Nachdem Schauspieler Ben Affleck in den letzten Jahren vermehrt als Dunkler Ritter Batman in Werken wie Justice League (2017) und Batman v Superman: Dawn of Justice (2016) auf der großen Leinwand zu sehen war, war es nun mal wieder an der Zeit für einen kleineren Titel. In dem Werk Out of Play – Der Weg zurück zeigt sich der Oscar-Preisträger als beleibter Alkoholiker, der einen schweren Schicksalsschlag zu überwinden hat.
Vor allem bei dem Thema Alkoholsucht kann Ben Affleck in dem Film eigene Erfahrungen verarbeiten, da er selbst über mehrere Jahre mit dieser Krankheit zu kämpfen hatte.
Das Leben hatte große Pläne mit Jack Cunningham (Ben Affleck). Als gefeierter Basketball-Star hatte er sein Ticket fürs College bereits in der Tasche und eine Karriere als Profi war zum Greifen nah. Doch Jack schmiss eines Tages den Sport hin – und damit eine verheißungsvolle Zukunft – und entschied sich für einen weitaus glanzloseren Weg.
Jahre später arbeitet Jack auf einer Baustelle und nach Feierabend geht es täglich in seine Stammkneipe. Die Ehe mit seiner Frau ging ebenfalls vor einiger Zeit in die Brüche. Doch wie Jack feststellen muss, sind seine ruhmreichen High-School-Tage keineswegs vergessen: Aus dem nichts erhält er das Angebot, das erfolglose Basketball-Team seiner alten Highschool als Trainer auf Vordermann zu bringen.
Dass Jack nach einer durchzechten Nacht diese Herausforderung widerwillig annimmt, überrascht niemanden mehr als ihn selbst. Als die Spieler beginnen sich zu einem echten Team zusammenzuraufen und erste Siege erzielen, scheint es so, als hätte Jack seine vielleicht letzte Chance auf Erlösung beim Schopf gepackt. Doch seine Geister holen ihn immer wieder ein und Jack kann dem Alkohol anscheinend nicht abschwören.
Viel scheint nicht mehr von dem trainierten Batman-Körper übrig geblieben zu sein. Ben Affleck wirkt offensichtlich fülliger, der Bart länger und das Schauspiel deutlich ehrlicher.
Ben Affleck mit Bestleistung
Unter dem Deckmantel eines Sportdramas dreht sich Out of Play – Der weg Zurück letztendlich voll und ganz um das Schicksal der Figur Jack Cunningham. Und Regisseur Gavin O’Connor, der bereits 2016 bei The Accountant mit Affleck zusammengearbeitet hat, überlässt seinem Hauptdarsteller komplett die Bühne.
Und was Affleck schauspielerisch an Emotionen abruft, ist durchaus beachtenswert. Als zunächst stiller und isolierter Mann öffnet sich sein Charakter langsam wieder der Welt. Doch leider wird dieser Weg von einer wirklich langatmigen Geschichte begleitet.
Ohne allzu große Erklärung wird Jack Cunningham zum neuen Coach eines abgeschlagenen Basketball-Teams. Wenige Ansprachen und ein paar Trainingseinheiten später hat der trinkende Coach die jungen Spieler von seinem Stil überzeugt und fortan beginnt die Siegesserie. Hier klappt in Out of Play – Der weg Zurück einfach alles zu einfach und läuft viel zu glatt. Kaum Rückschläge und keine allzu großen Hindernisse stehen dem Basketball-Team im Weg.
Die Probleme sind vielfältig
Abseits des Spielfelds liegen allerdings die wahren Probleme und die tiefgreifenden Thematiken des Films – Jacks Beziehung zu seiner Familie, zu seiner Ex-Frau und nicht aufgearbeitete Trauer. Diese Momente hätten deutlich mehr Präsenz im Film verdient, kommen aber letztendlich viel zu kurz. Und so spielt Affleck über 108 Minuten gegen ein schwaches Drehbuch an.
Auch der Nebencast rund um Al Madrigal als Co-Trainer, Janina Gavankar als Ex-Frau Angela und Michaela Watkins als Schwester Beth können die Handlung nicht aufwerten. Zur weiteren Besetzung zählen Brandon Wilson, Will Ropp und Melvin Gregg, die Teil des Basketball-Teams sind.
Auf der technischen Seite fällt Out of Play – Der weg Zurück ebenfalls negativ auf. Auf eine unmotivierte Wackelkamera folgten unbeliebte Zooms. Hier wirkt das Werks teils dilettantisch und man wird immer wieder aus der Geschichte gerissen. Da ist man von Kameramann Eduard Grau (Buried – Lebend begraben) normalerweise eine andere Qualität gewohnt.
Am Ende ist Out of Play – Der weg Zurück definitiv kein Dreipunktewurf. Auch wenn Ben Affleck durchaus überzeugend vor der Kamera agiert, wollen alle anderen Puzzleteile des Gesamtwerks nicht zusammenpassen.
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