Longlegs (2024) | Filmkritik

Longlegs

Nicolas Cage hat schon so ziemlich alles gespielt: Alkoholiker, Mondsüchtige, Vampire, Ghostrider, sich selbst und so vieles mehr. Was auf seiner Liste bislang vielleicht noch fehlte: okkulter Serienkiller.

Sprich deine letzten Gebete.

In Longlegs, von Regisseur Oz Perkins (Gretel & Hansel) kann Cage dies nun nachholen. Und wenn man nicht wüsste, dass er den bleichen Typen mit der Paul Bearer-Stimme mimt, würde man nicht gleich darauf kommen. So gut funktioniert das Makeup.

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Die Geschichte beginnt mit der jungen FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe), die frisch von der Akademie auf den Fall Longlegs angesetzt wird.

Du hättest lieb zu ihm sein können. Warst du aber nicht. Und genau das hat jetzt zu all dem geführt.

Ein mysteriöser Killer bringt fromme Familienväter dazu, seine Liebsten umzubringen, um sich dann selbst zu richten. Am Tatort selbst werden dann kryptische Nachrichten hinterlassen.

Doch Harker besitzt eine seltene Gabe. Man kann es Vorsehung oder gute Beobachtungsgabe nennen, doch sie hat den richtigen Instinkt, um dem Killer auf die Schliche zu kommen. Nicht nur schafft sie es, die Botschaften zu decodieren, sondern erkennt in den Daten der Morde ein Muster. Doch schon sehr bald ist der Killer näher, als es für eine FBI-Agentin gut sein kann.

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Dank des düsteren und kühlen Filters, gepaart mit Nicolas Cages eiskalter Aura, ist Longlegs zu jeder Sekunde unheimlich beklemmend. Zwar wird mit Blut und Jump-Scares äußerst sparsam umgegangen, doch das Gefühl, sich ständig verstohlen umzublicken, bleibt zu jeder Zeit präsent.

Wie gruselig ist Longlegs?

Dieses bedrückende Gefühl ist zum einen den Kamerabildern zu verdanken, die stets auch den Hintergrund in Szene setzen, zum anderen den teilweise ruhigen Szenen, in denen verstörende Details versteckt sind. Auch wenn es recht wenige Auftritte von Cage gibt, so ist er in allem überaus präsent.

Und wenn man ihn sieht, scheint er nicht in den Frame der Kamera zu passen, sondern wirkt wie ein übergroßes Monster, das sich klein machen müsste, um auf Augenhöhe mit seinem Gegenüber zu sein.

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Der Schauspieler selbst hatte, nach eigener Aussage, eine solch verstörende Erfahrung mit dieser Rolle, dass er nie wieder jemanden spielen möchte, der anderen Menschen weh tut.

Um das Geheimnis von Longlegs zu lüften, muss man den Film gesehen haben.

Angesichts seiner letzten Rollen ist das ein sehr schweres Unterfangen.

Für Fans von Psychothrillern, ist es auf jeden Fall einen Blick wert, auch wenn die Lobhudelei um diesen Film teilweise recht übertrieben wirkt. Ein guter Film? Ja. Aber kein Das Schweigen der Lämmer (1991) oder Sieben (1995).

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