Maurice der Kater (2022) | Filmkritik

Maurice der Kater

Der britische Autor Terry Pratchett und seine Scheibenwelt-Romane sind ein fester Bestandteil der Literatur-Welt. Insgesamt 41 Romane über Zauberer, Hexen und dem Tod gehören hierzu.

Ein fabelhaft felliges Animations-Abenteuer

Mit Hogfather – Schaurige Weihnachten, The Color of Magic – Die Reise des Zauberers und Terry Pratchett – Ab die Post wurden bereits drei Werke verfilmt. Mit dem Animationsfilm Maurice der Kater reiht sich ein weiteres Abenteuer aus der Scheibenwelt ein.

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Niemand will Ratten in der Stadt haben. Sie schlummern in Brotkästen, tanzen auf Tischplatten und klauen Torten dreist unter den Augen der Bäcker. Und nichts hilft besser gegen die haarigen Plagegeister als ein hungriger Kater und ein flötender Rattenfänger.

Ratten, überall Ratten!

Ärgerlich nur, wenn sowohl die Ratten als auch der sprechende Kater Maurice und der Flötenspieler Keith allesamt unter einer Decke stecken. Gemeinsam ziehen die sprechenden Tiere und der naive Junge von Dorf zu Dorf, um die Bewohner um ihr Geld zu erleichtern und sich eine goldene Nase zu verdienen.

Doch in dem Dorf Bad Blintz scheint der Plan diesmal nicht aufzugehen. Und es wird noch kurioser: Hier scheint es keinerlei einheimische Ratten oder Essen zu geben. Stattdessen versetzt ein mysteriöser Boss mit seinen zwei Gehilfen den Bürgermeister und das Dorf in Angst.

Und das aufgeweckte Mädchen Malicia mit einer Vorliebe für Märchen versucht all den Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Auch Maurice und seine Truppe schließen sich diesem Unterfangen an.

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Der Familienfilm Maurice der Kater erweckt eine weitere Geschichte aus der Feder von Terry Pratchett auf der großen Leinwand zum Leben. Die für Kinder taugliche Geschichte lebt von seinen amüsanten Figuren und den märchenhaften Ideen.

Kluger Kater und listige Ratten

In knapp 90 Minuten wird die grimmsche Geschichte des Rattenfängers von Hameln umgedichtet und mit viel Liebe zum Detail in dem Dorf Bad Blintz erzählt. Vor allem die tierische Truppe der Ratten rund um Pfirsiche, Gefährliche Bohnen und Sardinen macht Freude. Auch der titelgebende Held Maurice, eine selbstbewusste Miezekatze, lernt seine Lektion im Verlauf des Films und wird zum Helden der Geschichte.

Ausgerechnet die Rahmenhandlung-erzählende Malicia, die im original von Emilia Clarke gesprochen wird, verkommt ein wenig zur Nervensäge, die immer wieder die Vierte Wand durchbricht, um Jung und Alt vor der Leinwand mit störenden Informationen aus der Handlung zu reißen.

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Das deutsche Publikum darf sich über bekannte Stimmen freuen: Als Stimme von Maurice ist in der deutschen Synchronfassung Bastian Pastewka zu hören. Jerry Hoffmann spricht den jungen Rattenfänger Keith und Janin Ullmann wirkt als neugierige Ratte Nahrhaft mit.

Magie, Menschlichkeit und Mitgefühl

Die Animationen des Films, der von dem deutschen Animationsexperte Toby Genkel (Ooops! 2 – Land in Sicht) als Regisseur geleitet wurde, ist durchaus gelungen und unterhalten mit knallbunten Einfällen. Manche Szenen, wie beispielsweise der Ring, in dem Hunde gegen Ratten kämpfen, mag teils sogar schon etwas zu düster sein. Am Ende des Films gibt es aber für die ganz jungen Zuschauer als auch für Erwachsende eine wichtige Botschaft.

Maurice der Kater entdeckt seine Verantwortung für seine Gefährten. Die Botschaft des Films betont die Wichtigkeit, das Richtige zu tun, auch wenn es unbequem ist, und dass wahre Freundschaft und Zusammenhalt wichtiger sind als persönlicher Gewinn. Wie auch schon der Roman ermutigt die Verfilmung dazu, Mitgefühl und Solidarität zu zeigen und die Bedeutung des Individuums in einer Gemeinschaft zu erkennen.

Bewertung

Trailer

Informationen

Maurice der Kater | 9. Februar 2023 (Deutschland) 6.2

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