Es wäre ja wirklich zu schön gewesen, wenn Person of Interest etwas vom gewohnten Schema abweichen würde. Aber nachdem die Staffel mit zwei großartigen Folgen startete, kehrt man nun zu dem bekannten Muster zurück. Nicht, dass es die Serie langweilig machen würde, sie ist noch immer großartig, jedoch sind die Folgen, in welchen der Rote Faden fortgesetzt wird, um längen besser.
In der vierten Episode der zweiten Staffel ist die nächste Person of Interest ein Mitglied der irischen Mafia. Jonathan Tucker, bekannt aus der Serie Parenthood sowie Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre, übernimmt die Rolle des kaltblütigen Todesschützen Riley Cavanaugh. Schnell sind sich John Reese und Harold Finch einig, dass ihnen die Maschine dieses Mal zu einem Täter und nicht zu einem Opfer geführt hat. Doch schon bald müssen die beiden feststellen, dass es nicht ganz so einfach ist.
Annie Delaney, die Witwe eines verstorbenen Mitgliedes, wird vom Kopf der Mafia plötzlich zum Ziel deklariert, aber Riley weigert sich und muss fortan zusammen mit Annie um sein Leben laufen. Für Finch ist die Sache klar. Jegliche Bemühungen müssen in die Sicherheit der jungen Dame gesetzt werden, Riley ist schlechter Code und wenn es hart auf hart kommt nicht Priorität. Doch Reese sieht dies anders, denn auch er war einst ein blutrünstiger Killer.
Auch wenn die Folge ihrem gewohnten Schema folgt und wie bereits erwähnt den roten Faden komplett außer acht lässt, gibt es einige Momenten, die wichtig erscheinen. Zum einen erwähnt Finch den Begriff „bad code“ in Verbindung zu Menschen, so wie es Root immer wieder gepredigt hatte. Könnte Harold also doch irgendwann einmal die Maschine gegen die Menschheit einsetzten anstatt zu ihrem Wohlergehen? Bislang ist dies nicht abzusehen und wohl eher abwegig aber zumindest ein Aspekt, welcher nicht unbenannt bleiben darf.
Auf der anderen Seite wird dem Zuschauer Carl Elias, einer der Gegenspieler der ersten Staffel und nun Gefängnisinsasse erneut ins Gedächtnis gerufen. Trotz seiner Inhaftierung zieht er weiterhin die Strippen im Untergrund New Yorks und Mr. Rees und Finch sehen sich gezwungen einen Gefallen bei ihm einzulösen.
Im Laufe der Episode hatte man kurz die Hoffnung, dass die aktuelle Person of Interest vielleicht als weiterer Mitspieler eingeführt wird und in Zukunft Seite an Seite mit John für das Gute kämpfen würde. Leider ist dies nicht geschehen und wir werden weiterhin mit Finch, Rees und den beiden Detectives vorlieb nehmen müssen. Vielleicht wäre ein weiterer Darsteller auch zu viel des guten gewesen.
Somit müssen wir abwarten, wie sich die Geschichte weiterentwickelt, denn weder im Fall Alicia Corwin noch im Zusammenhang mit Kara Stanton und Mark Snow gab es eine Entwicklung. Doch ihr könnt euch sicher sein, dass eine Eskalation nicht lange auf sich warten lässt.