Vor einigen Jahren waren Tanzfilme wie die Step Up-Reihe, StreetDance (2010) und das Remake zu Footloose (2011) ein wahrer Hype.
Mit etwas Verspätung zieht Deutschland nun mit Into the Beat – Dein Herz tanzt nach und lässt steifes Ballett mit hippem Streetdance konkurrieren.
Die junge Katya hat Ballett im Blut. Nicht nur ist ihr Vater ein gefeierter Tänzer, auch sie ist bereits auf dem besten Weg ein Stipendium bei der New York Ballet Academy zu ergattern. Schon in wenigen Tagen ist das richtungsweisende Vortanzen. Totale Fokussierung ist nun gefragt.
Let´s dance! Mittanzen und mitfiebert
Doch dann stößt Katya auf eine Gruppe Streetdancer, die ihr eine völlig neue Welt des Tanzes eröffnen: Im Gegensatz zum klassischen Ballett ist der Streetdance vollkommen frei und explosiv, ohne Regeln. Die Gesetze der Schwerkraft scheinen außer Kraft gesetzt. Und Katya hat plötzlich nach langer Zeit endlich wieder ihren Spaß am Tanz.
Sie taucht ein in ein bisher unbekanntes Lebensgefühl aus Unbeschwertheit, Community und Spontaneität. Und auch der begnadete Hip-Hop-Tänzer Marlon hat es ihr angetan. Doch Tag für Tag erst Ballett und im Anschluss Streetdance saugt an ihren Kräften.
Soll Katya ihrem Herzen folgen – oder bleibt sie dem Wunsch ihres Vaters treu, ein Ballett-Star zu werden?
Der aus Detmold stammende Regisseur Stefan Westerwelle (Matti & Sami und die drei größten Fehler des Universums) lädt zum Tanz ein! Sein Werk Into the Beat – Dein Herz tanzt vermischt die Urban-Dance-Szene mit einer seichten Coming-of-Age-Geschichte.
Kraftvolle Choreos auf der Tanzfläche
Doch die Liebesgeschichte zwischen Katya und Marlon sowie das Ausbrechen aus dem steifen Ballett sind keineswegs die Hauptelemente des Films. Es wird getanzt und bei diesen Szenen entlädt sich die gesamte Energie des Films.
Die beiden tanzbegeisterten Jungdarsteller Alexandra Pfeifer und Yalany Marschner haben sich für die Dreharbeiten einem monatelangen aufwendigen Tanz- und Choreografie-Training gewidmet und dies merkt man dem Film in seinen besten Momenten deutlich an.
Wenn die Community die Straßenbahn besetzt und sich beim Tanz auslebt, wenn sich Katya der ersten Trainingsstunde hingibt oder wenn sie zusammen mit Marlon vortanzt, kann man selbst vor der Leinwand die Leidenschaft und Freunde am Tanz spüren.
Hierbei merkt man die Qualität des renommierten Berliner Studios Flying Steps Academy (Pepita Bauhardt & Jeff Jimenez), die die atemberaubenden Choreografien entworfen haben.
Ohne Frische & Mut abseits vom Tanz
Leider bröckelt der Film immer wieder, wenn gerade nicht getanzt wird. Die Dialoge wirken stellenweise belanglos und übertrieben mit Jugendsprache versehen. Auch muss man sagen, dass das Ballett durch und durch negativ dargestellt wird, ohne einen tieferen Hintergrund wie zum Beispiel bei Black Swan (2010) mit Hauptdarstellerin Natalie Portman.
Was die Liebesgeschichte und die Coming-of-Age-Botschaft angeht, erzählt Into the Beat – Dein Herz tanzt eine schöne, einfache Geschichte, die keinerlei Innovation zeigt, aber mit ihren bekannten Elementen über 98 Minuten Spielzeit zu unterhalten weiß.
Dank hervorragender Choreos ist Into the Beat – Dein Herz tanzt auf visueller Ebene ein toller Ausflug. Inhaltlich hätte sich der Film aber gerne, wie es auch Hauptdarstellerin Katya im Film erlebt, etwas mehr zutrauen und ruhig etwas Neues ausprobieren können.
Bildrechte: EuroVideo Medien
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