Monster on a Plane macht keinen Hehl daraus, was es sein will – ein trashiger, spaßiger B-Horrorfilm mit einem Titel, der alles verrät.
Blutbad über den Wolken
Regisseur und Autor Ezra Tsegaye nimmt sich selbst und seine Geschichte zu keiner Sekunde ernst. Statt tiefgründiger Handlung oder psychologischer Spannung gibt es hier ein geradliniges Massaker im Flugzeug, gewürzt mit reichlich Humor, überdrehten Figuren und einem Monster, das aussieht, als wäre es direkt aus den Critters-Filmen entflohen.
Wer sich darauf einlässt, bekommt genau das geliefert, was der Titel verspricht: Monster, Flugzeug, Chaos.
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Überraschenderweise funktioniert das Ensemble ganz ordentlich. Eva Habermann überzeugt als resolute Stewardess Nathalie, Robin Czerny gibt den vorbildlichen Lehrer Ben mit angenehm trockenem Ernst, und Philippe Brenninkmeyer strahlt als Pilot James Pillow wahre Captain-Ehre aus.
Schauspiel mit Augenzwinkern
Fred Aaron Blake als Knacki Helmut sorgt für kernigen Humor, während Nicolás Artajo als schmieriger Playboy Nico Torrez mit Schnauzbart für so manchen peinlich-komischen Moment sorgt. Auch die Gastauftritte von MC Fitti und Erotiksternchen Micaela Schäfer sind herrlich absurd – letztere, wie zu erwarten, in gewohnt freizügiger Pose. Dass sie sich dabei die nippeligen Kussmünder massieren lässt, ist genauso schräg wie der Film selbst.
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Das Monster ist ganz klar das Highlight: eine liebevolle Hommage an alte Creature-Features, dabei charmant billig, aber stets unterhaltsam.
CGI zum Wegsehen, Monster zum Feiern
Die CGI hingegen? Leider hart an der Schmerzgrenze. In vielen Szenen wirken die Effekte wie aus einem frühen PC-Spiel der 2000er – pixelig, künstlich, fast schon nostalgisch schlecht. Doch das passt irgendwie auch zum Gesamtbild des Films, der sich nie um Realismus oder Qualität schert, sondern voll auf Spaß und Chaos setzt.
Der Plot verläuft erwartungsgemäß: Ein Monster wird heimlich an Bord geschmuggelt, Turbulenzen lösen das Desaster aus, Blut fließt literweise. Dass neben dem Monster auch ein Mörder unter den Passagieren lauert, bringt zwar kurz zusätzliche Spannung, wird aber nicht weiter vertieft. Der Reiz liegt ohnehin mehr im Warten auf die nächste absurde Szene als im Mitfiebern.
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Monster on a Plane ist kein guter Film – aber ein verdammt unterhaltsamer.
So schlecht, dass es wieder Spaß macht
Wer mit einem Sixpack und der richtigen Erwartungshaltung einschaltet, bekommt 85 Minuten gepflegten Trash serviert. Die Mischung aus Monsterchaos, absurden Charakteren und peinlicher CGI ergibt einen charmanten Low-Budget-Horror, der weiß, was er ist – und genau deshalb funktioniert. Hätte sogar noch abgedrehter sein dürfen!

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