KPop Demon Hunters

KPop Demon Hunters (2025) | Filmkritik

Ein kunterbunter Anime-Mix aus K-Pop, Folklore und Action

von Mathias Grunwald

KPop Demon Hunters erzählt die Geschichte der Girlgroup Huntr/x. Doch hinter den grellen Lichtern und eingängigen Beats lauern düstere Schatten: Dämonen bedrohen die Welt und nur Huntr/x kann sie besiegen.

Zwischen Bühne und Dämonenjagd – die Handlung

Angeführt von der charismatischen, aber verletzlichen Rumi, begibt sich die Band auf eine Reise, die sie weit über die Bühne hinausführt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen muss sie nicht nur Monster bekämpfen, sondern auch den eigenen Zweifeln und Fehlern ins Auge sehen.

Mirror mirror on my phone, who’s the baddest? Us, hello!

Dabei mischt der Film gekonnt klassische koreanische Folklore, etwa den Tiger und die Elster, mit modernen Pop-Elementen. Gleichzeitig fließen auch Anspielungen auf Variety-Shows aus Korea ein, die humorvolle Pausen zwischen den intensiven Kämpfen bieten.

KPop Demon Hunters Kritik

© Netflix


Das Herzstück des Films sind die Protagonistinnen selbst. Jede von ihnen ist fehlerhaft, verletzlich und damit greifbar.

Starke weibliche Figuren mit Ecken und Kanten

Rumi trägt schwer an ihrer Vergangenheit und ihrer Rolle als Idol, während andere Mitglieder von Huntr/x mit Selbstzweifeln und ihren Charakterzügen kämpfen.

Gerade diese Brüche lassen sie nicht zu perfekten, glatten Superheldinnen werden, sondern zu Figuren, in die man sich hineinfühlen kann. Starke Frauen, die nicht trotz, sondern wegen ihrer Schwächen faszinieren.

KPop Demon Hunters Kritik

© Netflix


Besonders gelungen ist die emotionale Reise der Figuren, die im Kontrast zur bunten und dynamischen Oberfläche des Films steht.

Emotionen zwischen Bühne und Schatten

Hinter den Glitzeroutfits und den energiegeladenen Choreografien verbirgt sich ein Kampf mit Einsamkeit, Erwartungsdruck und dem Gefühl, nur eine Rolle zu spielen. Hier wird deutlich, dass KPop Demon Hunters nicht nur ein Action-Spektakel ist, sondern auch ein Film über Identität und Selbstbestimmung.

Gerade die Figur Rumi, die an Elsa aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren erinnert, trägt den emotionalen Kern. Ihr innerer Konflikt, zwischen Wahrheit und Pflichtbewusstsein, zwischen Freundschaft und Pflicht, wählen zu müssen, macht sie zur Identifikationsfigur für junge Zuschauerinnen – und vielleicht auch für Fans, die selbst unter dem Druck von Erwartungen leiden.

Ein unglaublicher Soundtrack

Kaum ein Film hat in diesem Jahr für so viel Gesprächsstoff gesorgt wie KPop Demon Hunters – und das liegt vor allem am Soundtrack. Anders als in vielen Animationsfilmen sind die Songs hier nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern ein essenzieller Teil der Handlung.

KPop Demon Hunters Kritik

© Netflix

Jeder Song treibt die Geschichte voran, enthüllt Emotionen oder markiert Wendepunkte. Besonders auffällig ist der Gegensatz zwischen den glatt produzierten, aber seelenlosen Tracks der Saja Boys („Your Idol“) und den rohen, emotional ehrlichen Liedern von Huntr/x („Golden“).

Während „Your Idol“ die Charts anführt, fehlt dem Stück etwas – es klingt wie ein Hit ohne Herz. „Golden“ hingegen berührt, weil es authentisch ist und die Verletzlichkeit der Figuren spiegelt. Kein Wunder, dass Huntr/x mit dem Song die US-Spotify-Charts eroberte und sogar Blackpink übertraf.

Animation auf höchstem Niveau

Visuell steht der Film in der Tradition von Spider-Man: A New Universe, ebenfalls von Sony Pictures Animation. Mit einem wilden Mix aus neonfarbenen Sequenzen, comicartigen Übergängen und stilisierten Kämpfen wirkt jeder Frame wie ein Musikvideo – energiegeladen, frisch und künstlerisch mutig.

The leather has betrayed us!

Gerade in den Actionszenen, wenn Dämonen und KPop auf die Bühne krachen, verschmelzen Sound und Bild zu einem audiovisuellen Rausch.

KPop Demon Hunters Kritik

© Netflix

So rund die Handlung auch wirkt, im letzten Drittel zieht sie sich etwas. Der große Showdown hätte straffer erzählt sein dürfen.

Wenn die Welt größer ist, als sie scheint

Zudem merkt man, dass die Macher viele Ideen hatten – so viele, dass einige nur angerissen wurden. Man kratzt nur an der Oberfläche einer faszinierenden Welt, die eigentlich nach mehr schreit, was sich auch in der relativ kurzen Spieldauer des Films widerspiegelt.

Das ist jedoch weniger ein Makel als ein Versprechen: Die Welt von KPop Demon Hunters hat genug Stoff für Fortsetzungen.

K-Pop trifft Popkultur

Der Erfolg des Films zeigt, dass die Mischung funktioniert: Netflix’s most-watched title und eine Sing-Along-Version im Kino sprechen eine klare Sprache. Die Songs sind nicht nur für Fans des Genres ein Highlight, sondern laden Jung wie Alt zum Mitsingen ein.

Globale Strahlkraft des KPop

Darüber hinaus ist der Film ein starkes Statement darüber, wie weit K-Pop als kulturelles Phänomen mittlerweile reicht. Während Gruppen wie BTS oder Blackpink den Weg geebnet haben, gelingt es KPop Demon Hunters, dieses kulturelle Momentum in die Welt der Animation zu übertragen. Die fiktiven Gruppen Huntr/x und Saja Boys sind mehr als nur Figuren – sie spiegeln die Realität des globalen Musikmarktes wider.

KPop Demon Hunters Kritik

© Netflix

Dass ihre Songs tatsächlich die Spotify-Charts eroberten und zahlreiche Musikrekorde weltweit verzeichnen konnten, zeigt, wie geschickt der Film Realität und Fiktion verschwimmen lässt. Dieses Experiment funktioniert so gut, dass sich die Zuschauer fast wünschen, Huntr/x wären eine echte Band. Damit schafft der Film etwas Einzigartiges: Er erweitert K-Pop nicht nur erzählerisch, sondern auch musikalisch um eine zusätzliche Dimension.

The internet loves this, and the internet is never wrong.

Dämonenjagd mit Ohrwurm-Garantie

KPop Demon Hunters verbindet eingängige K-Pop-Songs mit kreativer Animation, starken weiblichen Hauptfiguren und einer packenden Story. Trotz kleiner Längen im Finale bleibt der Film ein einzigartiges Erlebnis, das Fans von Musik, Animation und koreanischer Kultur gleichermaßen abholt.

Ein bunter Mix, der mehr als nur Popcorn-Kino ist. Und für KPop Fans sogar noch etwas mehr.

Bewertung

Bewertung_8

Trailer
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Bildrechte: Netflix

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