Mayday (2021) | Filmkritik

„Marie; Alpha; Yankee; Delta; Alpha; Yankee“. Die Worte mit denen man in der Not um Hilfe ruft. Und Hilfe hat die arme Ana (Grace Van Patten) bitter nötig.

Gestrandet auf der Insel

Als Kellnerin muss sie die Launen und die Gewalt ihres Bosses über sich ergehen lassen, bis sie einfach nicht mehr kann. Eines Tages wird ihr alles zu viel und sie beschließt, sich in einem Gasofen umzubringen – so scheint es zumindest. Denn plötzlich erwacht die junge Frau auf einer Insel. Doch sie ist nicht allein.

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Eine Gruppe Frauen, angeführt von Marsha (Mia Goth) treiben auf der Insel ihr Unwesen. Schnell nehmen die Damen den Neuankömmling in ihrer Mitte auf. Doch aus dem Mädchencamp wird schnell ein psychisches Katz- und Mausspiel.

Von der Kellnerin zur Killerin

Denn die Frauen sind hier nicht etwa zum Vergnügen. Sie machen Jagd auf Männer. Mal locken sie ahnungslose Seefahrer mit falschen Koordinaten in den Tod, mal lauern sie mit Scharfschützengewehren im Hohen Gras. Und Ana begreift, dass sie hier keinesfalls frei ist. Ständig greifen Soldaten das Eiland an und mehr und mehr beginnt ihr Marsha Angst einzujagen. So leicht möchte sich die Kellnerin nicht zur Killerin umschulen lassen.

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Der Spielfilm Mayday gibt dem Zuschauer viele Fragen auf. Wie kommt Ana auf diese Insel? Warum greifen ständig Soldaten an? Wo kommen die anderen Frauen eigentlich her? Spielt die Handlung in unserer Gegenwart oder während des zweiten Weltkrieges?

Fragen über Fragen

Man bleibt genauso ahnungslos, wie die Protagonistin. Das lässt zwar viel Interpretationsspielraum zu, doch hätte Regisseurin Karen Cinorre ruhig ein paar mehr Brotkrumen hinterlassen können. Ist alles nur Einbildung? Ist die Insel das Leben nach dem Tod? Oder hat Ana in ihrem Alltagstrott einfach nur den Verstand verloren?

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Vermutlich kann sich hier jeder seinen eigenen Reim darauf machen, weshalb Mayday die Gemüter durchaus spalten dürfte. Hat der Trailer hier eine interessante Story mit moralischen Fallstricken versprochen, bleibt angesichts der mangelnden Hintergründe wenig übrig von der Geschichte. Da ist es schön, das ausgerechnet Juliette Lewis (National Born Killers) eine kleine Rolle auf der Insel bekommen hat, um die Handlung ein wenig anzureichern.

Karen Cinorre gibt zu wenige Antworten

Doch auch ihre Figur ist nicht klarer definiert. Ist sie ein Ex-Mitglied des Girl-Squad oder die Gründerin? Man weiß es nicht.

Vermutlich ist der Zuschauer ähnlich der Seeleute einem Hilferuf zum Opfer gefallen und muss sich nun mit dem begnügen, was ihm geboten wird. Eine gute Grundidee mit interessanten Figuren ist zwar vorhanden und der Cast gibt sein Bestes, aber das gewisse Etwas und eine runde Geschichte bleibt das Erstlingswerk von Karen Cinorre uns dennoch schuldig.

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