Orphan: First Kill (2022) | Filmkritik

Das zuckersüße Mädchen mit den straffen Zöpfen ist wieder da: Esther! Doch wer den ersten Teil Orphan – Das Waisenkind aus dem Jahr 2009 gesehen hat, weiß, dass man sich nicht von der harmlosen Erscheinung täuschen lassen darf.

Gute Miene zum bösen Spiel

Mit Orphan: First Kill gibt es nun die Vorgeschichte der eiskalten Psychopathin Leena Klammer, die reiche Familien ausraubt und gerne auch mal eine Blutspur zurücklässt. Die Regie hat Evil-Child-Horrorfilmexperte Willam Brent Bell (The Boy) übernommen.

Im Onlineshop von PLAION PICTURES | © STUDIOCANAL

Irgendwo in Estland, in einer schlecht gesicherten Psychiatrie, wird die gefährliche Leena Klammer eingesperrt und überwacht. Äußerlich mag die junge Frau aussehen wie ein kleines Kind, doch getrieben wird die 31-jährige Frau von Gier und Mordlust.

Eine Mutter beschützt ihre Familie

Nachdem sie ein Blutbad hinterlassen hat, flieht Leena aus dem Land und hat bereits einen perfiden Plan ausgearbeitet. Sie gibt sich als Esther aus, die vermisste Tochter einer wohlhabenden Familie, und reist nach Amerika.

Die Eltern Tricia (Julia Stiles) und Allen (Rossif Sutherland) können ihr Glück kaum fassen. Vier lange Jahre haben sie nach der verlorenen Tochter gesucht und getrauert. Doch Leena begeht immer wieder kleine Fehler und Ungereimtheiten fallen Mutter Tricia auf. Als sich dann auch noch mysteriöse Todesfälle im Umfeld der Familie ereignen, beginnt die Maske von Esther zu bröckeln.

Und schon bald werden Tricias schlimmste Befürchtungen bestätigt: Ihre Familie ist in akuter Gefahr, und sie muss diese um jeden Preis vor dem mörderischen Kind beschützen.

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Der Film Orphan: First Kill setzt die Geschichte fort, die bereits in dem Vorgängerfilm Orphan – Das Waisenkind erzählt wurde. Wie es der Titel schon vermuten lässt, geht es dieses mal aber in die Vergangenheit der kindlich erscheinenden Mörderin.

Freie Bahn für Teil 3

Der große Plottwist des ersten Teils kann in der Fortsetzung zwar nicht kopiert werden, aber trotzdem hat Regisseur William Brent Bell zusammen mit Drehbuchautor David Leslie Johnson-McGoldrick ein paar Überraschungen in der Hinterhand. Diese werden allerdings bereits nahe der Hälfte des Films enthüllt. Die folgenden Psychospielchen sind anschließend recht nett, aber wirklich viel Horror oder Thrill mag nicht mehr aufkommen.

Warum Esther allerdings in der estländischen Psychiatrie wird nicht aufgeklärt und lässt somit Spielraum für weitere Vorgeschichten offen. Das Ende des Films dient zudem als perfektes Bindeglied zum Überraschungshit aus dem Jahr 2009.

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Highlight der Handlung ist abermals die unschuldig aussehende Esther áka Leena Klammer. Ihre kühle Art und ihr brutales Morden werden von Schauspielerin Isabelle Fuhrman packend vorgetragen. Im perfekten Zusammenspiel mit Kennedy Irwin, die als Bodydouble fungiert, wird die Illusion glaubhaft umgesetzt.

Esther wirkt in der Fortsetzung tatsächlich auch mal unsicher und verletzlich aber ebenso gewohnt eiskalt und mordlustig.

Esther lässt den Zuschauer schmunzeln

Auf der Abschussliste in Orphan: First Kill steht die Familie Albright. Diese setzt sich zusammen aus den Eltern Tricia und Allen sowie dem jugendlichen Sohn Gunnar. Vor allem Julia Stiles (10 Dinge, die ich an Dir hasse) als kämpferische Mutter kann bei all der Action mithalten und stellt einen interessanten Gegenpunkt dar.

Insgesamt überzeugt Orphan: First Kill mit seinem spannenden Plot sowie der guten schauspielerischen Leistung der Protagonistin Isabelle Fuhrman. Wer also Action und Spannung liebt, kann bei dem Prequel zuschlagen. Sogar einige humorvolle Szenen haben es in den Film geschafft. Das Horrorelement fällt hingegen eher dürftig aus.

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