Jackass Forever (2022) | Filmkritik

Vor über 20 Jahren haben wir zum ersten mal die verrückte Bande rund um Johnny Knoxville bei ihren abgedrehten Stunts kennengelernt. Vor über 10 Jahren sahen wir mit Jackass 3D (2010) das letzte Kinoabenteuer der todesmutigen Spinner. Und nun sind sie wieder hier. Weniger Zähne, graue Haare, aber immer noch mit einer kindlichen Leichtigkeit an der Schwelle zum Wahnsinn.

Eine Reise in die Vergangenheit

In Jackass Forever wollen es die End-Vierziger noch einmal wissen und legen sich mit einem wilden Bullen an, füttern einen mächtigen Bären und entführen die Bienenkönigin.

© Paramount Pictures

Und tatsächlich fühlt es sich wie schon bei Werken wie American Pie: Das Klassentreffen (2012) wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten an. Die selbstverletzenden Stunts sind heute natürlich ebenso dämlich wie früher.

Kein Film für Tierfreunde

Doch wenn Johnny Knoxville, Chris Pontius, Steve-O, Preston Lacy, Wee man, Ehren McGhehey und Dave England ihren Schabernack treiben, wird man automatisch wieder zurück zum Anfang der 2000er katapultiert. Die witzigsten Momente des Films sind dann sogar diese, welche gar nicht so schmerzhaft wirken.

Panik in der Dunkelkammer und der klassische Streich an der Kaffeebar sind viel unterhaltsamer, als alle Szenen in denen Tiere ungewollt zu den Protagonisten werden. Hier verfehlt Jackass Forever leider vollkommen den Geist der Zeit und wenn ein wilder Bulle Johnny Knoxville ins Krankenhaus schickt, muss man leider sagen: Das ist verdient.

© Paramount Pictures

Ein Highlight dürfte zudem, wie gewohnt bei den Leinwand-Ausflügen der Jackass-Crew, die Anfangssequenz sein. Dem Angriff eines Godzilla-ähnlichen Monsters trotzend werden uns die alten und neuen Gesichter des Films präsentiert. Sobald man aber genauer hinschaut, wird deutlich, dass es sich bei dem Monster um das beste Stück von Chris Pontius handelt. Spätestens wenn alle Soldaten von einer klebrigen weißen Masse attackiert werden, ist das Niveau des Films erklärt.

Neue Gesichter & eine Frau

Und mit Sean „Poopies“ McInerney, Zach Holmes und Rachel Wolfson gibt es sogar drei neue Figuren, die sich für keinen Mist zu schade sind. Besonders Zach kämpft sich durch den neuesten Kinofilm und springt ohne zu zögern mitten hinein in ein Kaktusfeld.

Mit Rachel Wolfson hat sich nach all den Jahren auch endlich eine Frau der Truppe angeschlossen. Ihre Stunts wirken im Vergleich zu den verrückten Männern ein wenig harmloser, aber einen Skorpionbiss möchte nun auch nicht jeder freiwillig ins Gesicht bekommen.

© Paramount Pictures

Tatsächlich funktionieren die neuen Mitspieler sehr gut, aber Galionsfigur der blutigen Sketche bleibt Johnny Knoxville. Jackass Forever klappt überwiegend durch seine Nostalgie und nicht durch seine schockierenden Momente.

Ein würdiges Ende der Serie

Eine neue Crew zu etablieren, scheint eher unnötig und ein weiterer Kinofilm, der wieder 10 Jahre auf sich warten lässt, eher unwahrscheinlich. Jackass Forever beendet eine amüsante Reise, die einst auf dem Musiksender MTV für viele begonnen hat.

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Bildrechte: Paramount Pictures

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