Horror kann jeder. Ein gnadenloser Killer, viel Blut und einige Schocker – im Endeffekt das kleine Einmaleins des Filmemachens, das selbst junge Regisseure gut hinbekommen. Für einen packenden Suspense-Thriller braucht es jedoch einen Fachmann, der die Zuschauer durch ein atmosphärisches Leinwanderlebnis geleitet und immer wieder aufs Neue begeistert. Einen Fachmann wie M. Night Shyamalan!
Nach einigen Ausflügen in unterschiedliche Genres der Filmwelt, besinnt sich der Regisseur mit seinem Herzensprojekt The Visit wieder auf seine Wurzeln zurück und präsentiert einen scheinbar harmlosen Besuch bei den Großeltern, der mit etlichen unvorhersehbaren Wendungen gespickt ist. Und um die Vorfreude auf den Kinostart am 24. September zu steigern, wollen wir heute einen Blick auf die Werke des M. Night Shyamalan werfen.
The Sixth Sense (1999)
Cole Sear (Haley Joel Osment) ist kein normaler Junger. Anstatt sich nämlich problemlos seiner Kindheit zu erfreuen, kann er Geister sehen, die ihn reihenweise mit der Erledigung ungelöster Probleme beauftragen wollen. Ein Umstand, der den Kinderpsychologen Dr. Malcolm Crowe (Bruce Willis) auf den Plan ruft. Dieser will Cole nämlich helfen, stellt jedoch schon bald fest, dass es sich hierbei nicht um ein Hirngespinst, sondern um eine tatsächliche Gabe handelt.
Mit The Sixth Sense gelang M. Night Shyamalan sein großer Durchbruch. Dies war nicht nur der packenden Handlung sowie den starken Schauspielern, sondern in erster Linie einer unglaublichen Wendung zu verdanken, die Millionen Menschen weltweit schockierte und zum erneuten Anschauen des Films animierte. Kein Wunder, dass Wendungen zum Markenzeichen des Regisseurs wurden.
Unbreakable (2000)
Gibt es Superhelden? Eine Frage, die sich David Dunn (Bruce Willis) ernsthaft stellt. Einem katastrophalen Zugunglück, das 131 Menschenleben fordert, entgeht er nämlich ohne Kratzer, auch andere körperliche Bedrohungen scheinen regelrecht an ihm abzuprallen. Eine Fähigkeit, auf die der körperlich angeschlagene Elijah Price (Samuel L. Jackson) ein Auge geworfen hat. Denn er ist von der Existenz von Superhelden überzeugt. Und geht fragwürdige Wege, um auch David davon zu überzeugen.
Superhelden im realen Leben. Eine Thematik, die von M. Night Shyamalan in einen atemraubenden Suspense-Thriller gepackt wird, der weitestgehend auf Horror- oder Actionsequenzen verzichtet, sondern sich vollends der unheilvollen Atmosphäre hingibt. Und das Ende abermals mit einer schockierenden Wendung veredelt.
Signs (2002)
Wir sind nicht alleine im Universum. Sein Leben lang zweifelte der ehemalige Priester Graham Hess (Mel Gibson) an dieser Aussage, muss diese aufgrund jüngster Ereignisse nun aber doch als Fakt annehmen. Scheinbar aus dem Nichts tauchen überall auf der Welt nämlich geheimnisvolle Kornkreise auf und harmlose Haustiere werden plötzlich aggressiv, während merkwürdige Geräusche und Gestalten die eigentliche Ruhe auf Grahams Farm stören. Doch gerade als der Familienvater handeln will, scheint alles zu spät – denn ein Alien startet seinen Angriff und lässt sich weder von Waffen noch von verbarrikadierten Fenstern aufhalten.
Nachdem The Sixth Sense und Unbreakable den Horroraspekt eher hinten anstellten, positioniert Signs diesen in den Vordergrund. Doch auch mit dieser Verlagerung des Schwerpunkts kann Shyamalan hervorragend umgehen. Anstatt den Kampf gegen finstere Invasoren nämlich zu altbacken und blutig darzustellen, konzentriert er sich weiterhin auf die Suspense-Elemente. Und erzeugt damit eine unheilvolle Atmosphäre, der sich der Zuschauer kaum entziehen kann.
The Visit (2015)
Was gibt es Schöneres als einen Besuch bei den Großeltern? Für dieses Geschwisterpärchen (Ed Oxenbould und Olivia DeJonge) definitiv Nichts! Der einwöchige Urlaub bei den Großeltern soll nämlich unvergesslich werden. Und tatsächlich wird er das auch – wenn auch aus völlig anderen Gründen.
Hinter Oma und Opa scheint nämlich ein unheilvolles Geheimnis zu stecken, das verstörender kaum sein könnte. Nach 21.30 Uhr spielen sich im Haus nämlich erschreckende Dinge ab, für die es keine greifbare Erklärung zu geben scheint. Und die die Rückkehr von Bruder und Schwester ins geliebte Elternhaus immer unwahrscheinlicher werden lassen…