Beatrice (Noomi Rapace) schaut aus ihrem Fenster und traut ihren Augen nicht. Victor (Colin Farrell) ermordet einen Mann. Fortan nutzt Beatrice ihn für ihre eigene Rache an einem Mann, der ihre Existenz ruiniert hat. Was Beatrice nicht weiß: Auch Victor hat ein Geheimnis, auch er sucht Rache für ein unaussprechliches Verbrechen und ist bereit, dafür alles zu unternehmen…
Zugegeben: Ganz so intensiv und gefährlich wie in Dead Man Down geht es in meiner Nachbarschaft nicht zu, aber das ein oder andere Detail sorgt doch schon manchmal für ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Ständige Beobachtung ist das Stichwort. Auch wenn einen die Nachbarn nicht wie James Stewart in Das Fenster zum Hof (1954) permanent mit Fernglas und Kamera beobachten, fühlt man sich doch stets beschattet. Ein falscher Schritt und jeder weiß Bescheid.
Verdeckte Spione oder lediglich ein Zeitvertreib im gehobenen Alter? Man muss gestehen, dass dieses Hobby doch eher unter den Rentner der Nachbarschaft verbreitet ist. Merkwürdig ist jedoch die Tatsache, dass man die Observierung in geregelten Schichten erlebt. Während am helllichten Tag ein älterer Mann die Wache übernimmt und an seinem Fenster alle vorbeigehenden Menschen mustert, kümmert sich eine ältere Dame in der Nacht um diese Aufgabe.
Geht man also nach einer etwas längeren Feier in den frühen Morgenstunden nach Hause, begegnet man der engagierten Frau, die um 5 Uhr morgens mit Adleraugen an der Straße steht und das Geschehen beobachtet.
Ob es ein regelmäßiges Treffen der Späher gibt, bei welchem die neuesten Geschehnisse der Nachbarschaft ausgetauscht werden, ist mir noch nicht bekannt. Aber auch ich halte meine Augen und Ohren zukünftig zur Sicherheit lieber offen.
Seit dem 4. April 2013 könnt ihr in den hiesigen Kinos dank Dead Man Down schauen, wie das Nachbarschaftsverhältnis zwischen Colin Farrell und Noomi Rapace abläuft.
Mit einem psychologisch komplexen, visuell stimulierenden und vor allem packenden Großstadt-Thriller gibt der Däne Niels Arden Oplev sein spektakuläres Hollywood-Debüt, nachdem er mit seiner originalen Verfilmung von Stieg Larsson – Verblendung das Kinopublikum weltweit begeistert hatte.
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