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Die deutsch-österreichische Co-Produktion „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ von Regisseur Oskar Roehler erhielt vier Nominierungen des österreichischen Filmpreises und gilt damit als einer der Favoriten bei der Vergabe des wichtigsten österreichischen Filmpreises.
Nominiert wurden Tobias Moretti („Ferdinand Marian“) und Moritz Bleibtreu („Joseph Goebbels“) jeweils als beste Hauptdarsteller sowie Björn Rehbein für bestes Maskenbild und Isidor Wimmer für bestes Szenenbild. Der österreichische Filmpreis wird am 29. Januar 2011 in Wien vergeben.
Story:
Der Film erzählt die Geschichte des „Jud Süß“- Hauptdarstellers Ferdinand Marian, der in die Mühlen der Manipulation von Joseph Goebbels gerät.Goebbels will 1940 unter der Regie von Veit Harlan mit dem Film „Jud Süß“ seinen Vernichtungsfeldzug gegen die Juden untermauern. Und Marian – erfolgsgetrieben und naiv – lässt sich auf ein Spiel ein, das viel zu groß für ihn ist, und von dem er nicht ahnt, dass es ihm bald schon zum Verhängnis werden wird. Viel zu spät begreift er, in was er hineingeraten ist – nämlich in ein Vehikel des Holocaust, das sein Gesicht trägt. SS-Soldaten, die später in Polen an Massenerschießungen von Juden beteiligt waren, bekamen den Film verordnet. 19 Millionen Deutsche sahen ihn sich freiwillig im Kino an und weitere 20 Millionen in ganz Europa. Marians Schicksal ist ein Drama von Aufstieg und Fall – eines Menschen und eines mörderischen Systems. Dieses Drama ist zudem ein Sittenbild, ein Ausschnitt künstlerischen Lebens im Dritten Reich – auf dem wichtigsten kulturpolitischen Sektor – dem Film. Film war eine der wichtigsten Propagandawaffen der Nazis im Dritten Reich – und sie waren Meister darin. Goebbels, eine der Hauptfiguren von „Jud Süß – Film ohne Gewissen“, war ein perfider Verführer, nicht ohne Charme – sonst hätte er nie diesen Erfolg gehabt. Und er war besessen.