Jupiter’s Legacy (2021) | Serienkritik

Superhelden in Film und Serie sind weiterhin der ultimative Hype. Doch nicht nur Marvel’s The Avengers (2012) oder Batman v Supermann aus dem Hause DC führen den Trend an.

Ein Superheld als Familienvater

Netflix und Amazon haben längst ihre eigenen Titel im Programm. Und nach The Boys, The Umbrella Academy und der Zeichentrickserie Invincible ist mit Jupiter’s Legacy nun eine weitere Serie im Rennen um die Zuschauergunst.

© Netflix

In den 1920er Jahren kam es an an der New Yorker Börse zum Börsencrash. Doch dies sollte keineswegs das größte Ereignis des Jahrzehnts sein: Mit unter anderem Utopian, Brainwave und Lady Liberty erwacht die erste Generation der Superhelden.

Wann darf ein Superheld töten?

Knapp 100 Jahre später kämpfen diese Helden weiterhin für Recht und Ordnung. Eine neue Generation mit Superkräften ist allerdings herangewachsen und versucht in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten.

Die Welt aber hat sich geändert und sowohl Helden als auch Schurken haben sich weiterentwickelt. Kann die neue Genration der Superhelden an den Idealen und dem Kodex ihrer Eltern festhalten?

© Netflix

Als Vorlage der Serie dient die Comic-Reihe aus der Feder von Mark Miller. Von diesem wurden bereits die Werke Kick-Ass, Wanted und The Secret Service (als Kingsman: The Secret Service) verfilmt.

Jupiter’s Legacy bestreitet nicht den klassischen Superhelden-Weg, sondern gestaltet sich durchaus düsterer und realistischer. Anlehnungen an Watchmen sind durchaus erkennbar. Dabei könnte der Einstieg der Serie aber zunächst ein falschen Bild vermitteln.

Gefangen zwischen Abenteuerserie und Teenie-Drama

Mit dem Auftritt der Rotznasen Brandon aka The Paragon und Chloe Sampson könnte man schnell dem Gedanken verfallen, dass die Serie ein Teenie-Drama wird, in dem die Kinder aus dem Schatten ihrer Eltern treten wollen. Zwar gibt es auch diese Elemente, aber glücklicherweise eher im Hintergrund der Rahmenhandlung. Vordergründig werden zwei parallel laufende Geschichten erzählt.

Ein Handlungsstrang spielt in der Gegenwart: Hier bekommen es Generation 1 und 2 der Superhelden mit einem mächtigen Widersacher zu tun. Blackstar tötet einen Helden nach dem anderen und in der Gemeinschaft wird eine Frage immer lauter: Wann darf ein Superheld töten und dadurch Menschenleben und sein eigenes retten?

Die zweite Storyline erzählt die Vorkommnisse nach dem Börsencrash und wie die ersten Menschen zu ihren Superkräften kamen. Mit fortschreitender Handlung ist vor allem dies die spannendste Entwicklung in Jupiter’s Legacy. Mit einer Mischung aus Abenteuer, Action und einem Setting, das stellenweise an Carnivàle erinnert, begeben wir uns hier mit Sheldon Sampson alias The Utopian auf eine Reise voller Gefahren, Wahnsinn und Trauer.

© Netflix

Angeführt wird die heldenhafte Besetzung der Serie von Schauspieler Josh Duhamel. Der Transformers-Star überzeugt sowohl im schicken Anzug als auch im Cape mit grauer Mähne. Seine Familie, dargestellt von Leslie Bibb (Movie 43), Andrew Horton und Elena Kampouris (Children of the Corn), hat zwar mit eigenen Problemen zu kämpfen, dienen primär aber dazu, dass The Utopian sein Handeln in Frage stellt.

Mit zu den interessantes Figuren gehört des Weiteren noch Walter Sampson / Brainwave, der von Ben Daniels (Rogue One: A Star Wars Story) dargestellt wird. Der ältere Bruder des Anführers bleibt durchgehend ein wenig zwielichtig und undurchschaubar.

Was geschah auf der Insel?

Leider merkt man Jupiter’s Legacy aber auch an, dass die vielen Figuren und die komplexe Handlung nicht in 8 Episoden der ersten Staffel vollkommen bedient werden können. So ist es auffällig, dass eine 2. Staffel von Nöten ist, um alle offenen Fragen auch nur im Ansatz zu erläutern. Ob diese aber kommt, steht aktuell noch in den Sternen.

Die Serie eröffnet ein Universum, das bislang noch in seinen Anfängen steckt. Man darf hoffen, dass eine Fortsetzung erscheint und diese auch Licht ins Dunkle bringen wird.

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