In Japan werden Städte regelmäßig von riesigen Monstern, den Kaiju, bedroht. Kafka Hibino und seine Kindheitsfreundin Mina Ashiro schworen sich, Teil der Defense Force zu werden.
Ein erwachsener Held in einer Monsterwelt
Während Mina mittlerweile Kommandantin der Third Unit ist, arbeitet Kafka für Monster Sweeper Inc., eine Firma, die die toten Kaiju beseitigt. Eines Tages verschmilzt ein kleiner Kaiju mit seinem Körper und verleiht ihm die Fähigkeit, sich selbst in ein Monster zu verwandeln – Kaiju No. 8. Kafka gewinnt übermenschliche Stärke und tritt schließlich der Defense Force bei, wobei er seine Kräfte geheim hält – Entschlossen, Mina an ihrer Seite zu unterstützen.
Kaiju No. 8 (2024) hebt sich direkt von vielen anderen Anime ab: Der Protagonist ist ein erwachsener Mann, kein Teenager oder Schüler, wie man es oft aus dem Shonen Genre kennt. Kafka Hibino bekommt die Gelegenheit, Teil einer Elite-Einheit zu werden, die gegen gigantische Kaiju kämpft. Die Serie nimmt sich Zeit, Kafka ausführlich einzuführen, wodurch seine Motivation und sein Werdegang nachvollziehbar bleiben. Was auf den ersten Blick nach klassischer Monster-Action klingt, entwickelt sich schnell zu einer Mischung aus Humor, Spannung und actionreichen Momenten.

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Die Kampfszenen von Kaiju No. 8 sind ein echter Blickfang. Trotz des hohen Tempos sind die Sequenzen unglaublich detailliert inszeniert, unterstützt durch moderne 3D-Computereffekte, die einige Fans zunächst skeptisch machten.
Action & 3D-Effekte: Modern, schnell und beeindruckend
Doch gerade die Kombination aus traditionellen Zeichnungen und 3D-Effekten erzeugt eine dynamische und zugleich moderne Optik, die die Action noch intensiver wirken lässt. Die Effekte verstärken die Wucht der Kaiju-Schlachten, sei es beim Einsatz von Waffen, bei Explosionen oder bei der Bewegung der Monster selbst. Besonders beeindruckend ist die Inszenierung der Perspektiven: Von Nahaufnahmen der Protagonisten bis zu epischen Totalen, die die Größe der Monster betonen, wird hier viel geboten.
Humor, der passt
Trotz der ernsten Kaiju-Bedrohung verliert der Anime nie seinen leichten Humor. Kafka Hibinos Tollpatschigkeit bringt charmante, kleine Lacher, ohne aufgesetzt zu wirken. Gerade die kleinen Missgeschicke im Team, seine übertriebene Sorge um Kameraden oder sein gelegentlich unbeholfenes Verhalten machen den Charakter menschlich und nahbar. Diese humorvollen Einlagen stehen im Kontrast zu den lebensgefährlichen Kämpfen und sorgen dafür, dass die Serie nicht nur als Action-Show, sondern auch als Charakterdrama funktioniert.

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Musikalisch setzt Kaiju No. 8 ebenfalls Maßstäbe im Anime-Einheitsbrei. Das Opening von YUNGBLUD mit „Abyss“ und insbesondere das Ending von OneRepublic mit „Nobody“ hinterlassen einen bleibenden Eindruck und unterstützen die Stimmung der Serie perfekt.
Opening & Ending: Musikalische Highlights
Die Lieder schaffen es, die Ambivalenz zwischen Gefahr und Hoffnung zu transportieren, wodurch Zuschauer von der ersten Folge an emotional eingebunden werden. Der geschickte Soundeinsatz in Kampfszenen unterstreicht die Dramatik und sorgt für ein cineastisches Erlebnis, das man in einem Anime dieser Art nicht immer findet.

Die Nebencharaktere sind solide umgesetzt, wenn auch teils wenig tiefgehend. Trotzdem funktioniert die Dynamik innerhalb des Teams und die Chemie zwischen den Figuren stimmt.
Nebencharaktere und Chemie
Es ist spürbar, dass sich die Charaktere über die Staffel hinweg kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Die Interaktionen wirken glaubwürdig und tragen dazu bei, dass man die Figuren gern verfolgt, selbst wenn sie nicht alle in die Tiefe entwickelt werden. Besonders Momente, in denen die Teammitglieder unter Druck zusammenarbeiten, zeigen, wie wichtig Teamgeist und Kooperation in dieser Welt ist.
Storytelling & Kritische Punkte
Die Handlung ist stellenweise vorhersehbar und das Season 1 Finale wirkt etwas antiklimaktisch, insbesondere durch die Entscheidung rund um Kafkas Geheimnis. Ebenso fehlt späteren Folgen teilweise die zeitliche Einordnung – alles wirkt wie eine konzentrierte Woche statt über Monate hinweg aufgebautes Training. Dennoch gibt es interessante Wendungen, etwa im Hinblick auf die Kräfte der Kaiju und die Entwicklung von Kafka selbst. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt: Die Bedrohung durch die Kaiju könnte für die menschlichen Teammitglieder intensiver dargestellt werden, um die Dramatik noch greifbarer zu machen.
Visuelle Umsetzung & Detailreichtum
Neben den 3D-Effekten überzeugt Kaiju No. 8 auch durch unglaublich detaillierte Zeichnungen. Rüstungen, Waffen, urbane Hintergründe und die Kaiju selbst sind liebevoll gestaltet. Die Serie schafft es, eine Balance zwischen stilisierter Anime-Optik und realistischen Effekten herzustellen, was vor allem Fans von modernen Anime begeistern dürfte. Auch die Kampfszenen zeigen ein hohes Maß an choreografischem Können: Jede Bewegung ist nachvollziehbar und dynamisch, was den Eindruck vermittelt, wirklich Teil des Kampfgeschehens zu sein.

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Der Humor der Serie ist seicht, aber passend – besonders die Tollpatschigkeit von Kafka sorgt für lockere Momente.
Humor, Emotionen und Menschlichkeit
Gleichzeitig wird aber auch die emotionale Seite des Protagonisten beleuchtet: Zweifel, Verantwortungsgefühl und die Sorge um das Team stehen im Vordergrund. Diese Mischung macht ihn zu einem vielschichtigen Helden, der trotz erwachsener Darstellung sehr sympathisch wirkt.
Vorfreude auf Season 2
Trotz kleinerer Schwächen überzeugt Kaiju No. 8 als modernes Shonen-Kaiju-Anime. Das Zusammenspiel von Action, Humor, Musik und Charakterchemie macht neugierig auf die zweite Staffel. Besonders die Entwicklung rund um Kafka Hibino und die geheimnisvollen Kaiju verspricht spannenden Nachschub. Die Serie schafft es, Lust auf mehr zu machen und weckt das Interesse, wie sich die Beziehungen im Team weiterentwickeln und welche Geheimnisse noch gelüftet werden.
Kaiju No. 8 ist ein moderner, temporeicher Anime, der klassische Kaiju-Thematik mit erwachsenem Protagonisten, witzigen Momenten und beeindruckender Animation kombiniert. Die Serie überzeugt mit tollen Kämpfen, starker visueller Umsetzung und einer sympathischen Hauptfigur. Kleine narrative Schwächen werden durch den Detailreichtum, die Musik und die Charakterchemie mehr als ausgeglichen.
| Arc Titel | Episoden |
|---|---|
| The Man Who Became a Kaiju Arc | 1-5 |
| Sagamihara Neutralization Operation at Daybreak Arc | 6-8 |
| Raid on Tachikawa Base Arc | 9-10 |
| Kaiju No. 8 Captured Arc | 11-12 |

Bildrechte: Toho Animation / Crunchyroll


