und Themen, die eher an Harry Potter oder Der Herr der Ringe erinnern, richtet sich die Serie weniger an kleine Kinder und mehr an ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Die tiefgreifenden Lektionen über das Erwachsenwerden, die Suche nach dem eigenen Weg und den Wert von Freundschaft machen die Serie zu einem besonderen Erlebnis.
Magische Kulisse trifft auf erzählerische Schwächen
Ronja Räubertochter ist eine ambitionierte und visuell gelungene Serie, die alte und neue Fans gleichermaßen anspricht. Trotz der Schwächen in Nebenhandlungen und Dialogen bleibt sie eine fesselnde Interpretation des Klassikers von Astrid Lindgren – ein Muss für Liebhaber von magischen Geschichten und epischen Abenteuern zur Weihnachtszeit.
Hinweis: Wir konnten vorab die ersten drei Episode der Serie sichten, welche Grundlage dieser Rezension sind.
Bildrechte: ARD