Am 3. Januar 2019 startet mit Colette das inspirierende Porträt einer der wichtigsten Frauen Frankreichs in den deutschen Kinos. Keira Knightley brilliert in der Rolle der jungen Sidonie-Gabrielle Colette, einem Mädchen vom Land, das den charismatischen Autor Willy (Dominic West) heiratet und mit ihm nach Paris geht.
Dort schreibt sie den Erfolgsroman Claudine, der jedoch unter Willys Namen veröffentlicht wird und kämpft fortan um Anerkennung sowie gegen gesellschaftliche Konventionen und klassische Geschlechterrollen.
Sidonie-Gabrielle Colett, eine junge, unbekümmerte Dame vom Land, ist frisch verheiratet mit einem so charismatischen wie egomanischen Autoren, der unter dem Pseudonym „Willy“ seine Werke veröffentlicht. Er führt Colette in die Pariser Künstlerszene ein, dank der bald ihre kreative Ader angeregt werden soll. Willy, der das Talent anderer nur zu gerne zu seinen Gunsten ausschlachtet, gestattet Colette, ihre Romane zu veröffentlichen. Jedoch unter einer Bedingung: Es muss sein Name auf dem Umschlag stehen.
Durch den phänomenalen Erfolg der „Claudine“-Reihe avanciert Willy zu einem berühmten Autoren. Seine Frau und er werden zum ersten „Promi-Paar“ der Moderne. Obwohl sie in der ganzen Stadt gefeiert werden beginnt die ihr nicht zugestandene Anerkennung für ihre Arbeit an Colette zu nagen.
Ihre Ehe droht zu zerbrechen, nicht zuletzt wegen Willys zahlreicher Seitensprünge sowie Colettes zunehmenden Interesses an Frauen, vor allem an der klassische Gendernormen in Frage stellenden Missy (Denise Gough). Emotional und künstlerisch gelingt es ihr jedoch nicht, sich von ihm zu lösen.
Um seinen eigenen Hals zu retten greift Willy zu zunehmend verzweifelteren Maßnahmen, um seine Schulden zu begleichen und seiner Frau Steine in den Weg zu legen. Doch Colette weiß sich mittlerweile sehr gut selbst zu helfen. Das Werk erzählt die Geschichte einer Frau zu Beginn des modernen Zeitalters, deren Stimme durch einen dominanten Mann unterdrückt wird und die außerordentliche Mühen auf sich nimmt, um sich Gehör zu verschaffen.
Wash Westmoreland widmet sich in seinem Biopic einer Frau, die eine wichtige Rolle in der Geschichte der Frauen aus literarischer und politischer Sicht gespielt hat. Sie stellte in ihren zahlreichen Veröffentlichungen gesellschaftliche Konventionen, Sexualität und Geschlechterrollen in Frage – und gilt darüber hinaus als Modeikone der Belle Époque, als beliebte Darstellerin und Halbweltdame, die aus den Konventionen ihrer Epoche ausbricht und sich selbst einen Namen macht.
1945 wurde sie als zweite Frau Mitglied der Académie Goncourt, 1949 deren Vorsitzende und 1953 Grand Officier der Ehrenlegion. Zudem bekam sie in Frankreich als erste Frau ein Staatsbegräbnis. Colette ist eine der wichtigsten Figuren der Ära, eine der wichtigsten Frauen des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts und eine französische Legende.