Nach zwölf Jahren der Arbeit und einem eher schlechten Abschneiden bei der 87. Verleihung der Oscars, könnte man meinen, dass Regisseur Richard Linklater nicht ansatzweise an einer Fortsetzung zu seinem Coming-of-Age-Streifen Boyhood interessiert sei. Tatsächlich jedoch hat der Regisseur Interesse an der Idee.
Zu Beginn hätte ich definitiv Nein zu dieser Idee gesagt. Es waren zwölf Jahre, von der ersten Klasse bis hin zum High School Abschluss. Ich hatte keine Idee für eine weitere Geschichte. Es kam mir nicht einmal in den Sinn.
Aber ich weiß nicht, ob es eine Kombination davon ist, dass es zu Ende ist oder die ständige Frage, die mich seit Jahren überkommt, „die Zwanziger sind sind schon sehr prägend, oder“?
In diesem Alter kristallisiert sich wirklich heraus wer du bist. Es ist eine Sache aufzuwachsen und zum College zu gehen, aber es ist eine andere Sache…Ich muss gestehen, ich habe mir meine Gedanken gemacht.
Boyhood folgt dem sechsjährigen Mason (Ellar Coltrane) durch die vermutlich prägendste und die meisten Veränderungen nach sich ziehende Dekade seines Lebens. Zu Beginn des Films steht der verträumte, großäugige Junge vor einer einschneidenden Veränderung: seine hingebungsvolle, sich jedoch aufreibende alleinerziehende Mutter Olivia (Patricia Arquette) hat sich entschieden, mit ihm und seiner älteren Schwester Samantha (Lorelei Linklater) nach Houston zu ziehen.
Allerdings kehrt genau zu diesem Zeitpunkt auch ihr lange abwesender Vater Mason Sr. (Ethan Hawke) aus Alaska in ihr Leben zurück. So beginnt das ewige Hin und Her des Lebens, aus dessen Flut von Eltern und Stiefeltern, Mädchen und Freunden, Lehrern und Chefs, Gefahren und Sehnsüchten, Leidenschaften und Langeweilen Mason schließlich mit eigenem Kopf hervorgeht und den Weg zum Erwachsensein beschreitet.