Ein weiterer Original Film sorgt bei Disney+ für eisige Momente. Gefangen in einem Schneesturm muss eine junge Frau nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das eines kleinen Mädchens kämpfen.
Wie weit würdest du für einen fremden Menschen gehen?
Doch wer ist überhaupt das skrupellose Monster in der Autobahnraststätte? Fünf fremde Figuren eingesperrt auf wenigen Quadratmetern und es gibt keinen Ausweg: No Exit.
Darby sitzt mal wieder in der Entzugsklinik und scheint erneut keine Fortschritte machen zu wollen. Erst als sie von ihrer Schwester eine Nachricht erhält, dass ihre Mutter im Sterben liegt, werden ihre Gedanken allmählich klar. Doch wie soll sie aus der Einrichtung ausbrechen?
Wer überlebt die Nacht in der Hütte?
Mit einfachen Tricks sind die Aufpasser überwältigt und ein Auto kurzgeschlossen. Gegen die stürmischen Kräfte der Natur fehlen aber selbst Darby die Mittel. Und so muss die fliehende Frau kurzerhand Unterschlupft in einem abgelegenen Besucherzentrum suchen. Als sie in dem verschneiten Ort eintrifft, sind bereits der Ex-Marine Ed, die vorlaute Sandi, der Schönling Ash und der unheimliche Lars zugegen.
Abseits der illustren Runde gibt es jedoch eine weitere Person, die es während des Schneesturms zum Besucherzentrum verschlagen hat: Ein kleines Mädchen liegt gefesselt und geknebelt auf dem Rücksitz eines Sprinters auf dem Parkplatz. Für Darby beginnt ein nervenaufreibender Kampf um Leben und Tod, in dem sie herauszufinden muss, wer von den Fremden der Entführer ist.
Basierend auf dem Roman von Taylor Adams hat Regisseur Damien Power (Killing Ground) mit No Exit einen Survival-Thriller inszeniert, der frostig beginnt und zum Ende hin entflammt.
Viele Wendungen & wenig Spannung
Der Einstieg ist dabei leider so belanglos und nach Schema F geschrieben, dass man schon verleitet ist abzuschalten. Die Ausgangslage und Motivation der Protagonistin Darby liest sich wie aus einem Anfängerkurs für Drehbuchautoren und auch die Weggefährten im Besucherzentrum sprudeln nicht gerade vor Innovation.
Dabei bietet die Ausgangsklage eines intimen Kammerspiels in einer verschneiten Hütte beste Voraussetzungen. Ein cleveres Detektivspiel mit intelligenten Dialogen wäre hierbei sicherlich die bessere Wahl gewesen. Stattdessen präsentiert uns No Exit bereits viel zu früh den Täter und seine Absichten.
Was folgt sind Non-Stop-Action und brutale Szenen mit einer Nagelpistole. Durchaus unterhaltsam, aber letztendlich doch nicht allzu neu.
Schauspielerin Havana Rose Liu gibt in No Exit ihr Spielfilmdebüt. Die aus Brooklyn, New York stammende Frau überzeugt als toughe Kämpferin für die Unschuldigen. Der Wandel ihrer Figur Darby, die zu Beginn als genervte und uneinsichtige Göre auftritt, hin zur familienliebende Tochter, ist leider weniger überzeugend.
Figuren ohne Smypathie
Und auch der restliche Cast (Dennis Haysbert, Danny Ramirez, Dale Dickey, David Rysdahl) startet angenehm mysteriös, dient aber später nur noch dem Zweck ohne wirklich interessant zu sein. Die zahlreichen Wendungen des Film lassen einen ebenfalls zunehmend kalt.
No Exit ist ein solider Thriller in einem schönen Setting. Aufgrund seiner kurzen Spielzeit und der anhaltenden Action vergeht die Zeit wie im Fluge, aber leider verschwindet das Machwerk auch ebenso flott wieder aus den Köpfen.
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