Während die Verfilmungen der beliebten Harry Potter-Bücher aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken sind, fristet die Reihe Phantastische Tierwesen ein Dasein als unpopulärer Mitläufer.
Zurück zur Magie
Dabei besitzen die Filme hervorragende Darsteller, liebgewonnene Figuren und natürlich phantastische Tierwesen. Doch trotzdem will seit dem ersten Teil im Jahr 2016 die Magie nicht funkeln. Und dies liegt nicht nur an dem sperrigen Titel.
Auch Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse wirkt wie seine beiden Vorgänger lieblos und nicht auserzählt.
Die magische Welt der Zauberer und Hexen muss sicher einer dunklen Gefahr stellen. Der mächtige Zauberer Gellert Grindelwald plant die Kontrolle über die magische Welt an sich reißen will. Doch Albus Dumbledore hat die List seinen alten Freundes längst durchschaut.
Ziehen die Zauberer in den Kampf gegen die Muggel?
Durch einen unüberwindbaren Blutschwur gehindert, kann Dumbledore allerdings nicht selbst eingreifen. Aus diesem Grund schickt er den Magizoologen Newt Scamander und eine unerschrockene Truppe aus Zauberern, Hexen und einem mutigen Muggel-Bäcker auf eine gefährliche Mission, bei der sie nicht nur auf alte und neue fantastische Tierwesen treffen – sondern auch mit Grindelwalds wachsender Anhängerschaft aneinandergeraten.
Kann die bunte Truppe einen der mächtigsten Zauberer aufhalten oder wird die magische Welt in den Kampf gegen die Muggel ziehen?
Pleiten, Pech und Pannen. So lassen sich die Phantastische Tierwesen-Filme wohl am einfachsten beschreiben. Noch kürzer und zutreffender wäre wohl: belanglos.
Ein zerstreuter Held
Nach den Teilen Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind und Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen geht es nun – möglicherweise – in das große Finale rund um den dunklen Zauberer Gellert Grindelwald. Doch so richtig hat sich die amerikanische Zauberwelt noch nicht etabliert.
Der mutige Newt Scamander wirkt wie ein introvertierter Held, der planlos durch die Wälder rennt, um Tierwesen zu fangen oder im Auftrag Dumbledores gegen die Widersacher seinen Zauberstab schwingt. Oscar-Preisträger Eddie Redmayne (Die Entdeckung der Unendlichkeit) spielt hier abermals weit unter seinem Können.
Die weitere Besetzung schließt sich leider dem Protagonisten an. Und was haben wir für einen Cast! Mads Mikkelsen (Der Rausch) beerbt Johnny Depp als Gellert Grindelwald, Jude Law spielt Albus Dumbledore und der französische Schauspieler William Nadylam ist als Yusuf Kama mit dabei.
Verwirrende Handlung und schwache Charakterentwicklung
Hinzu kommt Comedy-Garant Dan Fogler als liebenswerter Jacob Kowalski und Skandal-Darsteller Ezra Miller (The Flash) in der Rolle des Credence Barebone aka Aurelius Dumbledore. Was wäre möglich gewesen, wenn das Drehbuch des Films nicht so ziemlich jede interessante Geschichte zerstört hätte.
Regisseur David Yates, der bekanntermaßen bereits bei den letzten vier Filmen der Harry-Potter-Reihe auf dem Regiestuhl saß und auch alle Werke Phantastische Tierwesen dirigierte, liefert ein chaotisches Durcheinander ab. Zwar macht der Film in seinen schönen Momenten durchaus Spaß und sowohl einige Effekte als auch Tierwesen wissen zu begeistern, doch nach dem Abspann schwindet jegliche Erinnerung an das Gesehene, als hätte einen der Zauberspruch Obliviate getroffen.
Berlin als Drehort und das Königreich Bhutan als Finale zeigen eindrucksvoll und symbolisch, dass die Filme so viel mehr sein wollen, als sie am Ende leider sind. Selbst die Musik vom mehrfach Oscar-Nominierten James Newton Howard verklingt in 143 Minuten.
Zauberhafte Rückkehr in die magische Welt
Aufgrund seines Budgets und der im Kern guten Darsteller ist Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse natürlich keine vollkommene Katastrophe. Doch im Schatten der großen Titel wie Harry Potter und der Gefangene von Askaban und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 möchte man fast sagen, dass Dumbledore seine Geheimnisse besser für sich hätte behalten sollen.
Ob es einen vierten Teil der Reihe Phantastische Tierwesen geben wird, darf bezweifelt werden. Das Franchise weiß einen aber immer wieder zu überraschen. Es wäre aber viel Phönix-Magie notwendig, um den Filmen neues Leben einzuhauchen!
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